Landeshochwasserzentrum Sachsen informiert zur aktuellen Lage
16.09.2024, 15:34 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Hochwasserscheitel an der Elbe in Dresden am Mittwoch in Alarmstufe 3 erwartet
Meteorologische Situation
Von Sonntag- bis Montagmittag sind in Ostsachsen und im Erzgebirge zwischen 15 und 40 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen. In Tschechien und Südpolen mit Isergebirge und vor allem Riesengebirge fielen 20 bis 85 Liter pro Quadratmeter, im Bergland auch über 100 Liter pro Quadratmeter, im Einzugsgebiet der Moldau verbreitet 10 bis 30 Liter pro Quadratmeter in den letzten 24 Stunden.
Heute setzte eine Wetterberuhigung ein. Im späteren Tagesverlauf ist es meist nur bewölkt und am Abend und in der Nacht zum Dienstag können im Erzgebirge örtlich Schauer auftreten. Ab Dienstag werden keine Niederschläge mehr erwartet.
Hydrologische Situation
Elbestrom:
Die Wasserführung in der sächsischen Elbe steigt weiterhin an. Heute Morgen überschritt der Wasserstand am Pegel Schöna den Richtwert der Alarmstufe 3 und gestern Abend am Pegel Dresden den Richtwert der Alarmstufe 2. Am Pegel Riesa wurde der Richtwert der Alarmstufe 2 heute Mittag überschritten.
Der langgestreckte Hochwasserscheitel wird an den Pegeln in Schöna in der ersten Tageshälfte am Mittwoch (18.9.) im mittleren Bereich der Alarmstufe 3 (600 bis 750 cm) und in Dresden im Tagesverlauf des 18.9. leicht oberhalb des Richtwertes der Alarmstufe 3 (600 cm) erwartet. Am Pegel Riesa werden die Wasserstände bis zum 18./19.9. bis in Höhe des Richtwertes der Alarmstufe 3 (680 cm) ansteigen. Am Pegel Torgau werden die Wasserstände am 17.9. den Richtwert der Alarmstufe 1 (580 cm) überschreiten und bis zum 19.9. noch leicht ansteigen. Ein Überschreiten des Richtwertes der Alarmstufe 2 (660 cm) ist dort nicht zu erwarten.
Lausitzer Neiße, Spree, Schwarze Elster, Nebenflüsse obere Elbe:
Infolge der wiedereingesetzten Niederschläge sowie des Dauerregens ist die Wasserführung in der Nacht zum Montag in den Oberläufen der Fließgewässer der Flussgebiete Lausitzer Neiße, Spree, Schwarze Elster und in den Nebenflüssen der Oberen Elbe teilweise deutlich angestiegen.
Im Flussgebiet der Lausitzer Neiße am Pegel Görlitz ist der Wasserstand in der vergangenen Nacht sehr schnell angestiegen und überschritt gestern kurz vor Mitternacht den Richtwert der Alarmstufe 2 und kurz darauf auch den Richtwert der Alarmstufe 3 um 3 Uhr morgens. Dort bildete sich bereits der Hochwasserscheitel gegen 8.00 Uhr bei einem Wasserstand von 557 cm aus. Am Pegel Zittau 1 geht die Wasserführung derzeit stark zurück und bewegt sich aktuell wieder unterhalb der ersten Alarmstufenmeldegrenze.
Am Pegel Särichen / Weißer Schöps und am Pegel Bautzen 1 / Spree sowie am Pegel Schöps / Schwarzer Schöps wurden die Richtwerte der Alarmstufe 1 gestern Abend bzw. heute Morgen nur kurzzeitig überschritten.
Am Pegel Lieske an der Spree wurde der Richtwert der Alarmstufe 1 heute um 8.00 Uhr überschritten und steigt noch leicht an, verbleibt aber unter dem Richtwert der Alarmstufe 2. Am Pegel Gröditz 2 am Löbauer Wasser wurde der Richtwert der Alarmstufe 1 gestern um 23 Uhr überschritten, dort geht die Wasserführung bereits zurück.
Im Flussgebiet der Schwarzen Elster bewegt sich die Wasserführung am Hoyerswerdaer Schwarzwasser an den Pegeln Prischwitz sowie Zescha im Bereich oberhalb des zweiten Alarmstufenrichtwertes. Am Pegel Neuwiese / Schwarze Elster ist morgen mit der Ausbildung des Scheitels im Bereich der Alarmstufe 2 zu rechnen. Ein Erreichen der Richtwerte der Alarmstufe 3 wird an den Meldepegeln ausgeschlossen. An der Großen Röder sowie der Pulsnitz sind keine Richtwertüberschreitungen zu erwarten.