Bobritzsch-Hilbersdorf: Bauvorbereitungen für geplantes Hochwasserrückhaltebecken gehen weiter - Baufeldfreimachung geht in die zweite Runde

11.10.2024, 14:28 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen hat in dieser Woche mit weiteren Vorbereitungen für den Bau des Hochwasserrückhaltebeckens Oberbobritzsch (Lkr. Mittelsachsen und Sächsische Schweiz / Osterzgebirge) begonnen. Aktuell werden rund 10.000 Quadratmeter Aufforstungsflächen gerodet und 144 Bäume gefällt. Die Arbeiten sollen bis Ende des Monats abgeschlossen sein und kosten rund 140.000 Euro, finanziert aus Bundes- und Landesmitteln des Nationalen Hochwasserschutzprogramms.

Die betroffenen Flächen befinden sich im Bereich der späteren Dammbaustelle und der später anzulegenden Bauhauptstraße. Bereits im vergangenen Jahr waren bauvorbereitend Bäume gefällt worden, damit eine Rohwasserleitung aus dem künftigen Baufeld verlegt werden konnte (siehe Pressemitteilung vom 20.10.2023). Diese Arbeiten sollen voraussichtlich bis Jahresende abgeschlossen sein.

Holzungen sind grundsätzlich nur in der vegetationsarmen Zeit von Anfang Oktober bis Ende Februar eines jeden Jahres möglich, um beispielsweise die Vögel während der Brutzeit nicht zu stören.

Die Fällungen sind mit der zuständigen Naturschutzbehörde abgestimmt. Der Landestalsperrenverwaltung steht für die Arbeiten eine ökologische Baubegleitung zur Seite.

Die erforderlichen vorgezogenen Ersatzpflanzungen für den gesamten Bau des Hochwasserrückhaltebeckens wurden bereits zwischen 2010 und 2017 umgesetzt.

Hintergrundinformation

Die Landestalsperrenverwaltung plant an der Bobritzsch zwischen Friedersdorf und Oberbobritzsch im Flussgebiet der Freiberger Mulde den Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens. Es soll als gesteuertes Trockenbecken (grünes Becken) gebaut und betrieben werden. Das bedeutet, dass das Becken nur bei Hochwasser eingestaut wird. Mit dem Becken wird sich der Hochwasserschutz für die Gemeinden an der Bobritzsch und der Freiberger Mulde bis nach Döbeln deutlich verbessern.

Geplant ist ein Steinschüttdamm mit Asphaltinnendichtung, der rund 17 Meter hoch und an der Dammkrone 550 Meter breit ist. Der Damm hat ein Durchlassbauwerk, das aus einem Ökodurchlass, den Betriebsauslässen und einem Tosbecken besteht. Zudem gehören eine Hochwasserentlastungsanlage und ein Betriebsgebäude zum Bauwerk. Der Steinschüttdamm wird mit Schotterrasen begrünt und passt sich somit harmonisch ins Landschaftsbild ein.

Das Hochwasserrückhaltebecken erhält zur Beckensteuerung einen Abgabepegel. Außerdem werden Wirtschaftswege einschließlich einer Zufahrt von der Staatsstraße S188 angelegt.

In den Stauraum passen bei Vollstau rund 4,86 Millionen Kubikmeter Wasser. Er erstreckt sich auf einer Fläche von zirka 94,7 Hektar und umfasst dabei rund 82 Grundstücke in Oberbobritzsch und Friedersdorf. Begrenzt wird der Stauraum im Westen und Osten durch die Ausläufer der Orte Oberbobritzsch und Friedersdorf. Im Süden verläuft er fast parallel zur Staatsstraße S188. Im Norden bilden das Waldgebiet Jungfernholz und das in Richtung Kreisstraße K7730 ansteigende Gelände natürliche Grenzen.

Der Planänderungsbeschluss zur 2. Planänderung für den Bau liegt seit 04.10.2021 vor. Der Bau des Beckens wird voraussichtlich vier bis fünf Jahre in Anspruch nehmen und insgesamt rund 63 Millionen Euro kosten.


Kontakt

Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen

Pressesprecherin Katrin Schöne
Telefon: +49 3501 796 378
Telefax: +49 3501 796 116
E-Mail: presse@ltv.sachsen.de

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