Umweltminister Günther: »Wir geben der Dahleaue biologische Vielfalt zurück«

14.08.2024, 10:44 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sachsens Umweltminister Günther hat am Mittwoch (14.8.) einen renaturierten Abschnitt der Dahleaue bei Außig (Landkreis Nordsachsen) an die Öffentlichkeit übergeben. Die Landestalsperrenverwaltung (LTV) hat die Aue auf einer Länge von rund 1.120 Metern beziehungsweise auf einer Fläche von 15,4 Hektar renaturiert. Dabei wurde besonderer Wert auf den Erhalt von Gehölzbiotopen und Kleingewässern gelegt. Der ursprüngliche Verlauf der Dahle wurde weitestgehend wiederhergestellt. Das Projekt ist zudem eine Ausgleichsmaßnahme für die Baumaßnahmen am künftigen Polder Außig. Die Kosten des Vorhabens betrugen etwa 835.000 Euro.

Anlässlich des Projektabschlusses in Außig sagte Sachsens Umweltminister Wolfram Günther: »Die Dahle war hier bisher stark begradigt und ökologisch verarmt. Wir geben dem Fluss und der Aue wieder Leben und Raum zurück. Hier entsteht wieder biologische Vielfalt. Angesichts von Klimawandel und Artensterben brauchen wir naturnahe Auen. Sie sind Hotspots der Artenvielfalt, aber auch natürliche Rückhalteräume für Hochwasser. Und naturnahe Flüsse und Auen sind wertvolle Erholungsorte für die Bürgerinnen und Bürger. Wir haben in den zurückliegenden Jahren landauf, landab Flüsse und Bäche renaturiert und ökologisch aufgewertet. Aber das reicht noch nicht. Der Handlungsbedarf bleibt groß. Wir müssen die Renaturierung von Gewässern weiter beherzt verfolgen. Dafür wollen wir in der kommenden Legislatur das Programm »100 lebendige Bäche für Sachsen« starten.«

Der ursprüngliche Verlauf des Flusses wurde durch Geländeabtrag und ein neues Abflussprofil annähernd wiederhergestellt. Dabei hat die LTV naturnahe Strukturen wie Wurzelstubben, querliegende Bäume, Uferbuchten, Kiesbänke oder Pfahlbuhnen angelegt. Diese unterstützen eine eigendynamische, natürliche Entwicklung im neuen Gewässerlauf.

Das bisherige Gewässerbett wurde teilweise verfüllt und dient künftig als Sickermulde für Regenwasser. Darüber hinaus übernimmt das bisherige Bett die Funktion einer begrünten Flutmulde, welche den Fluss bei Hochwasser entlasten soll. Zu den Maßnahmen gehört zudem die Anlage und Entwicklung von gewässerbegleitenden Uferstaudenfluren sowie die Pflanzung von Auengebüschen und Laubbäumen. Außerdem werden Intensivgrünland- und Ackerflächen durch eine ressourcenschonende Bewirtschaftung in artenreiche und wechselfeuchte Auenwiesen umgewandelt.

Die Einrichtung des Polders Außig ist zentrales Element eines sächsischen Hochwasserschutzkonzepts und ein Teilprojekt der geplanten Polderkette entlang der sächsischen Elbe. Die Polder werden künftige Hochwasserwellen der Elbe verringern und Siedlungen sowie Infrastrukturen der Anlieger und der Unterlieger schützen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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