Freistaat Sachsen und TU Dresden unterzeichnen Kooperationsvereinbarung für ein »Semiconductor Talent Incubation Program« mit TSMC in Taiwan
19.09.2023, 13:01 Uhr — 1. Korrektur (aktuell)
Außerdem: Wissenschaftliches Koordinationsbüro in Taipeh eröffnet
Gemeinsame Medieninformation des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und der Technischen Universität Dresden
Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow und die Rektorin der Technischen Universität Dresden (TUD), Frau Prof. Dr. Ursula Staudinger, haben am Vormittag in Taiwan ein wissenschaftliches Koordinationsbüro eröffnet. Das Büro ist im German Trade Office bei der deutschen Außenhandelskammer in Taipeh angesiedelt und wird künftig von Dr. Josef Goldberger geleitet. Er wird der zentrale Ansprechpartner für die sächsische Wissenschaftslandschaft und für Studieninteressierte in Taiwan sein. Die TU Dresden wird das Büro für alle sächsischen Hochschulen betreiben. Finanziert wird das Projekt durch den Freistaat Sachsen.
Am Nachmittag haben Staatsminister Gemkow, Frau Prof. Staudinger und die Senior-Vize-Präsidentin des weltgrößten Chipfertigers TSMC, Lora Ho, eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, um die trilaterale Zusammenarbeit durch ein neues Austauschprogramm zu intensivieren. Das Programm ist speziell darauf ausgerichtet, deutsche MINT-Studentinnen und Studenten für Karrieren in der Halbleiterindustrie auszubilden. Die Vereinbarung sieht vor, dass bis zu 100 leistungsstarke Studentinnen und Studenten pro Jahr an einem sechsmonatigen Austauschprogramm in Taiwan teilnehmen, um die Talentförderung, globale Partnerschaften und den kulturellen Austausch mit Spitzenuniversitäten in Taiwan auszubauen.
Die TU Dresden wird die Rekrutierung der Studierenden mehrerer sächsischer Hochschulen koordinieren, der Freistaat Sachsen wird dabei finanziell unterstützen. Während des Programms werden die Studentinnen und Studenten bei einem sechsmonatigen Auslandsaufenthalt in Taiwan einen etablierten Halbleiter-Lehrplan an den gastgebenden Universitäten absolvieren und ein zweimonatiges praktisches Training im Newcomer Training Center und in der Fertigung von TSMC in Taichung durchlaufen. TSMC-Ingenieure werden den Studentinnen und Studenten die grundlegenden Konzepte der Halbleiterfertigungsindustrie aus erster Hand vermitteln. Die Studentinnen und Studenten werden durch die Teilnahme an dem sechsmonatigen Austauschprogramm insgesamt fünfzehn Credits erwerben.
Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: "Das Programm bietet eine große Chance für alle, die in der Halbleiterindustrie Fuß fassen wollen. Wir brauchen in der akademischen Ausbildung maßgeschneiderte Curricula, die sich an den Bedürfnissen der Industrie orientieren, insbesondere im Bereich der Mikroelektronik. Von der einzigartigen Zusam-menarbeit profitieren alle... die Hochschulen, der Industriepartner TSMC und auch unsere Heimatregionen Sachsen und Taiwan. Wir organisieren einen echten Fachkräfteaustausch auf der Basis von Hochschulkooperationen. Ich wünsche mir, dass wir dieses Modell noch weiter ausbauen und für noch mehr Interessenten öffnen können."
"In den Bereichen Mikro- und Nanoelektronik sowie Advanced Materials Science hat die TUD über viele Jahrzehnte eine weltweit anerkannte Expertise in Forschung und Lehre aufgebaut", sagte Prof. Ursula Staudinger, Rektorin der TUD. "Das neue Austauschprogramm mit integriertem Auslandsaufenthalt in Taiwan wird den Ingenieurwissenschaften einen weiteren Schub geben und dazu beitragen, mehr junge Menschen für diese Studienfächer zu gewinnen und damit hochqualifizierte Fachkräfte für die Halbleiterindustrie auszubilden. Dies ist ein dreifacher Gewinn: für TSMC, für Sachsen und für uns als Universität. Ich freue mich sehr, dass wir nun gemeinsam diese Vision verwirklichen."
