Gemeinsam geht es besser: 11,3 Millionen Euro für die sächsisch-tschechische Zusammenarbeit

13.06.2024, 16:27 Uhr — 1. Korrektur (aktuell)

Fachkräftebindung, Bildung und Tourismus – weitere Projekte werden über Interreg finanziell unterstützt

Im Interreg-Programm Sachsen – Tschechien 2021-2027 wurden weitere elf Projekte für eine Förderung ausgewählt. Die Entscheidung über eine Förderung traf der Begleitausschuss letzte Woche (5./6. Juni 2024) in seiner zweitägigen Sitzung in Sebnitz. Die sächsisch-tschechischen Projekte erhalten insgesamt 11,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). In der laufenden Förderperiode werden damit inzwischen 47 Kooperationen mit mehr als 64,4 Millionen Euro über das Interreg-Programm Sachsen-Tschechien unterstützt.
Staatsminister Thomas Schmidt ist überzeugt: »Die sächsisch-tschechische Zusammenarbeit zeigt, dass es gemeinsam besser oder leichter geht und die Menschen in den Grenzregionen voneinander lernen. Gerade jetzt brauchen wir Zusammenhalt, Kooperationen und nachhaltige Lösungen über Ländergrenzen hinweg.«
Zu den elf neuen Vorhaben zählen unter anderem folgende Projekte aus dem Bereich Fachkräftebindung, Bildung und Tourismus:

  • Im Projekt »ERNILAC – Euroregion Neiße Internationaler Arbeitsmarkt für Akademiker« arbeiten die beiden Technischen Universitäten in Liberec und Dresden zusammen. Gemeinsam wollen sie Beratungsangebote für zukünftige Absolventinnen und Absolventen über die Anforderungen des grenzübergreifenden Arbeitsmarktes verbessern. Ziel dabei ist, diese jungen Menschen nach dem Studium in der Grenzregion zu halten. Grenzübergreifende Workshops, Exkursionen, ein Karrieretag sowie ein digitaler Karrierekompass sollen dazu beitragen. Das Vorhaben »ERNILAC« wird von der Europäischen Union mit rund 378.000 Euro EU-Mitteln gefördert.
  • Die Kunstschule der Grundschulen im tschechischen Litvínov und die Kreismusikschule des Erzgebirgskreises wollen gemeinsam die musische Bildung von Kindern fördern. »Neue grenzüberschreitende Impulse für die musische Bildung 2024-2027« heißt ihr Vorhaben, bei dem sächsische und tschechische Schüler und Schülerinnen zusammen anspruchsvolle Musiktheater- und Musikformate einstudieren. Ob Vokalinstrumentalisten, Streicher, Schlagwerker, Holzbläser, Pianisten, Jazz-Ensembles oder Tanzgruppen: Sie alle verbindet die künstlerische Arbeit und das Lernen im grenzübergreifenden Kontext. So sollen jährlich fünf Austauschkonzerte beidseits der Grenze stattfinden. Eine Sommertanzschule ist geplant. Höhepunkte bilden ein viertägiger internationaler Holzbläser-Wettbewerb sowie ein Klaviervorspiel für Schülerinnen und Schüler mit Fachkonsultationen durch eine Fachjury. Insgesamt werden rund 2 600 Kinder, Pädagogen und Fachexperten an den Aktivitäten teilnehmen. In Sachsen werden alle Musikschulen-Standorte der Kreismusikschule im Erzgebirgskreis eingebunden, auf tschechischer Seite weitere Musikschulen. Die Europäische Union unterstützt das Vorhaben mit 321.000 Euro.
  • Der »Grenzüberschreitende Radweg ‚Mockelbahn‘ Hranice – Adorf« steht im Mittelpunkt der Kooperation der Partnerkommunen Hranice und Adorf (Vogtlandkreis). Beide Städte wollen einen 7,8 Kilometer langen Radweg entlang der historischen Bahnlinie »Mockelbahn« errichten und damit die Grenzregion touristisch besser vernetzen. Neben dem Radweg soll ein Naturlehrpfad ausgebaut und eine grenzübergreifende Ausstellung über Modelleisenbahnen erarbeitet werden. Die neuen Angebote werden Einheimischen, Radurlaubern, Touristen, und (Modell)Eisenbahnfans gleichermaßen zugutekommen. Das Projekt wird mit 3 Millionen Euro EU-Mitteln gefördert.

Alle vom Begleitausschuss am 5./6. Juni 2024 für eine Förderung ausgewählten Kooperationsprojekte sind online im Interreg-Portal zu finden: https://www.sn-cz2027.eu/de

Hintergrund

Bis 2027 stehen rund 190 Millionen Euro für grenzübergreifende Projekte in den Bereichen Innovation und Wettbewerbsfähigkeit, Klimawandel und Nachhaltigkeit, Bildung, lebenslanges Lernen, Kultur und Tourismus sowie partnerschaftliche Zusammenarbeit zur Verfügung. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie nationalen Beiträgen der beiden Nachbarländer.
Der Begleitausschuss wurde auf der Grundlage der Vorgaben der Europäischen Kommission eingesetzt. Er besteht aus einer sächsischen und einer tschechischen Delegation, in der Vertreterinnen und Vertreter von Fachministerien, Wirtschafts- und Sozialpartnern, Nichtregierungsorganisationen sowie der Euroregionen mitwirken. Das Gremium begleitet und bewertet das Interreg-Programm und entscheidet über die Förderung von Projekten. Die Projekte werden im Vorfeld geprüft, mit Punkten bewertet und in einer Ranking-Liste aufgenommen. Danach entscheidet der Begleitausschuss über eine Projektförderung.


Verlauf der Medieninformation

Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung

Ansprechpartner Pascal Ziehm
Telefon: +49 351 564 50024
E-Mail: medien@smr.sachsen.de
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