Ingenieur oder Lehrerin werden – oder beides?
21.05.2024, 11:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Ein Studium vereint beide Berufswege und eröffnet attraktive Karrierechancen
Ein Studium – vielfältige Karrieremöglichkeiten! Sachsen geht in der Fachkräfteausbildung ganz neue Wege und kombiniert die akademische Ingenieursausbildung mit dem Lehramtsstudium für Berufsschullehrkräfte.
Über ein einzigartiges Kooperationsmodell haben die Westsächsische Hochschule Zwickau, die Hochschule Mittweida und die Hochschule Zittau/Görlitz zusammen mit der TU Dresden das Studienangebot »Ingenieurpädagogik« entwickelt und ein umfangreiches Infoangebot auf www.ingenieurpaedagogik-sachsen.de aufgelegt.
Damit reagieren der Freistaat Sachsen und die sächsischen Hochschulen auf den Fachkräftemangel in der Wirtschaft wie auch den Lehrermangel an berufsbildenden Schulen.
Ziel ist, Studieninteressierten einen möglichst guten Überblick über die Chancen und Möglichkeiten des Studienangebotes zu geben.
Die Ingenieurpädagogik vereint das Ingenieurstudium mit pädagogischen Inhalten und qualifiziert die Absolventen in sechs bzw. sieben Semestern für die Tätigkeit als Ingenieur im technischen Bereich sowie auch für die Arbeit in der technischen Aus- und Weiterbildung.
Nach dem Abschluss als Bachelor of Engineering besteht die Möglichkeit, direkt in ein höheres Fachsemester des Lehramtsstudiums an der TU Dresden einzusteigen und die Staatsprüfung anzuschließen, um Lehrer für berufsbildende Schulen zu werden.
Mit Abschluss des sich anschließenden Vorbereitungsdienstes und der zweiten Staatsprüfung können die Absolventen im sächsischen Staatsdienst als Lehrkraft verbeamtet werden. Mit dem Programm SchulAQ (Schulassistent in Qualifizierung) können Studierende nach dem Bachelor-Abschluss gleichzeitig im sächsischen Schuldienst angestellt sein und das weiterführende Lehramtsstudium absolvieren.
Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow sagte dazu: »Der Studiengang Ingenieurpädagogik ist ein weiterer Baustein in der Strategie des Freistaates, eine Antwort auf den Fachkräftemangel in essentiellen Bereichen zu geben. Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen und auch Fachleute in technischen Berufen werden in den kommenden Jahren überall in Sachsen dringend gebraucht. Durch die Kombination beider Ausbildungsrichtungen müssen sich Studieninteressierte nicht von vornherein für den einen oder den anderen Karriereweg entscheiden. Studentinnen und Studenten sind damit sehr flexibel und gleichzeitig bestens qualifiziert.«
Prof. Michael Kobel, Prorektor Bildung an der TU Dresden, erläutert: »Die TU Dresden kommt mit ihrem Engagement im neuen Studienmodell gemeinsam mit drei Hochschulen für angewandte Wissenschaft den Wünschen nach einer Lehrkräftebildung auch in den Regionen Sachsens nach. Gerade im gewerblich-technischen Lehramt ist der Bedarf dort besonders groß. Die TU Dresden ist mit einem sehr breiten Fächerangebot deutschlandweit eine der führenden Universitäten in der Ausbildung für das Lehramt an Berufsbildenden Schulen.«
Der Bachelorstudiengang Ingenieurpädagogik kann an den Hochschulen Zwickau, Mittweida und Zittau/Görlitz mit unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten aufgenommen werden. Dabei wählen die Studierenden zwei Schwerpunkte aus dem Angebot der Hochschulen aus: Maschinen- und Metalltechnik bzw. Maschinenbau, Elektrotechnik, Physik, Informatik sowie auch Textiltechnik/Bekleidung und Wirtschaftswissenschaften. Diese fachlichen Inhalte werden um pädagogische Inhalte mit starkem Praxisbezug ergänzt. Die bildungswissenschaftlichen und didaktischen Lehrveranstaltungen werden hochschulübergreifend unter der fachlichen Verantwortung der TU Dresden angeboten.
Professor Dr.-Ing. Jörg Matthes, Dekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften an der Hochschule Mittweida: »Das Studium der Ingenieurpädagogik an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften bietet Studierenden eine einzigartige Möglichkeit, zwei Dinge miteinander zu verbinden: ihre Leidenschaft für Technik und ihre Begeisterung, diese Leidenschaft mit jungen Menschen zu teilen. Sie studieren praxisnah in technischen Fächern und lernen gleichzeitig die Grundlagen der Wissensvermittlung. Durch die Kombination einer fundierten technischen Ausbildung mit pädagogischer Kompetenz sind unsere Absolventinnen und Absolventen bestens darauf vorbereitet, als engagierte Ingenieurpädagoginnen und -pädagogen die nächste Generation von Facharbeiterinnen und Facharbeitern, Technikerinnen und Technikern auszubilden. Gleichzeitig eröffnet der echte Ingenieurabschluss sowohl den Direkteinstieg in die Industrie als auch vielfältige Karrierewege in der Wissenschaft und im Bildungsbereich.«
Das Studienangebot Ingenieurpädagogik richtet sich auch an Facharbeiterinnen und Facharbeiter im technischen Bereich mit Berufserfahrung, die nicht über eine Hochschulzugangsberechtigung verfügen, sich aber beruflich weiterentwickeln möchten. Das Studium bietet Fachkräften mit einer technischen Ausbildung eine Weiterqualifizierung sowie auch den Einstieg in höhere Gehaltsklassen.