Wir freuen uns, dieses Austauschprogramm mit dem Freistaat Sachsen und der TUD zu starten, das die nächste Generation von Halbleiter-Talenten fördern und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit unterstützen wird", sagte Lora Ho, Senior Vice President, Human Re-sources bei TSMC. "Wir wissen, wie wichtig es ist, in die Entwicklung von Talenten zu investieren, um Innovationen voranzutreiben, und dieses Programm spiegelt unser Engagement wider, das Wachstum und die Entwicklung der Branche in Europa und darüber hinaus zu unterstützen."
Dieses Programm untermauert das Engagement von TSMC, gemeinsam in die European Semiconductor Manufacturing Company (ESMC) GmbH in Dresden zu investieren und bis Ende 2027 rund 2.000 direkte High-Tech-Arbeitsplätze zu schaffen.
Das Sächsische Wissenschaftsministerium unterstützt diese Aktivitäten mit mehreren Millionen Euro. (500.000 Euro pro Jahr zur Finanzierung des Auslandsaufenthaltes der Gaststudenten in Taiwan im Rahmen des Talent Incubation Program und rund eine Million Euro für Betrieb und Projektkosten des Koordinierungsbüros.)
Informationen zu den Partnern:
Technische Universität Dresden (TUD)
Die TUD ist eine der größten Technischen Universitäten in Deutschland und eine von elf Exzellenzuniversitäten. Mit 17 Fakultäten in fünf Berei-chen offeriert sie ein weitgefächertes Angebot aus 119 Studiengängen und deckt ein breites Forschungs-Spektrum ab mit besonderen Schwer-punkten in den Feldern Lebenswissenschaften, Quantenmaterialien, Mik-roelektronik, Taktiles Internet, Materialwissenschaft, Data Intensive and Digital Sciences, Kreislaufwirtschaft und gesellschaftlicher Wandel.
An der TUD sind rund 30.000 Studierende immatrikuliert, davon kommen etwa 18 Prozent aus dem Ausland. Heute sind an der TU Dresden rund 8.500 Beschäftigte aus 89 Ländern tätig.
Taiwan Semiconductor Manufactoring Company TSMC
TSMC leistete bei seiner Gründung im Jahr 1987 Pionierarbeit für das reine Foundry-Geschäftsmodell und ist seither die weltweit führende reine Halbleiter-Foundry. Das Unternehmen unterstützt ein florierendes Öko-system globaler Kunden und Partner mit den branchenführenden Pro-zesstechnologien und einem Portfolio von Design-Enablement-Lösungen, um Innovationen für die globale Halbleiterindustrie zu ermöglichen. Mit globalen Niederlassungen in Asien, Europa und Nordamerika ist TSMC ein engagierter Unternehmensbürger auf der ganzen Welt.
TSMC setzt 288 verschiedene Prozesstechnologien ein und stellte im Jahr 2022 12.698 Produkte für 532 Kunden her, indem es ein breites Spektrum an fortschrittlichen und speziellen Technologien anbietet. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Hsinchu, Taiwan.
English version
'''Joint press release by the Saxon State Ministry for Science, Culture and Tourism
and Dresden University of Technology'''
Free State of Saxony and Dresden University of Technology open scientific liaison office in Taiwan and sign cooperation agreement for a "Semiconductor Talent Incubation Program" with TSMC
Saxony's Minister of Science, Sebastian Gemkow, and the President of the Dresden University of Technology (TUD), Prof. Dr. Ursula Staudinger, opened a scientific coordination office in Taiwan this morning. The office is located in the German Trade Office at the German Chamber of Commerce in Taipei and will be headed by Dr. Josef Gold-berger. He will be the central contact person for the Saxon science community and for prospective students in Taiwan. The TU Dresden will operate the office for all Saxon universities. The project is financed by the Free State of Saxony.
