Den Wasserstoffmarkt gestalten: Das sind die Highlights des Green Hydrogen Congress 2024

19.05.2024, 09:45 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Gastgeber SMWA erwartet über 300 Teilnehmer in Dresden | Martin Dulig: »Internationale Vernetzung ist ein Gewinn für alle!«

Zum Green Hydrogen Innovation Congress 2024 (GHIC 2024) kommen am 29. Mai einflussreiche Vertreter der internationalen Wasserstoffökonomie nach Dresden. Zum zweiten Mal nach 2022 bietet das sächsische Wirtschaftsministerium (SMWA) ein Forum für fachlichen Austausch und strukturelle Vernetzung, um die Akteure für eine grüne Transformation zusammenzubringen. Mit Polen und Schottland als eingeladene Gastländer hat das SMWA erneut spannende europäische Akteure der Wasserstoffwirtschaft eingeladen. Experten aus Politik und Wirtschaft beleuchten in Vorträgen und Panel-Diskussionen aktuelle strategische und technologische Themen. Das neue Format »Innovation Market" bietet Ausstellern, Referenten und Start-ups zudem zusätzlichen Raum für frische Ideen, Networking und Erfahrungsaustausch. Es werden über 300 Teilnehmer erwartet.

Wirtschaftsminister Martin Dulig: »Sachsen wird eine entscheidende Rolle bei der Transformation unserer Wirtschaft und Energiesysteme durch grünen Wasserstoff spielen. Die Sächsische Staatsregierung hat dazu bereits über die Jahre erhebliche finanzielle Mittel aus eigenen Förderlinien investiert und beteiligt sich mit rund 112 Millionen Euro am europäischen Großprojekt ,IPCEI Wasserstoff‘. Wir unterstützen damit die außergewöhnliche Innovationskraft in der Wirtschaft und Wissenschaft Sachsens. Die am ,Innovation Market‘ teilnehmenden sächsischen Start-ups beeindrucken mit marktfähigen Lösungen für einige der größten Herausforderungen einer ganzheitlichen Wasserstoffwirtschaft.”

Der internationale Green Hydrogen Innovation Congress 2024 startet mit der Perspektive der deutschen Bundesregierung zur Bedeutung von grünem Wasserstoff für Energieversorgung und Industrie. Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, informiert in seiner Keynote über den Stand der deutschen Wasserstoffstrategie und die große Bedeutung von Vernetzung und gemeinsamer Transformation.

Cornelia Müller-Pagel, Head of Green Gases bei der VNG AG, leitet mit einem Impulsvortrag die Podiumsdiskussion dazu ein, wie grüner Wasserstoff den entscheidenden Unterschied bei der Energiewende machen kann und welche Maßnahmen für eine schnelle Umsetzung ergriffen werden müssen. Unter den Podiumsgästen wird auch Tatiana Marquez Uriarte, Kabinettsmitglied der Europäischen Kommission, sein.

Nicola Beer, Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank (EIB), erläutert mögliche Instrumente zur Finanzierung der europäischen Energiewende. In einer Podiumsdiskussion berichten Experten von H2Global, der Leipziger Energiebörse EEX und Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums, wie ihre Organisationen die Finanzierung des Übergangs zu grünem Wasserstoff unterstützen.

Im Mittelpunkt des Regionalforums steht der Austausch von Wirtschaftsminister Martin Dulig u.a. mit Vertretern Schottlands und Tschechiens zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Bengt Berg, MdB und Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz und Energie der SPD-Bundestagsfraktion, bringt die Perspektive der Bundesregierung ein.

Dr. Reinhard Grünwald vom Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) gibt Einblicke in die Ergebnisse aktueller Studien zu den gesellschaftlichen Herausforderungen der Energiewende für den globalen Süden.

Stellvertretend für das innovative Unternehmertum im Freistaat Sachsen stellen die Unternehmen Sunfire und LEAG aktuelle Projekte vor und zeigen Herausforderungen und Treiber bei der Marktetablierung ihrer Technologien auf.

