Sachsen stark vertreten: EU fördert 12 exzellente Forscherinnen und Forscher im Freistaat mit über 15 Millionen Euro
07.09.2023, 14:27 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Der Europäische Forschungsrat (ERC) fördert in diesem Jahr zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Sachsen mit sogenannten Starting Grants. Das ist das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung. Mit den Starting Grants werden gezielt junge Forschende am Anfang ihrer wissenschaftlichen Karriere unterstützt. Sie erhalten von 2024 bis 2028 jeweils 1,5 Millionen Euro für ihre Forschung. Ziel ist, die technologische und gesellschaftliche Entwicklung in Europa voranzutreiben.
Zu ihnen gehören in Sachsen:
Prof. Jakob Nikolas Kather (TU Dresden) beschäftigt sich mit den Möglichkeiten, Künstliche Intelligenz und Deep Learning für die Krebsforschung zu nutzen.
Dr. Minghao Yu (TU Dresden) will die Erforschung einer neuen und nachhaltigeren Batterietechnologie vorantreiben.
Dr. Alejandro Tabas (TU Dresden) untersucht, wie das menschliche auditorische System, die Bedeutung von allem, was wir hören, ableitet.
Prof. Dejan Gajic (Universität Leipzig) will neue mathematische Ideen entwickeln, um besondere Phänomen von Schwarzen Löchern besser zu verstehen.
Marin Bukov (Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden) erforscht die Quantendynamik an der Schnittstelle von Quantensimulation und Anwendungen von maschinellem Lernen in der Physik.
Ricard Alert (Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme in Dresden & Zentrum für Systembiologie Dresden) widmet sich bei seiner Forschung den physikalischen Prinzipien fundamentaler Prozesse in lebenden Systemen, wie beispielsweise das kollektive Verhalten in Zellen und Gewebe.
Dr. Claire Donnelly (Max-Planck-Institut für chemische Physik fester Stoffe in Dresden) untersucht die Auswirkungen der Dreidimensionalität auf Quanten-Nanomaterialien.
Agnes Toth-Petroczy (Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden) will herausfinden, wie und wann Proteinkondensate während der Evolution entstanden sind
Alexander von Appen (Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik Dresden) plant, minimale, synthetische Zellkerne »bottom-up« zu bauen, um die Selbstorganisation eines funktionalen Zellkerns zu untersuchen.
Ran He (Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden) will thermoelektrische Module einer neuen Generation entwickeln, die die Leistung der bisherigen Technik übertreffen und dabei ohne das seltene Element Tellur auskommen.
Darüber hinaus waren Dr. Daniela Lössner vom Leibniz Institut für Polymerforschung Dresden und André Nadler vom Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden beim ERC-Proof-of-Concept 2023 Call erfolgreich. Auf dieses Programm können sich Forschende bewerben, die bereits einen ERC Grant innehaben. Ziel ist, das Innovationspotenzial ihrer ERC-Ergebnisse über einen Zeitraum von zwölf Monaten zu erkunden.
Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: »Mit zehn Gewinnerinnen und Gewinnern von Starting Grants und zwei weiteren Erfolgen beim ERC-Proof-of-Concept ist Sachsen in diesen Programmen sehr stark vertreten. Ich freue mich sehr für die Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die sich in diesen begehrten Programmen durchsetzen konnten. Sie legen mit ihren Ideen die Grundlage dafür, dass wir unser Land mit Innovationen voranbringen.«
Hintergrund:
Der Europäische Forschungsrat (ERC) als Teil des Rahmenprogramms der EU für Forschung und Innovation »Horizont Europa« fördert herausragende Forschende mit ihren Teams in allen Phasen der akademischen Karriere in fünf verschiedenen Förderlinien: Starting Grants, Consolidator Grants, Advanced Grants, Synergy Grants, Proof of Concept Grants. Der ERC zeichnet sich durch völlige Themenoffenheit und die Förderung von visionärer Grundlagenforschung (»bahnbrechende Pionierforschung«) aus. Die Erfolgsquoten liegen bei etwa 10-15%.
In der Förderlinie »Starting Grant« werden Projekte mit 1,5 Millionen Euro (zuzüglich bis zu einer weiteren Million Euro für bestimmte zusätzliche Kosten) für einen Zeitraum von fünf Jahren gefördert.
Gewinner eines »Proof of Concept Grant« erhalten jeweils 150.000 Eur