Auch Digitalisierung kann helfen den CO2-Ausstoß der sächsischen Wirtschaft zu senken

07.02.2024, 09:15 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Staatssekretärin informiert sich im Rahmen des Thementages »Digital Green« zu digitalen Technologien in Unternehmen

Energieeffizienz, Klimaschutz und Dekarbonisierung hängen untrennbar mit der Digitalisierung zusammen. Schon heute spielen digitale Technologien bei den Klimaschutzbemühungen in der deutschen Wirtschaft eine große Rolle. Mehr als drei Viertel der Unternehmen (77 Prozent) geben an, bei ihnen sei der CO2-Ausstoß durch den Einsatz digitaler Technologien und Anwendungen gesunken. Das sind die Ergebnisse einer Befragung von 603 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom.

Auch in Sachsen haben sich Unternehmen bereits erfolgreich auf den Weg gemacht, um Digitalisierung und nachhaltige Entwicklung gezielt zusammenzuführen. Staatssekretärin Ines Fröhlich hat sich in Vertretung von Wirtschaftsminister Martin Dulig im Rahmen des Thementags »Digital Green« bei Unternehmen und Forschungseinrichtungen umgesehen.

Staatssekretärin Ines Fröhlich: »Der Einfluss von Industrie auf den Klimawandel ist erheblich. Nicht zuletzt deshalb ist das Thema Dekarbonisierung, die Reduzierung von CO2-Emmission von solcher Bedeutung, wollen wir weder unser Lebensumfeld noch unseren Wohlstand gefährden. Gleichzeitig gewinnen CO2-Emmissionen als Wettbewerbs- und Erfolgsfaktor für Unternehmen gegenüber ihren Geschäftspartnern und ihren Kunden immer mehr an Bedeutung. In jedem Unternehmen sind daher digitale Technologien zunehmend gefragt, denn sie sind einerseits das Instrument, um den Einsatz von Energie und Ressourcen zu steuern und den ökologischen Fußabdruck zu messen, andererseits Grundvoraussetzung für Innovationen.«

Auf Ihrer ersten Station besuchte die Staatssekretärin die Kiwigrid GmbH in Dresden. Kiwigrid macht es Privathaushalten und Unternehmen möglich, Energie von dezentralen Energieerzeugern und Verbraucheranlagen zu messen, selbstverwaltend zu steuern und kostenoptimiert sowie CO2-Ausstoß-mindernd zu betreiben. So gestaltet Kiwigrid gemeinsam mit seinen Kunden aktiv die klimafreundliche Energiewende.

Der zweite Stopp führte die Staatssekretärin zur Bauer Spedition GmbH in Callenberg. Das inhabergeführte Unternehmen im Bereich Spedition und Logistik hat seine Flotte modernisiert und die einzelnen Fahrzeuge miteinander vernetzt. Zugleich nutzt das Unternehmen auch die Logistikanlage Railport Chemnitz und bringt Waren von der Straße auf die Schiene. Intelligente Logistik optimiert die Warenströme, erhöht die Transparenz in der Lieferkette und reduziert die Verkehrsbelastung durch eingesparte Leerkilometer.

Auf der dritten Station besuchte die Staatssekretärin das Mittelstand-Digital Zentrum Sachsen in Chemnitz. Es ist eine zentrale Anlaufstelle für kleine und mittlere Unternehmen in ganz Sachsen zu Digitalisierungsfragen. Das Zentrum führt Unternehmen an zukunftsweisende Themen, darunter auch KI und Nachhaltigkeit, heran und unterstützt gezielt bei konkreten Vorhaben – von der Idee bis zur Umsetzung. Seit 2021 konnten sächsische Unternehmen in über 60 Projekten ihr Digitalisierungspotenzial gemeinsam mit dem Zentrum heben.

Der vierte Stopp führte die Staatssekretärin zur GAZIMA - Galvanische Veredelung Zimmermann GmbH in Grünhain-Beierfeld. Das Familienunternehmen versucht durch verschiedene Maßnahmen seinen Energieverbrauch zu optimieren. Dafür wurde es bereits mehrfach mit dem Umweltpreis der Handwerkskammer für Energieeffizienz ausgezeichnet. Für die Optimierung der Arbeitsabläufe setzt man auf ein digitales Energiemanagementsystem und hat die Prozesse durch Tablets oder Smartphones stets im Blick. Gemeinsam mit der TU Chemnitz erforscht man die Nutzung von Wasserstoff.

Fünfte und letzte Station des Thementages war ein Besuch der Schreinerei & Metallbau Wagner GmbH in Niederwürschnitz. Mit 122 Mitarbeitern ist die GmbH einer der größten Arbeitgeber im Ort. Durch verschiedene Maßnahmen wie eine robotergesteuerte Lackierstrecke, eine PV-Anlage und die Wärmerückgewinnung aus mehreren Prozessen konnte das Unternehmen seinen CO2-Ausstoß deutlich reduzieren.

Am Ende des Tages zog Staatssekretärin Fröhlich ein positives Fazit: »Die Dekarbonisierung von Prozessen und Verfahren der Wirtschaft ist eine komplexe und langfristige Aufgabe. Viele Unternehmen haben die Herausforderung bereits erkannt und angenommen. Für dieses Engagement möchte ich mich bedanken. Die klimaneutrale Transformation kann eine Erfolgsgeschichte für alle Bereiche der sächsischen Wirtschaft werden, für das bestehende Gewerbe und bestehende Industrien, aber auch völlig neue Geschäftsfelder eröffnen. Nachhaltig, erfolgreich und gestärkt im Marktwettbewerb sind keine Widersprüche – im Gegenteil: digitale Geschäftsprozesse, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den notwendigen digitalen Kompetenzen sind notwendig um eine klare Nachhaltigkeitsstrategie umzusetzen. Hierfür ist die umfassende Digitalisierung der Unternehmen jedoch eine ganz entscheidende Voraussetzung.«

Hintergrund:
Eine im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom erstellte Studie »Klimaeffekte der Digitalisierung« aus dem Jahr 2021 zeigt, dass das Einsparungspotential digitaler Technologien 5- bis 6fach höher ist, als der eigene Stromverbrauch (bezogen auf den prognostizierten Stromverbrauch im Jahr 2030). Die gegenläufigen Klimaeffekte der Digitalisierung hinsichtlich des CO2-Fußabdruckes fallen somit deutlich zugunsten der Anwendung digitaler Technologien aus: sie sind ein entscheidender Hebel zur Erreichung der Klimaziele Deutschlands.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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