Polder Löbnitz: Zweiter Bauabschnitt am Einlaufbauwerk beginnt - Fertigstellung für 2027 geplant

13.09.2024, 09:55 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen hat in dieser Woche bei Glaucha (Gemeinde Zschepplin, Landkreis Nordsachsen) am Polder Löbnitz mit einem weiteren Bauabschnitt am Einlaufbauwerk begonnen. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich bis 2027 dauern. Die Kosten dieses Bauabschnittes belaufen sich auf rund 13,6 Millionen Euro, finanziert aus dem Nationalen Hochwasserschutzprogramm des Bundes und der Länder.

Das Einlaufbauwerk des Polders wird bereits seit September 2023 gebaut. Aufgrund von Brutstätten seltener Vögel wie dem Fischadler in der Nähe der Baustelle, darf hier nur zwischen Anfang September und Ende Februar eines jeden Jahres gebaut werden. Der Bau des Einlaufbauwerks erfolgt daher in mehreren Jahresscheiben.

Das Einlaufbauwerk des Polders steuert und optimiert den Zulauf in die Polderflächen. Nach der Fertigstellung des Einlaufbauwerks ist der Polder Löbnitz funktionstüchtig und die betroffenen sind Orte besser vor Hochwasser geschützt, auch wenn noch nicht alle Außendeiche fertiggestellt sind.

Im ersten Bauabschnitt wurden im Herbst/Winter 2023/2024 archäologische Grabungen durchgeführt sowie eine Überlaufschwelle und eine Treibgutabweiseranlage hergestellt. Die Kosten dafür lagen bei rund einer Million Euro.

Die Planungen für den Polder Löbnitz wurden ursprünglich 2013 genehmigt. Teile davon mussten allerdings geändert werden, da aufgrund von zwischenzeitlichen Erfahrungswerten die ursprüngliche Planung optimiert werden konnte. Davon betroffen war auch das Einlaufbauwerk. Der Änderungsbescheid dafür ging Anfang Februar bei der Landestalsperrenverwaltung ein. Danach erfolgte die europaweite Bauausschreibung.

Hintergrundinformationen
Beim Augusthochwasser 2002 kam es an der Vereinigten Mulde zu großen Überschwemmungen. Dabei zeigte sich, dass die bisherigen gewässernahen Hochwasserschutzanlagen zu großen Fließgeschwindigkeiten und Abflusstiefen führten. Die Deiche wurden überströmt und brachen an mehreren Stellen. Mit dem Polder Löbnitz soll die Vereinigte Mulde nun die nötigen Überschwemmungsflächen bekommen. Die gesteuerte Hochwasserschutzanlage hat eine Fläche von rund 1.400 Hektar und kann rund 15 Millionen Kubikmeter Wasser aufnehmen. Hochwasserabflüsse können aber auch gezielt über befestigte Ein- und Auslaufbauwerke durch den Polder geleitet werden, um die Fließgeschwindigkeit zu verringern und damit Deichbrüche und Erosion zu verhindern. Dafür werden die bestehenden Deiche auf dem jetzigen Schutzniveau instandgesetzt und bilden den künftigen Polderdeich.

Folgende Bauabschnitte wurden bereits umgesetzt oder sind derzeit im Bau:
Bauabschnitt: Ertüchtigung Muldedeich am Industriegebiet / Ort: Bad Düben / Bauzeit: 2011 - 2013
Bauabschnitt: Neubau Hochwasserschutzanlage / Ort: Wellaune / Bauzeit: 2013
Bauabschnitt: Absenkung Kohlhaasenweg / Ort: Wellaune bis Bad Düben / Bauzeit: 2021 – 2022
Bauabschnitt: Ringdeich: Instandsetzung und Erhöhung des Bestandsdeiches / Ort: Schnaditz / Bauzeit: 2013 - 2014
Bauabschnitt: Ringdeich: verschiedene Bauabschnitte / Ort: Schnaditz / Bauzeit: 2016 – 2021 & Bauabschnitt: Überfahrt B2 und S12 / Bauzeit: ab 2024
Bauabschnitt: Polderdeich: Neubau Fährschleusensiel / Ort: Löbnitz / Bauzeit: 2016 - 2017
Bauabschnitt: Polderdeich: Neubau Siel Roitzschjora / Ort: Löbnitz / Bauzeit: 2017 - 2018
Bauabschnitt: Neubau Auslaufbauwerk / Ort: Löbnitz / Bauzeit: 2020 - 2022
Bauabschnitt: Flügeldeich / Ort: Tiefensee / Bauzeit: 2022 – 2024
Bauabschnitt: Neubau Einlaufbauwerk / Ort: Glaucha / Bauzeit: ab 2023

Weitere Informationen zum Polder Löbnitz finden Sie auf folgender Webseite: www.polder-loebnitz.de.


Kontakt

Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen

Pressesprecherin Katrin Schöne
Telefon: +49 3501 796 378
Telefax: +49 3501 796 116
E-Mail: presse@ltv.sachsen.de

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