Sächsisch-tschechische Zusammenarbeit wird mit 25,3 Millionen Euro gestärkt
03.07.2023, 15:12 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
13 sächsisch-tschechische Interreg-Projekte bestätigt
Im Programm »Interreg Sachsen – Tschechien 2021-2027« sind die ersten Projekte auf den Weg gebracht. Der Begleitausschuss des Programms bestätigte auf seiner Sitzung am 29. Juni 2023 in Kostelec nad Ohří (Tschechische Republik) 13 Projekte der grenzübergreifenden Zusammenarbeit. Sie werden insgesamt mit 25,3 Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert.
»Ich freue mich, dass die Projekte in den sächsisch-tschechischen Grenzregionen jetzt starten können und damit die langjährige Zusammenarbeit vieler Akteure fortgeführt und gefestigt werden kann«, sagte Staatsminister Thomas Schmidt. »Für das Programm ‚Interreg Sachsen – Tschechien 2021-2027‘, für das die Federführung beim Freistaat Sachsen liegt, stehen rund 142,3 Millionen Euro für die konkrete Unterstützung von grenzübergreifenden Projekten aus dem EFRE zur Verfügung«, so der Minister weiter.
Unter den bestätigten Projekten sind drei Vorhaben zur Bewahrung und Pflege des Kulturerbes. So wird das Landesamt für Archäologie Sachsen im Projekt »ArchaeoTin« gemeinsam mit sechs Partnereinrichtungen aus Tschechien, Bayern und Sachsen den Zinnbergbau systematisch erforschen. Im Ergebnis wird das Projekt die europaweite Bedeutung des erzgebirgischen Zinns von der Bronzezeit bis zur Neuzeit herausstellen und die Erkenntnisse in einer multimedialen Wanderausstellung aufbereiten. Seit 2019 sind 22 Teilgebiete des Erzgebirges ins UNESCO-Weltkulturerbe eingeschrieben. Das strategische Vorhaben leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der sächsisch-tschechischen Montanregion und wird mit 3,5 Millionen Euro gefördert.
Der Sächsische Musikrat, die Sächsische Mozart-Gesellschaft und die Musikschule T. G. Masaryk in Chomutov setzen im Projekt »Wurzeln – kořeny« ihre Zusammenarbeit fort. In über 100 musikalischen Workshops und Meisterkursen und mehr als 70 Veranstaltungen wollen sächsische und tschechische Künstlerinnen und Künstler gemeinsam musizieren und so über viertausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer erreichen. Erstmals werden mehr als 20 Kulturstätten und Instrumentenbauer in Sachsen und Tschechien in das kulturelle Netzwerk eingebunden, darunter Einrichtungen aus Chemnitz, Chomutov, Hoyerswerda, Kraslice, Liberec, Litomeřice und Markneukirchen. Die Europäische Union unterstützt das Vorhaben mit rund einer Million Euro.
Ebenso wurden die vier Kleinprojektefonds bestätigt, die von den Euroregionen Neisse-Nisa-Nysa, Elbe/Labe, Erzgebirge/Krušnohoří und EUREGIO EGRENSIS verwaltet werden. Ziel der Kleinprojektefonds ist es, grenzübergreifende Begegnungen und den Austausch zwischen Bürgern, Vereinen, Organisationen und öffentlichen Einrichtungen zu intensivieren. Kleinprojekte können einen maximalen Zuschuss von 20 000 Euro erhalten. Insgesamt werden die vier Kleinprojektefonds mit 15,3 Millionen Euro EU-Mitteln gefördert.
Hintergrund:
Bis 2027 stehen rund 190 Millionen Euro für grenzübergreifende Projekte in den Bereichen Innovation und Wettbewerbsfähigkeit, Klimawandel und Nachhaltigkeit, Bildung, lebenslanges Lernen, Kultur und Tourismus sowie partnerschaftliche Zusammenarbeit zur Verfügung. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie nationalen Beiträgen der beiden Nachbarländer.
Der Begleitausschuss wird auf der Grundlage der Vorgaben der Europäischen Kommission eingesetzt. Er besteht aus einer sächsischen und einer tschechischen Delegation, in der Vertreterinnen und Vertreter von Fachministerien, Wirtschafts- und Sozialpartnern, Nichtregierungsorganisationen sowie der Euroregionen mitwirken. Das Gremium begleitet und bewertet das Interreg-Programm und entscheidet über die Förderung von Projekten. Die Projekte werden im Vorfeld geprüft, mit Punkten bewertet und in einer Ranking-Liste aufgenommen. Danach entscheidet der Begleitausschuss über eine Projektförderung.
Weiterführende Informationen:
Alle vom Begleitausschuss für eine Förderung ausgewählten Projekte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sind im Anhang aufgeführt.