Weißbuch für die Forschung in öffentlichen Wissenschaftseinrichtungen im Freistaat Sachen veröffentlicht

07.11.2023, 13:48 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: »Benchmark für die Weiterentwicklung der Forschung in Sachsen geschaffen«

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow hat dem Sächsischen Kabinett heute das »Weißbuch für die Forschung in öffentlichen Wissenschaftseinrichtungen im Freistaat Sachsen« vorgestellt. Das Weißbuch war ein zentrales Vorhaben des 2019 geschlossenen Koalitionsvertrages von CDU, Grünen und SPD.

Das 52-seitige Dokument ist das Ergebnis eines gut zweijährigen Dialogprozesses mit der Forschungscommunity, in dem Grundsätze und Leitlinien für eine zukunftsorientierte Forschungspolitik erarbeitet wurden. Damit wird das Selbstverständnis der Forschung in Sachsen als freie, nutzerorientierte und innovative Säule der Wissenschaft dokumentiert. Das Weißbuch ermöglicht eine weitere Stärkung des erfolgreichen, leistungsstarken und transformationsfähigen Forschungsökosystems im Freistaat Sachsen. Die Leitlinien bilden ein Gerüst für einen flexiblen Handlungsrahmen und geben Orientierung bei forschungspolitischen Entscheidungen.

Der gesamte Prozess wurde von einer hochkarätigen Expertenkommission begleitet und war von einer Vielzahl von Impulsen geprägt, die etwa bei Workshops und Diskussionsveranstaltungen von Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft oder Gesellschaft eingebracht wurden.

Wesentliche forschungspolitische Leitlinien des Weißbuches sind:

  • Forschung in Sachsen ist themen- und technologieoffen. Diese Offenheit macht es möglich auch in Zukunftsforschungsfeldern zu agieren und Neuentwicklungen sowie Trends mitzugestalten.
  • Forschungspolitisches Handeln zielt darauf ab, die leistungsfähigen Strukturen des gesamten sächsischen Forschungsökosystems bestmöglich zu unterstützen. Kontinuierliche Investitionen in Laborausstattungen und Forschungsinfrastrukturen ermöglichen die Bildung von Clustern und stärken die Attraktivität des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Sachsen.
  • Das Forschungsgeschehen sollte von Beginn an die spätere Anwendung in den Blick nehmen. Damit wird Wissen für die Praxis geschaffen und dessen Nutzung beflügelt.
  • Die Finanzierung von Forschung soll zukünftig flexibler gestaltet werden. Neben einer verlässlichen, öffentlichen Finanzierung gilt es Potentiale zu heben, privates Geld für die Forschungsförderung zu akquirieren, z. B. Stiftungsgelder.
  • Der Forschungsstandort Sachsen sollte ein Umfeld für die optimale Entfaltung von Kreativität und Innovation bieten. Dies gelingt etwa durch die Implementierung sogenannter Foresight-Prozesse, um Trends und Impulse im Dialog mit der Forschungscommunity frühzeitig antizipieren zu können.
  • Für ein besseres Verständnis des Wertes von Forschung für die Gesellschaft braucht es mehr Sichtbarkeit der Leistungen von Forscherinnen und Forschern. Viele moderne Anwendungen, Produkte und Dienstleistungen basieren auf Forschungsergebnissen aus Sachsen.

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow:
"Mit dem Weißbuch-Prozess haben wir erstmals eine ganzheitliche Analyse des gesamten Forschungssystems in Sachsen vorgenommen und wichtige Erkenntnisse daraus gezogen. Diese werden wir im engen Austausch mit unseren Wissenschaftseinrichtungen aufnehmen und sind zum Teil auch schon dabei, sie in die Praxis zu überführen – z.B. bei der Gewinnung von wissenschaftlichem Nachwuchs und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland für unsere Einrichtungen. Wir stärken aktuell den Transfer von wissenschaftlichen Ergebnissen in Wirtschaft und Gesellschaft und wir entwickeln dafür eine eigene Hochschulinnovations-Strategie. Und nicht zuletzt machen wir die Exzellenz und die Errungenschaften der sächsischen Wissenschaftslandschaft noch sichtbarer mit unserer Kampagne »SPIN 2030 – Wissenschaftsland Sachsen«. Ich danke allen Beteiligten, die an diesem Weißbuch mitgewirkt haben, allen voran der Expertenkommission für die intensive Begleitung.«

TERMINHINWEIS:
Am kommenden Freitag, den 10.11.2023 werden die detaillierten Ergebnisse des Weißbuch-Prozesses auf einer großen Abschlussveranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei wird auch die Preisträgerin oder Preisträger des Wissenschaftswettbewerbs und Teil des Projektes »Science on Stage« gekürt.

  • Zeit: 10:00 - 15:00 Uhr
  • Ort: njumii - Das Bildungswerk der Handwerkskammer Dresden, Haus 1, Am Lagerplatz 7, 01099 Dresden

Interessierte können sich noch bis morgen anmelden!

Hinweis an die Medien:
Vertreterinnen und Vertreter der Medien werden gebeten, sich über presse@smwk.sachsen.de anzumelden.

Das Weißbuch zum Download:
https://www.forschung.sachsen.de/download/Weissbuch_barrierefrei.pdf

Mit der inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung und Umsetzung des Weißbuchprozesses wurde die VDI/VDE Innovation + Technik GmbH beauftragt.

https://www.forschung.sachsen.de/strategieprozess-fuer-die-forschung-in-sachsen-5022.html


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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