Für Waldumbau und Wiederbewaldung
01.03.2024, 10:19 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
René Klabes übernimmt Leitung des Forstbezirkes Neustadt
Der Forstbezirk Neustadt hat einen neuen Leiter: René Klabes ist seit heute für die Aufgaben der staatlichen Forstverwaltung im Oberlausitzer Bergland, Zittauer Gebirge und Teilen der Sächsischen Schweiz verantwortlich. Die Neubesetzung im Ergebnis einer öffentlichen Stellenausschreibung war durch den Wechsel des bisherigen Leiters Uwe Borrmeister zur Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz notwendig geworden. Nach einer internen Organisationsänderung bei Sachsenforst zum Jahresbeginn hat sich der Flächenzuschnitt des Forstbezirkes Neustadt stark verändert: Er umfasst nunmehr unter anderem die Schwerpunktgebiete der Waldschäden der vergangenen Jahre.
Landesforstpräsident Utz Hempfling: »Ich gratuliere René Klabes zu seiner neuen verantwortungsvollen Position und wünsche ihm viel Erfolg bei der Erfüllung seiner wichtigen Aufgaben. Der Forstbezirk Neustadt erhält damit einen erfahrenen Forstmann als Leiter, der sich in unterschiedlichen Positionen der Forstverwaltung bewiesen hat. Das Team im Forstbezirk Neustadt steht vor großen Herausforderungen: Hier haben Borkenkäfer und Trockenheit die größten Schäden in Sachsen hinterlassen. Nun geht es gemeinsam mit den Landkreisen und den vielen privaten und kommunalen Waldbesitzenden um den Erhalt und den Umbau der verbleibenden Wälder sowie die Wiederbewaldung der zahlreichen Schadflächen. Mit der neuen Organisationsstruktur und Leitung des Forstbezirkes Neustadt haben wir dafür die Grundlage geschaffen.«
Breites Erfahrungsspektrum
René Klabes hat bereits zahlreiche Aufgaben in der staatlichen Forstverwaltung übernommen: Der im Spreewald geborene (Jahrgang 1972) und in Leipzig aufgewachsene Forstmann hat nach seinem Studium der Forstwissenschaften an der Technischen Universität Dresden und dem anschließenden Forstreferendariat in Sachsen bei der damaligen Landesanstalt für Forsten für die mittelfristige Betriebsplanung, die sogenannte Forsteinrichtung, gearbeitet. Von 2002 bis 2004 war er stellvertretender Leiter des ehemaligen Forstamtes Neukirch, dessen Flächen nun vollständig im Forstbezirk Neustadt liegen. Als Referent für Personal und Organisation gestaltete René Klabes bis 2010 insbesondere die Gründung des Staatsbetriebes Sachsenforst 2006 und die Umsetzung der Funktional- und Verwaltungsreform 2008 mit. Im Anschluss wechselte er in das damalige Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, wo er neben unterschiedlichen Aufgaben im Bereich der Forstpolitik, dem Naturschutz im Wald und der Laufbahnausbildung vor allem die Waldstrategie 2050 für den Freistaat Sachsen mit erarbeitete. 2016 wechselte René Klabes zurück zu Sachsenforst in das Referat Umweltbildung, Waldpädagogik, Öffentlichkeitsarbeit in der Geschäftsleitung, das er bis zu seinem Wechsel nach Neustadt auf den Tag genau acht Jahre leitete.
René Klabes lebt in der Sächsischen Schweiz, ist verheiratet und Vater eines erwachsenen Sohnes. Seine Interessen als passionierter Jäger und Natur- und Sportbegeisterter haben in vielen Bereichen einen direkten Bezug zu seinen neuen Aufgaben. Mit der neuen Position geht für ihn ein langjähriger Berufswunsch in Erfüllung. In seiner neuen Funktion will René Klabes die vielen Waldbesitzenden in der Region bei der Vorsorge und Bewältigung der Waldschäden und der Wiederbewaldung der geschädigten Flächen intensiv unterstützen mit dem Ziel, stabilere, strukturreiche und vielfältige Waldökosysteme zu entwickeln.
Forstbezirk Neustadt: Vielfalt und Waldschäden
Der Forstbezirk Neustadt erstreckt sich im südlichen Teil der Oberlausitz von der polnischen und tschechischen Grenze bis zur Landeshauptstadt Dresden und umfasst somit die südlichen Teile der Landkreise Görlitz und Bautzen, den nördlichen Bereich des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie die östlichen Randgebiete der Stadt Dresden. Der Forstbezirk ist geprägt von vielfältigen Natur- und Landschaftsräumen unterschiedlichster Ausformung, die von den Flusssystemen der Neiße, Spree, Wesenitz und Röder durchzogen sind. Sie reichen von den Sandsteinfelsen des Zittauer Gebirges über die Graniterhebungen der Lausitzer Gebirgslandschaft bis hin zu den von Lösslehm beeinflussten Standorten der Lausitzer Gefilde und der Elbtalregion. Der Wald im Forstbezirk Neustadt erfüllt vielfältige Funktionen, wobei besonders die Schutz- und Erholungsfunktionen einen hohen Stellenwert besitzen.
Mit einer Waldfläche von knapp 43.000 Hektar ist der Forstbezirk Neustadt nach dem nördlich anschließenden Forstbezirk Oberlausitz der zweitgrößte von Sachsenforst. Der überwiegende Teil der Waldflächen befinden sich dabei im Eigentum von etwa 10.000 privaten sowie ca. 100 kommunalen und kirchlichen Waldbesitzenden. Organisatorisch ist der Forstbezirk in vier Staatswald- und acht Privat- und Körperschaftswaldreviere gegliedert. Aufgrund der Borkenkäferkalamitäten der letzten Jahre wurden die häufig von Fichten dominierten Waldbestände, vor allem im Lausitzer Bergland, stark geschädigt. Daher bilden der Waldumbau im Staats- und Körperschaftswald sowie eine dahingehende Beratung privater Waldbesitzender weiterhin Schwerpunktaufgaben im Forstbezirk. Aktuell werden daher auch umfangreiche Fortbildungen für private Waldbesitzende im Rahmen der »Waldwochen« im Forstbezirk Neustadt angeboten.