Weiter geht’s in 4 kommunalen Windnetzwerken: heute treffen sich über 20 Bürgermeister* der Planungsregion Leipzig-Westsachsen zum Netzwerken und dem Fokusthema finanzielle Teilhabe von Kommunen und Bürgern.

22.09.2023, 08:53 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Netzwerktreffen der Kommunen am 22.09. in Thallwitz

Der Ausbau erneuerbarer Energien ist aus der öffentlichen Diskussion nicht mehr wegzudenken. 2%-Flächenziel heißt es für Sachsen. Nur wie die Kommunen und Bürger mit ins Boot holen und – auch finanzielle - Vorteile aus dem Ausbau nutzen? Wie es gelingen kann, vor Ort Projekte für Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen umzusetzen, zu steuern und sogar zu gestalten, das wird bei dem Netzwerktreffen der Kommunen am 22.09. in Thallwitz besprochen, gute Praxisbeispiele inklusive.

Zum nunmehr dritten Mal trifft man sich; initiiert werden die Netzwerktreffen durch die Landesenergieagentur SAENA. Weitere in den anderen 3 Planungsregionen folgen in den kommenden Wochen.
»Mit unseren Windnetzwerktreffen unterstützen wir sächsische Kommunen, erneuerbare Energien mit bestmöglichen Ergebnissen hinsichtlich finanzieller Teilhabe, Gestaltbarkeit und Akzeptanz im eigenen Gebiet umzusetzen.« sagt Hannes Gerold, Berater bei der SAENA. »Die Kommunalvertreter profitieren von dem Erfahrungsaustausch untereinander und wir geben Impulse zu Gesetzen, Rahmen- und Gelingensbedingungen. Insbesondere Kommunikation und Transparenz von Anbeginn an ist für das Verständnis innerhalb der Bevölkerung wichtig.«, so Gerold weiter.

Die 4 Windnetzwerktreffen im Herbst nimmt SAENA zum Anlass, in einer Info-Serie häufig gestellte Fragen über die Windenergie zu beantworten und so manche Annahmen durch Informationen anzureichern. Über 30 FAQs sind dabei zusammen gekommen.

FAQ 1: Gibt es Möglichkeiten zur finanziellen Teilhabe an EE-Projekten für Kommune und Bürger?

Ja, sogar 8 Verschiedene! In dem digitalen 16-Seiter «Finanzielle Beteiligung an Energieprojekten: Wie Bürger und Kommunen am Klimaschutz profitieren können.” werden diese vorgestellt. Je früher im Planungsprozess die Themen gemeinsame Gestaltung und (finanzielle) Teilhabe ins Spiel kommen, umso besser. Denn schon bei der Flächenausweisung kommen die ersten Diskussionen auf. Sowohl die Projektierer als auch die Kommune sollten deshalb frühzeitig darauf hinwirken, dass kooperative Gestaltungs- und Beteiligungsmodelle angeboten werden.

Dass viele Menschen – auch in Sachsen – gleichzeitig grundsätzliche Befürworter der Energiewende, aber Kritiker lokaler Projekte sind, mag auf den ersten Blick verwundern, ist aber bei genauerer Betrachtung durchaus verständlich. Die Positionierung der Bürger vor Ort folgt zumeist aus einer Abwägung von Vor- und Nachteilen. Als Nachteile werden häufig potenzielle Auswirkungen auf den Naturschutz, die Landschaft sowie Mensch und Tier empfunden. Darüber findet oft schon vor dem Genehmigungsverfahren eine öffentliche Debatte statt. Die Vorteile und Beteiligungsmöglichkeiten jedoch sind vielen Menschen gar nicht bekannt und können somit nicht in die Abwägungen einfließen. Folgende finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten gibt es:

… für Kommunen:
– Gewerbesteuer-Einnahmen für Kommunen (verbleiben zu 90 % in der Kommune)
– Einnahmen aus Verkauf, Vermietung oder Verpachtung von Flächen
– Finanzielle Teilhabe über den § 6 EEG (0,2 Cent-Regelung pro erzeugter kWh/Jahr zur
freien Verfügung für die Kommune bspw. für Kitas, Sozialprojekte oder
Gebäudesanierungen)
– Partnerschaftliche Kooperation zwischen Kommune und Betreiber
– Kommunale Projekte und lokale Betreibergesellschaften

… für Bürger:
– Einnahmen aus Verkauf, Vermietung oder Verpachtung von Flächen
– Bürger legen Geld in Ökostrom-Fonds an, Betreiber bieten Beteiligungsmodelle an
– Bürger investieren aktiv Geld in regionale Projekte oder werden selbst zum »Energieerzeuger«

Der Nutzen kann sich sowohl für die Allgemeinheit, als auch für Einzelpersonen ergeben. Den größten lokalen Wertschöpfungseffekt und die stärkste Verankerung in der lokalen Bevölkerung haben Projekte, die von der Kommune initiiert bzw. unterstützt und von Bürgern finanziell (mit-)getragen werden. In diesem Fall sind auch die Gestaltungsspielräume seitens Kommune und Einwohnerschaft am größten.

Die Sächsische Energieagentur - SAENA GmbH ist das unabhängige Beratungs-, Informations-, und Kompetenzzentrum zu den Themen erneuerbare Energien, zukunftsfähige Energieversorgung, Energieeffizienz und effiziente Mobilität. Seit 2021 ist dort die Dialog- und Servicestelle erneuerbare Energien angesiedelt, deren Ziel es ist, Akzeptanz bei entsprechenden EE-Projekten zu erhöhen, die Bürgerschaft und Kommunen zu informieren und zu beraten sowie bei der Bearbeitung von Konflikten zu unterstützen. Gesellschafter der SAENA sind der Freistaat Sachsen und die Sächsische Aufbaubank - Förderbank - (SAB). www.sachsen-erneuerbar.de und https://saena-werkzeugkasten.de

Ansprechpartner:
Sächsische Energieagentur - SAENA GmbH
Melanie Sterczewski
Dialog- und Beteiligungsprozesse
Telefon: 0351 4910-3165
E-Mail: melanie.sterczewski@saena.de

Sächsische Energieagentur - SAENA GmbH
Hannes Gerold
Zukunftsfähige Energieversorgung
Telefon: 0351 4910-3198
E-Mail: hannes.gerold@saena.de


Kontakt

Sächsische Energieagentur - SAENA GmbH

Pressesprecherin Susann Kiesel
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