Im »Innovation Market” präsentiert sich unter anderem die refuel.green consulting & technologies GmbH aus Dresden, die mit modernsten Plasmakatalyse-Reaktoren in wenigen Jahren die Produktion von E-Fuels in industriellem Maßstab ermöglichen will. Ebenfalls seinen Sitz in Dresden hat das Start-up Ambartec. Auf Basis seiner innovativen Hydrogen-Kompaktspeicher-Technologie (HyCS®) will Ambartec dafür sorgen, dass Wasserstoff künftig wirtschaftlich und über weite Strecken transportiert werden kann, um Energie dezentral zu speichern und Nutzfahrzeuge, Schiffe und Züge mit Wasserstoff zu betreiben. Ein weiterer Teilnehmer ist der Innovationscluster HYPOS e.V. Das mitteldeutsche Konsortium bündelt die Potenziale von kleinen und mittleren Unternehmen, Industrie und Großunternehmen sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Moderiert wird der »Innovation Market” von Anne Dreysel, Referentin beim wissenschaftlichen Dienstleister »DLR Projektträger«.

Informationen für Teilnehmende

Der Kongress richtet sich an die allgemeine Fachöffentlichkeit, Unternehmen und politische Entscheidungsträger aus dem In- und Ausland. Die Teilnahme an dem hybriden Kongress ist kostenlos. Die Konferenzsprache ist Englisch.

Hintergrund

Wasserstoff als Energieträger hat großes Potenzial, fossile Brennstoffe in nahezu allen Anwendungsbereichen zu ersetzen. Um die negativen Auswirkungen des Klimawandels abzumildern, die bereits heute spürbar sind und Prognosen zufolge sich noch drastisch verschärfen, ist eine möglichst rasche Abkehr von fossilen Energieträgern notwendig. Wasserstoff kann dabei eine Schlüsselrolle spielen. Darüber hinaus haben der Krieg in der Ukraine und die von Russland verursachte europäische Energiekrise dazu geführt, dass erneuerbare Energien und Wasserstoff für den Aufbau eines gut diversifizierten, widerstandsfähigen und nachhaltigen Energiemarktes in der Zukunft noch wichtiger geworden sind.

Vor diesem Hintergrund hat Sachsen seine Wasserstoffstrategie 2022 vorgestellt. Seitdem arbeiten sächsische Unternehmen und Forschungseinrichtungen erfolgreich an der Industrialisierung der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Dazu gehören beispielsweise der Aufbau von Wasserstoffinfrastrukturen, die Etablierung des weltweit ersten börsennotierten Wasserstoffindex »HYDRIX« sowie die Industrialisierung von Elektrolyse-, Brennstoffzellen- und Power-to-X-Anlagen (PtX).

Der Hochlauf und die Industrialisierung der Wasserstoff-Wertschöpfungskette ist nur mit einer exzellenten Wirtschafts- und Forschungslandschaft vor Ort möglich. Über 370 nationale und internationale Akteure sind in den regionalen Netzwerken Energy Saxony e.V., HZwo e.V. und HYPOS e.V. sowie dem Innovationscluster »Wasserstoffland Sachsen« und dem bundesweiten Transformationshub »cH2ance« vertreten. Sie schaffen damit die Basis für einen lebendigen Austausch, Fortschritt und Wertschöpfung in einem neuen Leitmarkt. Sächsische Unternehmen haben sich auch erfolgreich an europäischen Leitprojekten, den »Important Projects of Common European Interest« (IPCEI Hydrogen), beteiligt.

Der Vorstoß in Richtung erneuerbare Energien und Wasserstoff hat in Sachsen mit der Bildung von industriegeführten, lokalen Wasserstoffclustern wie »LHyVE« in Leipzig oder »EWI« in Riesa deutlich an Fahrt gewonnen. Um fossile Energieträger schrittweise zu ersetzen, benötigen Sachsens Unternehmen bis 2030 grünen Wasserstoff im Terra-Wattstunden-Maßstab.

Im Jahr 2022 fand in Leipzig der erste Green Hydrogen Innovation Congress statt. Mehr als 300 Akteure aus ganz Europa nahmen daran teil. Mit den Gastländern und -regionen Tschechien, Brabant und Flandern legte der Kongress den Grundstein für eine fruchtbare europaweite Zusammenarbeit.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
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