Zwei neue Laborflügel komplettieren die Forschungs- und Studienlandschaft der Technischen Universität Bergakademie Freiberg

21.05.2024, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

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Das neue Reinraumlabor im Clemens-Winkler-Bau ist eines von wenigen metallfreien Laboren für die Datierung von Gestein weltweit. (© Andreas Hiekel/TUBAF)

Das neue Reinraumlabor im Clemens-Winkler-Bau ist eines von wenigen metallfreien Laboren für die Datierung von Gestein weltweit. (© Andreas Hiekel/TUBAF)

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Die modernen Labore für chemische Versuche erfüllen höchste Standards für Versorgung und Sicherheit, zum Beispiel mit einem achtfachen Luftwechsel. (© Andreas Hiekel/TUBAF)

Die modernen Labore für chemische Versuche erfüllen höchste Standards für Versorgung und Sicherheit, zum Beispiel mit einem achtfachen Luftwechsel. (© Andreas Hiekel/TUBAF)

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Blick von oben auf das Gebäudeensemble: vorn der denkmalgeschützte Clemens-Winkler-Bau, dahinter die neuen Laborflügel Mitte und Süd sowie der bereits 2014 eingeweihte Laborflügel Nord. (© Andreas Hiekel/TUBAF)

Blick von oben auf das Gebäudeensemble: vorn der denkmalgeschützte Clemens-Winkler-Bau, dahinter die neuen Laborflügel Mitte und Süd sowie der bereits 2014 eingeweihte Laborflügel Nord. (© Andreas Hiekel/TUBAF)

Clemens-Winkler-Laborneubau – unter dieser Bezeichnung ist das neue Gebäudeensemble der drei Laborflügel am Clemens-Winkler-Bau der Technischen Universität Bergakademie Freiberg (TUBAF) auf dem Unicampus zu finden. Der Flügel Nord wurde bereits 2014 eingeweiht. Den Schlüssel zu den Laborflügeln Mitte und Süd nahm heute TUBAF-Rektor Prof. Dr. jur. Klaus-Dieter Barbknecht von Sachsens oberstem Bauherrn, Finanzminister Hartmut Vorjohann, und Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow entgegen.

Finanzminister Hartmut Vorjohann: »Zukunftsorientierte Forschung und Lehre brauchen moderne Labore. Der Freistaat Sachsen investiert in die Gebäude und Ausstattung seiner Hochschulen, um beste Bedingungen für Forschende, Lehrende und Studierende zu schaffen. Hier an der TU Bergakademie Freiberg sind das über 61 Millionen Euro, die wir gemeinsam mit der EU für die beiden neuen Laborflügel ausgeben. Wenn noch der denkmalgeschützte Bestand des Clemens-Winkler-Baus saniert wird, ist damit das markante Gebäudeensemble auf dem Campus vervollständigt.«

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: »Ich freue mich sehr, dass der Schlüssel für die beiden neuen Labore nun in der Hand der TUBAF liegt. Damit ist der Weg frei für neue Forschungen in der Chemie, die beim Übergang in eine klimaneutrale Industriegesellschaft eine zentrale Rolle spielen. Ich wünsche allen Beteiligten Inspiration und Mut für neue zukunftsweisende Konzepte.«

Prof. Dr. jur. Klaus-Dieter Barbknecht, Rektor der Technischen Universität Bergakademie Freiberg: »Wie schon Clemens Winkler – der Namensgeber des Gebäudes und der Entdecker des Elements Germanium – wissen wir, dass exzellente Forschung eine exzellente Infrastruktur benötigt. Diese können unsere Forscherinnen und Forscher sowie unsere Studierenden dank der Förderung nutzen. Damit verbessern sich die allgemeinen Arbeitsbedingungen deutlich: Das beginnt bei Versorgung und Sicherheit, geht über die funktionelle Verknüpfung der einzelnen Labore für bessere Zusammenarbeit und reicht bis zur freundlichen Arbeitsatmosphäre im gesamten Neubau.«

Auf mehr als 4.000 Quadratmetern Fläche beherbergen die zwei neuen Laborflügel künftig acht Institute, darunter die sechs Chemischen Institute der Anorganischen, Organischen, Physikalischen, Analytischen und Technischen Chemie sowie der Biowissenschaften. Daneben sind in dem Neubau das Institut für Elektronik und Sensormaterialien, das Institut für Mineralogie und das Hochdruckforschungszentrum untergebracht.

