Freistaat Sachsen gibt ökologischen und sozialen Kriterien mehr Gewicht bei öffentlichen Vergaben

25.01.2024, 10:05 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sächsisches Wirtschaftsministerium finanziert neue »Kompetenzstelle nachhaltige Beschaffung« mit 350.000 Euro | Staatssekretär Kralinski: »Öffentliche Hand hat mächtige Hebelwirkung«

Die neu geschaffene »Kompetenzstelle nachhaltige Beschaffung« hat heute anlässlich des »1. Nachhaltigkeitsgipfels Sachsen« offiziell ihre Arbeit aufgenommen. Sie berät bereits seit Ende 2023 alle Vergabestellen in Sachsen bei der Implementierung sozialer und ökologischer Kriterien in Vergabeverfahren. Die neue Kompetenzstelle ist der Auftragsberatungsstelle Sachsen e.V. (ABSt) angegliedert. In der ABSt werden dazu sowohl den öffentlichen Auftraggebern als auch den Unternehmen zwei Personen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das sächsische Wirtschaftsministerium (SMWA) finanziert die Arbeit der Kompetenzstelle - zunächst bis zum 31. Dezember 2024 befristet - mit 350.000 Euro.

»Nachhaltigkeit ist kein Modewort, sondern eine Verpflichtung, der wir uns als Gesellschaft stellen müssen«, sagte der sächsische Staatssekretär für Wirtschaft und Arbeit, Thomas Kralinski, heute beim Nachhaltigkeitsgipfel in Dresden. »Die Vergabe von Aufträgen durch die öffentliche Hand kann eine mächtige Hebelwirkung entfalten, um den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft zu unterstützen. Deshalb sollen bei der Vergabe von Aufträgen nicht nur wirtschaftliche Aspekte, sondern künftig stärker als bisher auch ökologische und soziale Kriterien berücksichtigt werden. Dafür steht die neue Kompetenzstelle als Ansprechpartner bereit.«

Kristina Franke, Geschäftsführerin der Auftragsberatungsstelle Sachsen e.V.: »Die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten kann in allen Vergabeverfahren eine Selbstverständlichkeit werden. Die existierenden Spielräume, Nachhaltigkeit im Vergabeverfahren zu implementieren, müssen praktikabel umgesetzt werden. Dies gilt für alle Verfahrensschritte und -unterlagen – von der Angebotsaufforderung bis zur Zuschlagserteilung.«

Die ABSt mit Sitz in Dresden wurde 1994 als Verein gegründet und fungiert als sächsisches Kompetenzzentrum zu Fragen des öffentlichen Auftragswesens für öffentliche Auftraggeber, Unternehmen und Interessenvertreter. Sie bietet ein breites Portfolio an Beratungen und Schulungen zu allen Themen der öffentlichen Auftragsvergabe und führt Präqualifizierungen durch. Mitglieder und Träger des Vereins sind die sächsischen Handwerkskammern sowie Industrie- und Handelskammern, die Architektenkammer Sachsen, die Ingenieurkammer Sachsen und der Freistaat Sachsen, vertreten durch das SMWA.

Die ABSt wird durch Mitgliedsbeiträge und darüber hinaus durch Einnahmen aus überwiegend gewerblichen Tätigkeiten (Seminare, Präqualifizierung und administrative Betreuung von Vergabeverfahren) finanziert.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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