Talsperre Lichtenberg kann saniert werden! - Abstau ab Herbst 2024, Baubeginn Anfang 2025

25.04.2024, 14:37 Uhr — 1. Korrektur (aktuell)

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Die Talsperre Lichtenberg kann saniert werden (© Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Fotograf: Albrecht Holländer)

Die Talsperre Lichtenberg kann saniert werden (© Landestalsperrenverwaltung Sachsen / Fotograf: Albrecht Holländer)

Die Sanierung der Talsperre Lichtenberg (Landkreis Mittelsachsen) kann beginnen. Dazu hat sich die Landestalsperrenverwaltung Sachsen mit dem Wasserzweckverband Freiberg und dem Zweckverband Fernwasser Südsachsen abgestimmt. »Die hydrologischen Voraussetzungen sind in diesem Jahr gegeben«, sagte der Geschäftsführer der Landestalsperrenverwaltung Eckehard Bielitz. »Die Stauanlagen, die für die Ersatzwasserversorgung maßgeblich sind, haben die angestrebten Füllmengen erreicht.« Außerdem konnten die Baumaßnahmen im Talsperrenverbundsystem abgeschlossen werden, die Voraussetzung sind, um die Talsperre Lichtenberg für die Zeit der Sanierung vom Netz zu nehmen.

Für die Komplexsanierung ist ein kompletter Abstau der Trinkwassertalsperre nötig. Dieser ist für den Herbst dieses Jahres geplant. Die Bauvorbereitung startet bereits im Juni; die eigentlichen Bauarbeiten im Stauraum sollen im Januar 2025 anlaufen. Momentan laufen die Ausschreibungsverfahren für die Bauleistungen. Die Sanierung wird voraussichtlich zwei Jahre dauern. Danach wird die Talsperre wieder angestaut. Wann die Ersatzwasserversorgung beendet werden kann, hängt auch von der hydrologischen Lage ab.

Bei der Sanierung wird der Staudamm auf der Wasserseite vollflächig instandgesetzt. Er bekommt eine neue Außenabdichtung. Außerdem wird die Dammkrone und die Bauwerksmesstechnik erneuert. Auch der markante Entnahmeturm der Talsperre muss saniert werden. Er bekommt eine neue Abdichtung und Fassade. Die statischen Lagerbedingungen des Turmkopfes und der Stahlwasserbau werden angepasst. Außerdem wird eine epilimnische Wasserentnahme – eine Entnahme von Oberflächenwasser zur Verbesserung der Wassergüte – eingebaut.

Hintergrundinformationen

Die Talsperre Lichtenberg wird seit rund 50 Jahren ununterbrochen betrieben. Um die Bereitstellung von Rohwasser für die Wasserversorgung und um den Betrieb der Stauanlage auch zukünftig sicher zu stellen, ist eine umfangreiche Sanierung erforderlich. Zum jetzigen Zeitpunkt werden die Kosten dafür auf rund 30 Millionen Euro geschätzt.

Das Rohwasser der Talsperre Lichtenberg wird zunächst an den Zweckverband Fernwasser Südsachsen geliefert und von dort an den Wasserzweckverband Freiberg weiterverteilt. In den Wasserwerken Lichtenberg (gehört zu Fernwasser Südsachsen) und Freiberg (gehört zum Wasserzweckverband Freiberg) wird das Talsperrenwasser zu Trinkwasser aufbereitet, um rund 200.000 Menschen in Freiberg, Mittelsachsen und Chemnitz zu versorgen. Darüber hinaus ist die Stauanlage Bestandteil des Talsperrenverbundsystems Osterzgebirge und ist über Rohrleitungen mit der Revierwasserlaufanstalt Freiberg und der Talsperre Klingenberg verbunden.

Bevor die eigentlichen Bauarbeiten beginnen können, musste eine Ersatzwasserversorgung für die Wasserwerke Lichtenberg und Freiberg aufgebaut sowie das Wasserwerk Freiberg durch einen Neubau erweitert werden. Während der Bauzeit wird die Versorgung über die Talsperre Rauschenbach und die Obere Revierwasserlaufanstalt Freiberg sichergestellt. Dafür wurde bereits im Vorfeld ein Puffer an Rohwasservorrat in der Talsperre Rauschenbach aufgebaut. Dafür wurde unter anderem auch zusätzliches Wasser aus der oberhalb liegenden Talsperre Fláje bereitgestellt, die vom tschechischen Staatsbetrieb Povodí Ohře betrieben wird.

Ein weiterer Baustein der Ersatzrohwasserversorgung ist das Talsperrensystem Klingenberg-Lehnmühle. Hier wurde der Stauinhalt der Talsperre Lehnmühle erhöht, um bei Bedarf die Wasserversorgung für Freital und Umgebung sowie für die Landeshauptstadt Dresden zu stützen.


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Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen

Pressesprecherin Katrin Schöne
Telefon: +49 3501 796 378
Telefax: +49 3501 796 116
E-Mail: presse@ltv.sachsen.de

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