Neuer Leiter für Sachsens großes Wildnisgebiet

11.09.2024, 20:13 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

/
Staffelstabübergabe im Wildnisgebiet (© Kaj Krumbiegel, Sachsenforst)

Im Beisein von Umweltminister Wolfram Günther (r.) und Landesforstpräsident Utz Hempfling (l.) übergibt Dr. Jürgen Stein den Staffelstab an seinen Nachfolger Christian Starke.

Staffelstabübergabe im Wildnisgebiet (© Kaj Krumbiegel, Sachsenforst)

Im Beisein von Umweltminister Wolfram Günther (r.) und Landesforstpräsident Utz Hempfling (l.) übergibt Dr. Jürgen Stein den Staffelstab an seinen Nachfolger Christian Starke.

Im Beisein von Umweltminister Wolfram Günther (r.) und Landesforstpräsident Utz Hempfling (l.) übergibt Dr. Jürgen Stein den Staffelstab an seinen Nachfolger Christian Starke.

Dr. Jürgen Stein übergibt seinem Nachfolger Christian Starke die Verwaltung der Naturschutzgebiete »Wildnisgebiet Königsbrücker Heide« und »Gohrischheide und Elbniederterasse Zeithain«

Im September 2024 verabschiedet sich Dr. Jürgen Stein nach 40 Dienstjahren in der staatlichen Naturschutz- und Forstverwaltung in den Ruhestand. Der engagierte Naturschützer und Forstmann widmete seine berufliche Laufbahn dem Erhalt und der Pflege der sächsischen Natur und gilt als eine der prägendsten Persönlichkeiten für die Nationalparkregion Sächsische Schweiz und die Naturschutzgebiete »Wildnisgebiet Königsbrücker Heide« und »Gohrischheide und Elbniederterrasse Zeithain«. Als Leiter übernahm er die wesentliche Verantwortung in den Schutzgebietsverwaltungen und bestimmte maßgeblich die Entwicklung der Gebiete. Am heutigen Tag (11.09.2024) übergab er in Anwesenheit von Staatsminister Wolfram Günther die Leitung der Naturschutzgebietsverwaltung an seinen Nachfolger. Christian Starke, zuletzt Leiter des Fachbereiches Naturschutz, Gebietsentwicklung und Forschung in der Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz, übernimmt damit von ihm unter anderem die Verantwortung für Deutschlands erstes international anerkanntes Wildnisgebiet – die Königsbrücker Heide.

Sachsens Umweltminister Wolfram Günther: »Jürgen Stein steht für jahrzehntelanges Engagement zum Schutz unserer Natur und ihrer Vielfalt. Sein Wirken war beharrlich, fachlich fundiert und zugleich bodenständig. Dies hat die von ihm geleiteten Schutzgebiete und ihre Entwicklung entscheidend und nachhaltig geprägt. Er hinterlässt deutlich mehr als nur ein paar Spuren. Das gilt für die Vorbereitung des Nationalparks noch zu DDR-Zeiten genauso, wie für dessen Aufbau und Entwicklung. Zudem hat er die Entwicklung der Königsbrücker Heide hin zu einem international anerkannten Wildnisgebiet vorangetrieben. Für all das spreche ich ihm meinen tief empfundenen Dank und Respekt aus. Seinem Nachfolger Christian Starke wünsche ich bestmögliche Erfolge, eine gute Hand, viel Freude und das notwendige Quantum Glück für die neue Aufgabe.«

Nach Studium und Promotion an der TU Dresden, Sektion Forstwirtschaft in Tharandt, begann Dr. Jürgen Stein 1984 seine berufliche Laufbahn zunächst beim Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb Königstein. Von Beginn an war er damit maßgeblich in die Vorbereitungen für die Errichtung des Nationalparks eingebunden. 1990 war es dann soweit: Der Nationalpark Sächsische Schweiz wurde am 1. Oktober 1990 offiziell gegründet – einer der letzten Beschlüsse des Ministerrates der DDR. Ab 1991 leitete Dr. Jürgen Stein die Verwaltung des Nationalparks. 20 Jahre lang führte er die Nationalparkverwaltung und übernahm damit eine herausfordernde und wichtige Aufgabe. Zu den Verdiensten während seiner Leitung zählen u.a. die fachliche Vorbereitung der noch heute geltenden Rechtsverordnung des Sächsischen Umweltministeriums über die Nationalparkregion (Nationalpark und Landschaftsschutzgebiet) Sächsische Schweiz, die Einflussnahme auf die bauliche Entwicklung im Landschaftsschutzgebiet zur Bewahrung des besonderen Landschaftsbildes sowie die Wiederansiedlung des Wanderfalken, die Entwicklung der Regelungen zum Boofen und einer Wegekonzeption. Außerdem stand er als Leiter der Nationalparkverwaltung in engem Austausch mit der Böhmischen Schweiz und vielen weiteren Partnern.

Ende 2012 wechselte Dr. Jürgen Stein als Leiter in die Großschutzgebietsverwaltung Königsbrücker Heide / Gohrischheide und Elbniederterasse Zeithain. Das Ziel, auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Königsbrück ein großes Naturentwicklungsgebiet zu schaffen, war ihm immer eine Herzensangelegenheit. Unter seiner fachlichen Leitung wurde die Schutzgebietsverordnung für die Königsbrücker Heide novelliert, die Wildnisstation errichtet und die schwierige Pflege der Heideflächen unter Kampfmittelbelastung umgesetzt. Vor einem Jahr, am 23.08.2023, erfolgte schließlich die offizielle Anerkennung der Königsbrücker Heide als Wildnisgebiet nach den Kriterien der internationalen Naturschutzorganisation IUCN. Sachsens Umweltminister Wolfram Günther nahm die Urkunde stellvertretend für den Freistaat Sachsen entgegen.

Landesforstpräsident Utz Hempfling: »Ich danke Herrn Dr. Stein für seine aufopferungsvolle Arbeit. Er hat sich in seiner langjährigen Arbeit in der Staatsverwaltung mit Leidenschaft für den Naturschutz eingesetzt. Für seine Verdienste um den Nationalpark Sächsische Schweiz und um das nun international anerkannte Wildnisgebiet Königsbrücker Heide gebührt ihm unsere Anerkennung. Seinem Nachfolger Christian Starke wünsche ich viel Erfolg bei der Fortführung der erfolgreichen Naturschutzarbeit.«

Christian Starke, der künftige Leiter der Schutzgebietsverwaltung Königsbrücker Heide / Gohrischheide und Elbniederterasse Zeithain, ist gebürtiger Dresdner und studierte ebenfalls an der TU Dresden Forstwissenschaften in Tharandt. Nach einer Tätigkeit im Naturschutz bei den Bayerischen Staatsforsten, wechselte er 2016 zurück nach Sachsen und übernahm die Leitung des Umwelt- und Forstamtes im Landkreis Bautzen. Seit 2022 war er Leiter des Fachbereichs Naturschutz, Gebietsentwicklung und Forschung in der Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz.


zurück zum Seitenanfang