10 Jahre Suchttherapiestation in der JVA Zeithain
31.07.2024, 16:12 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Justizministerin Katja Meier würdigt einen Vorreiter der deutschen Vollzugslandschaft
Die Suchttherapiestation der Justizvollzugsanstalt Zeithain wurde im Juni 2014 gegründet und richtete sich zunächst speziell an männliche Gefangene mit einer Metamphetaminabhängigkeit. Damit wurde erstmals in Deutschland ein tiefgreifendes therapeutisches Angebot für Gefangene mit einer Suchtmittelabhängigkeit innerhalb einer Justizvollzugsanstalt geschaffen und somit auf die rasche Zunahme von Straftaten reagiert, welche im Zusammenhang mit einer Metamphetaminabhängigkeit verübt wurden.
Justizministerin Katja Meier: »Kriminalität bekämpfen wir am wirksamsten, wenn wir ihre Ursachen bekämpfen. Hierzu trägt die Suchttherapiestation in der JVA Zeithain seit zehn Jahren durch ihr Therapieangebot bei. Die Suchttherapie gehört mittlerweile zu einem festen Bestandteil des sächsischen Vollzugs. Der heutige Tag ist daher auch Anlass mit Stolz auf das Erreichte in Zeithain zu blicken, denn es war der sächsische Vollzug, der mit dieser Suchttherapiestation vor zehn Jahren deutschlandweit eine Vorreiterrolle eingenommen hat. Die aus der Arbeit mit suchtkranken Menschen gewonnenen Erkenntnisse führten zudem dazu, dass diese speziellen Erfahrungen in den letzten Jahren in das breitgefächerte Spektrum von Behandlungsangeboten weiterer sächsischer Justizvollzugsanstalten aufgenommen wurde.«
Ergänzende Informationen zur Suchttherapiestation:
Räumliche Ausgestaltung der Suchttherapie:
Die Station verfügt über eine Kapazität von 20 Therapieplätzen in Gemeinschaftsunterbringung; davon 16 Therapieplätze für die reguläre Behandlung und vier Plätze zur Krisenintervention. Außerdem ist ein Rückzugsraum vorhanden, welcher bei entsprechender therapeutischer Indikation als "time-out" genutzt wird. Für die Umsetzung des milieutherapeutischen Ansatzes ist eine Gemeinschaftsküche vorhanden, in der gekocht und gemeinsam gegessen wird.
Inhalte des Therapieprogramms:
Zum therapeutischen Ansatz gehören Psychotherapie, Kunsttherapie, Achtsamkeits- und Skillstraining, Gartentherapie sowie arbeits- und tiergestützte Maßnahmen, Sport, Yoga, Meditation, Qi Gong, progressive Muskelrelaxation und Fantasiereisen. Hinzu kommen Kreativprojekte, wechselnde Workshops und Präventionsarbeit.