Sachsens Haushalte erzeugen deutlich weniger Abfall
21.12.2023, 11:02 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Landesumweltamt veröffentlicht Siedlungsabfallbilanz 2022
Das Abfallaufkommen der sächsischen Haushalte ist im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Das geht aus der Siedlungsabfallbilanz für den Freistaat Sachsen hervor, die das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie heute veröffentlicht hat.
Im Jahr 2022 fielen in privaten Haushalten und im Kleingewerbe insgesamt 395 Kilogramm Abfälle pro Einwohner an. Das sind 38 Kilogramm weniger als im Jahr davor. Beim Restabfall und den sperrigen Abfällen verringerte sich das Aufkommen um 13 Kilogramm pro Einwohner. Auch die Mengen an getrennt gesammelten Wertstoffen gingen um elf Kilogramm pro Einwohner zurück.
Umweltminister Wolfram Günther: »Fast neun Prozent weniger Haushaltsabfälle – das ist ein Erfolg, an dem auch die Kommunen und Abfallverbände mit Projekten zur Müllvermeidung beigetragen haben. Daran wollen wir anknüpfen und insbesondere das Aufkommen an Restabfällen weiter deutlich senken. Das ist eines der Ziele unseres kürzlich verabschiedeten sächsischen Kreislaufwirtschaftsplans. Mit dem Plan arbeiten wir daran, das Recycling und den Einsatz von Sekundärrohstoffen zur Herstellung neuer Produkte deutlich zu stärken. Denn wir wollen in Sachsen die Wende vollziehen, weg von der reinen Abfallwirtschaft hin zu einer Kreislaufwirtschaft und Wiederverwendung.«
Die im Jahr 2022 gesammelten Haushaltsabfälle wurden bereits zu 74 Prozent recycelt. Sperrige Abfälle, Verpackungen, Holz und Bioabfälle wurden insbesondere in Aufbereitungs- und Sortieranlagen sowie in Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt. Zirka ein Viertel nicht mehr stofflich verwertbarer Abfälle werden zur Wandlung in Energie genutzt. Keine einzige Tonne Haushaltsabfall wurde auf Deponien abgelagert.
Bioabfälle sollen als wertvolle Ressource hochwertig stofflich und energetisch genutzt werden. Durch einen weiteren Ausbau der Bioabfallsammlung sollen bis zum Jahr 2032 in Sachsen 109 Kilogramm pro Einwohner getrennt erfasst werden. Gegenwärtig sind es 72 Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Es bedarf daher Anstrengungen zur nachhaltigen Steigerung getrennt erfasster Bioabfälle.
Bundesweit lag das Aufkommen an Haushaltsabfällen im Jahr 2022 bei 438 Kilogramm pro Einwohner. Im Vergleich der Bundesländer verzeichnet Sachsen das zweitgeringste Aufkommen.
Hintergrund:
Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie erarbeitet jährlich die Siedlungsabfallbilanz. Die Bilanz informiert unter anderem über die Abfallmengen sächsischer Haushalte, die Verwertungs- und Entsorgungswege sowie die Abfallgebühren. Der Bericht mit allen Daten und Fakten nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Abfallverbänden ist ab sofort im Internet abrufbar.