Da in den beiden Laborflügeln zukünftig insbesondere chemische Versuche durchgeführt werden, gab es dezidierte bauliche und sicherheitstechnische Vorgaben. So wurden eine zentrale Versorgung mit Kühlwasser, Druckluft, Stickstoff und Argon, eine Reinstgasinstallation für laborspezifische Sondergase sowie eine zentrale Gefahrenmeldeanlage installiert. Zu den Besonderheiten des Neubaus gehören u. a. ein metallfreies Reinraumlabor für die genaue Datierung von Gestein, ein Labor für die Entwicklung neuer Materialien für Katalysatoren und Wasserstoff-Speicher und ein Labor, um neue Materialien unter extremen Drücken und Temperaturen in einer Hochdruckpresse herzustellen.

Die äußere Gestaltung der beiden neuen Laborflügel gleicht dem bereits 2014 fertiggestellten Flügel Nord, wodurch ein einheitlicher Gebäudeeindruck entstanden ist. Die Laborflügel Mitte und Süd sind jeweils über einen schmalen, transparenten Gang mit dem Altbau verbunden.
Die Baukosten für die beiden neuen Laborflügel belaufen sich auf 61,2 Millionen Euro. Davon stammen 40,6 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Die Baumaßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts. Die Projektleitung lag beim Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, Niederlassung Chemnitz.

Historischer Clemens-Winkler-Bau – Sanierung ab zweiter Jahreshälfte 2024
Das Bestandsgebäude des Clemens-Winkler-Baus, in dem die Labore bisher zu großen Teilen untergebracht waren, wird ab der zweiten Jahreshälfte 2024 saniert. Die Fertigstellung ist für Ende 2028 geplant. Seine künftige Nutzung konzentriert sich auf Büros, Verwaltungsbereiche, Seminarräume und einen kleinen Hörsaal. Der bestehende große Hörsaal wird ebenfalls saniert. Der Clemens-Winkler-Altbau ist eines der prägnantesten Gebäude auf dem Universitätscampus. Er steht unter Denkmalschutz. Erbaut wurde er in den Jahren 1951 bis 1954 und wird seitdem ohne größere bauliche Änderungen genutzt. Der Bau ist nach dem bedeutenden Freiberger Chemiker und Professor für anorganische Chemie Clemens Alexander Winkler benannt. Dieser entdeckte 1886 das chemische Element Germanium und war von 1896 bis 1899 Rektor der Bergakademie Freiberg.

Über die Technische Universität Bergakademie Freiberg:
Die TU Bergakademie Freiberg ist die nationale Ressourcenuniversität und gleichzeitig die älteste montanwissenschaftliche Hochschule der Welt. Seit ihrer Gründung 1765 sind Lehre und Forschung entlang der gesamten Rohstoff-Wertschöpfungskette ausgerichtet. Diese umfasst heute den Umgang mit natürlichen Rohstoffen von der Erkundung über die Gewinnung, Aufbereitung und Verarbeitung bis zum Recycling. Die an der Universität vertretenen Wissenschaftsgebiete, die sich in den Kernfeldern Geo, Material, Energie, Umwelt und Wirtschaft widerspiegeln, sind über die gesamte Rohstoff-Wertschöpfungskette miteinander vernetzt. Die Idee der Nachhaltigkeit, die vor mehr als 300 Jahren vom Freiberger Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz geprägt wurde, ist damals wie heute Leitgedanke in der Ausbildung und Forschung. Aktuell sind an der TU Bergakademie Freiberg 4.200 Studierende eingeschrieben.


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