In the afternoon, Minister of State Gemkow, Prof. Staudinger and the Senior Vice President of the world's leading manufacturer TSMC, Lora Ho, signed a cooperation agreement to intensify trilateral cooperation through a new exchange program. The program is specifically designed to train German STEM students for careers in the semiconductor industry. Under the agreement, up to 100 high-performing students per year will participate in an approximately six-month exchange program in Taiwan to expand talent development, global partnerships and cultural exchanges with top universities in Taiwan.
TUD will coordinate the recruitment of students from several universities in Saxony and the Free State of Saxony will provide financial support. During the program, students will spend six months abroad in Taiwan completing an established semiconductor curriculum at host universities and undergo two months of hands-on training at TSMC's Newcomer Training Center and manufacturing facility in Taichung. TSMC engineers will teach the students first-hand the basic concepts of the semiconductor manufacturing industry. Students will earn a total of fifteen credits by participating in the approximately six-month exchange program.
Minister for Science Sebastian Gemkow:' "The programme offers a great opportunity for all those who want to gain a foothold in the semiconductor industry. We need tailormade curricula in academic education that are oriented towards the needs of industry, especially in the field of microelectronics. Everyone benefits from this unique cooperation... the universities, the industrial partner TSMC and also our home regions of Saxony and Taiwan. We are organising a genuine exchange of skilled workers on the basis of university cooperation. I hope that we can expand this model even further and open it up to even more interested parties".
"In the fields of micro- and nanoelectronics as well as advanced materials science, TUD has built up globally recognized expertise in research and teaching over many decades," said Prof. Ursula Staudinger, President of TUD. "The new exchange program with an integrated stay abroad in Taiwan will give engineering a further boost and help attract more young men and women to this field of study, thus training highly qualified specialists for the semiconductor industry. This is a triple win: for TSMC, for Saxony and for us as a university. I am very pleased that we are now working together to realize this vision."
We are pleased to launch this exchange programme with the Free State of Saxony and TUD, which will foster the next generation of semiconductor talent and support cross-border collaboration," said Lora Ho, Senior Vice President, Human Resources at TSMC. "We understand the importance of investing in talent development to drive innovation, and this programme reflects our commitment to supporting the growth and development of the industry in Europe and beyond."
This program underpins TSMC's commitment to jointly invest in the European Semicon-ductor Manufacturing Company (ESMC) GmbH in Dresden and create around 2,000 direct high-tech jobs by the end of 2027.
The Saxon Ministry for Science is supporting these activities with several million euros. (500,000 euros per year to finance the stay abroad of guest students in Taiwan as part of the Talent Incubation Program and around one million euros for the operation and project costs of the liaison office).
Information on the partners:
TUD Dresden University of Technology
TUD Dresden University of Technology is one of the largest technical universities in Germany and one of eleven universities of excellence. With 17 faculties in five areas, it offers a wide range of 119 degree programmes and covers a broad spectrum of research with particular focus on the fields of life sciences, quantum materials, microelectronics, tactile internet, materials science, data intensive and digital sciences, circular economy and social change.
Around 30,000 students are enrolled at the TUD, about 18 percent of whom come from abroad. Today, around 8,500 employees from 89 countries work at the TU Dresden.
Taiwan Semiconductor Manufacturing Company TSMC
TSMC pioneered the pure foundry business model when it was founded in 1987 and has since become the world's leading pure semiconductor foundry. The company supports a thriving ecosystem of global customers and partners with industry-leading process tech-nologies and a portfolio of design-enablement solutions to enable innovation for the global semiconductor industry. With global operations in Asia, Europe and North Ameri-ca, TSMC is a dedicated corporate citizen around the world.
TSMC employs 288 different process technologies and manufactured 12,698 products for 532 customers in 2022 by offering a wide range of advanced, specialty and advanced packaging technologies. The company is headquartered in Hsinchu, Taiwan.