Leipzig: Elsterbecken wird von Sedimenten befreit - Ökologische Aufwertung und Hochwasserschutz

16.10.2024, 15:28 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen entfernt ab heute (Mittwoch, 16. Oktober 2024) wieder Sedimente aus dem Leipziger Elsterbecken (Weiße Elster). Insgesamt sollen rund 10.000 Kubikmeter Ablagerungen beseitigt werden. Die Arbeiten werden bis Ende Dezember 2024 dauern und kosten rund 350.000 Euro, finanziert aus Mitteln des Freistaates Sachsen und des Bundes.

Die Sedimente werden entlang des linken Ufers des Elsterbeckens zwischen Palmengartenwehr und Nahlezufluss entnommen. Dafür wird ein hydraulisches Baggerverfahren genutzt. Im sogenannten Saug-Spül-Verfahren wird ein Sediment-Wasser-Gemisch am Gewässerboden aufgenommen und über eine Spülleitung in ein rund zwei Kilometer entferntes Sedimentationsbecken in Leipzig-Möckern transportiert. Dort setzen sich die festen Stoffe ab. Da der Schlamm teilweise stark mit Schadstoffen belastet ist, wird er nach der Trocknung auf einer Deponie fachgerecht entsorgt.

Das Wasser wird über ein Entwässerungssystem abgeleitet. Die Spülleitung quert den Radweg auf dem rechten Hochwasserschutzdeich der Neuen Luppe im Bereich Marienweg in Leipzig-Möckern. Es wird eine provisorische Querung über die Spülleitung hergestellt.

Mit der Entfernung der Sedimente sollen die Abflussverhältnisse bei Niedrig- und Hochwasser sowie die Lebensbedingungen für aquatische Lebewesen deutlich verbessert und ihre Wanderkorridore reaktiviert werden. Das Gewässer wird somit ökologisch aufgewertet und entspricht dann den Anforderungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.

Außerdem wird die hydraulische Leistungsfähigkeit des Elsterbeckens aufrechterhalten, so dass der Hochwasserschutz für Leipzig gewährleistet bleibt. Mit Hilfe des Beckens ist die Stadt vor Überschwemmungen geschützt, wie sie statistisch alle 150 Jahre vorkommen (HQ150).

Die Sedimentberäumung ist mit dem Amt für Umweltschutz der Stadt Leipzig und der Fischereibehörde abgestimmt. Die Arbeiten werden von einer ökologischen Baubegleitung und von Fischereisachverständigen betreut.

Hintergrundinformation
Das Elsterbecken in Leipzig wurde zwischen 1913 und 1925 zum Schutz vor Hochwasser gebaut. Gleichzeitig diente es analog der Hamburger Binnenalster als städtebauliches Element. An den Ufern des damals größten Gewässers der Region wurden Parkanlagen, Badestellen und Bootshäuser sowie später das Leipziger Zentralstadion errichtet.

Seit dem Hochwasser 2013, bei dem es zu einem hohen Sedimenteintrag kam, wird dieser regelmäßig alle ein bis zwei Jahre in verschiedenen Bereichen des Elsterbeckens entfernt. Dafür nutzt die Landestalsperrenverwaltung hydraulische oder mechanische Baggerverfahren. Die letzten Arbeiten dazu fanden zwischen Dezember 2022 und Februar 2023 statt. Die Arbeiten werden von Fachleuten der Technischen Hochschule Nürnberg wissenschaftlich begleitet. Dabei sollen neue Erkenntnisse zum Geschiebemanagement und zur nachhaltigen Gewässerbewirtschaftung gewonnen werden.


Kontakt

Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen

Pressesprecherin Katrin Schöne
Telefon: +49 3501 796 378
Telefax: +49 3501 796 116
E-Mail: presse@ltv.sachsen.de

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