Todesursache des getöteten Pferdes in Löbau bleibt unklar

04.07.2023, 13:21 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Pathologischer Befund und Genetik liefern keinen Hinweis auf Beteiligung eines Wolfes

Nachdem am 8. Juni 2023 ein Pferd (Deutsches Warmblut) in Löbau tot aufgefunden wurde, berichteten Medien über eine potentielle Beteiligung eines Wolfes. Jetzt liegen die Befunde der genetischen und pathologischen Untersuchung vor. Beide Untersuchungsergebnisse liefern keinen Hinweis auf die Beteiligung eines Wolfes. Das teilte die Fachstelle Wolf des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie heute in Dresden mit.

Die Fachstelle Wolf war am 8. Juni zu einer Begutachtung des toten Hengstes hinzugezogen worden, da der Verdacht bestand, dass es sich um einen Wolfsübergriff handelt. Entgegen anderslautender Berichterstattung war das Pferd nicht ausgeweidet und es gab keine Fraßspuren. Aufgrund der unklaren Todesursache wurde durch den Tierhalter eine pathologische Untersuchung in der Landesuntersuchungsanstalt (LUA) für das Veterinärwesen in Dresden beauftragt. Zudem wurden durch den Rissgutachter der Fachstelle Wolf zwei Abstriche von den Wunden genommen und zur genetischen Untersuchung in das Labor des »Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik« eingeschickt. Die beim Ortstermin am Pferd vorgefundenen Verletzungen hatten keine eindeutige Bewertung auf den Verursacher zugelassen.

An dem dreijährigen Hengst wurden an diversen Körperstellen, überwiegend am Kopf-, Hals- und Schulterbereich, aber auch an den Rippen bis hin zur Flanke verschiedene Hautverletzungen, von oberflächlichen Abschürfungen bis hin zu teils bissverletzungsartigen Hautperforationen, festgestellt. Diese Hautperforationen waren überwiegend frisch (maximal ein bis zwei Tage alt), teils mit Blutungen aus den Hautwunden, teils mit beginnender entzündlicher Infiltration und im Bereich der unteren linken Schulter bereits in Heilung begriffen.

Vor allem am seitlichen oberen Hals im Bereich der vermuteten Bissmarken, aber auch an der oberen linken Schulter und am Kopf wurden diffuse Unterhautblutungen festgestellt, die auf ein akutes Trauma hindeuten. Eine Verletzung von Kehlkopf, Luftröhre und Halsarterien lag nicht vor. Es konnte nicht abschließend geklärt werden, ob es sich tatsächlich um Bissverletzungen handelte. Die Abstände der mutmaßlichen Eckzähne in der Haut sind mit circa drei Zentimetern für einen Wolf zu klein. Diese liegen in der Regel zwischen vier und fünf Zentimetern. Die Abstriche, die um die Wunden herum genommen wurden, haben keinen Wolf nachgewiesen. Lediglich Pferde-DNA konnte festgestellt werden. Weiterhin wurde eine Darmentzündung mit starkem Parasitenbefall (Strongyliden) im Dickdarm festgestellt.

Bitte richten Sie Presseanfragen zum pathologischen Befund der LUA an die Pressestelle des SMS: 0351 564-55056 | mailto:presse@sms.sachsen.de


Weiterführende Links

Kontakt

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Pressesprecherin Karin Bernhardt
Telefon: +49 351 2612 9002
Telefax: +49 351 4511 9283 43
E-Mail: karin.bernhardt@smekul.sachsen.de
zurück zum Seitenanfang