Leipziger Auwald bekommt das Wasser zurück
19.10.2023, 09:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Bundesprogramm Biologische Vielfalt und Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt finanzieren die Rückkehr des kostbaren Nasses
Die Revitalisierungsmaßnahmen im nördlichen Teil des Leipziger Auwald sind gut vorangeschritten. Davon überzeugten sich heute die Bürgermeister der Städte Leipzig und Schkeuditz, das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU) vor Ort. Die Gesamtmaßnahme am Zschampert startete vor einem Jahr. Seit August dieses Jahres laufen die Hauptarbeiten an dem Fließgewässer auf einer Länge von über fünf Kilometern. In dem Zuge wurde auch zwei Brücken und viert Furten erneuert.
Die Revitalisierung der Zschampert ist ein Teilvorhaben, um die ökologische Funktionsfähigkeit der Leipziger Nordwestaue zu verbessern und wiederherzustellen. Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten werden dabei aufgewertet. Ebenso soll damit der Auwald an den Klimawandel angepasst werden. Die Maßnahme dient gleichzeitig als Bestandteil des natürlichen Hochwasserschutzes.
»Dem Leipziger Auwald und der Auenlandschaft fehlt an vielen Stellen Wasser. Deshalb haben wir uns vor drei Jahren gemeinsam mit vielen Partnern, mit den Landkreisen und Kommunen aufgemacht, den Auwald mit einem breiten Maßnahmenbündel zu retten. Angesichts der Tatsache, dass derzeit nur rund sieben Prozent der sächsischen Fließgewässer in gutem ökologischem Zustand sind, ist die Zschampert-Revitalisierung ein wichtiger Beitrag. Sie dient der Wiederherstellung der ökologischen Funktionsfähigkeit des Leipzigern Auensystems« erläutert Sachsens Umweltminister Wolfram Günther. »Denn intakte Flussauen sind hochvitale Lebensräume und natürliche Wasserspeicher – angesichts der Krise der Artenvielfalt und der Klimakrise wichtige Punkte«, ergänzt der Umweltpolitiker.
Die Baumaßnahmen am Zschampert haben einen Kostenumfang von 6,5 Millionen Euro. Sie sind Bestandteil des über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderten Vorhabens »Lebendige Luppe«. Auch die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt unterstützt dieses Vorhaben finanziell.
Der Bach Zschampert zählt zu den »Nebenflüssen« der Weißen Elster. Mit Fertigstellung der Gesamtmaßnahme im Februar 2025 kann dieses Gewässer wieder sein altes Flussbett bespannen. Damit sind regelmäßige auetypische Flutungen des angrenzenden Hartholzauewalds möglich. Die Länge des Zschamperts verlängert sich dabei um mehr als einen Kilometer auf 6,6 Kilometer. Mit dieser Maßnahme wird ein wertvoller Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt der Gewässerlandschaft nördlich von Leipzig geschaffen.
Möchten Sie mehr zur dem Fördervorhaben »Lebendige Luppe« erfahren, nutzen sie bitte die Homepage: https://www.lebendige-luppe.de.
Mehr Informationen zur Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt finden Sie unter https://www.lanu.de.