Wasserstoff-Kernnetz: Statement von Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig

22.10.2024, 10:20 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Bundesnetzagentur genehmigt die Leitungen für den Aufbau des deutschlandweiten Netzes – Dresden, Leipzig und Meißen gehören zu den Startregionen

Das Wasserstoff-Kernnetz bildet das Grundgerüst, um deutschlandweit Wasserstoff-Standorte in der Regel bis zum Jahr 2032 miteinander zu verbinden. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck und der stellvertretende Vorsitzende der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber, Ralph Bahke, haben heute die genehmigte Planung für das deutschlandweite Kernnetz vorgestellt.

In Sachsen werden an das Wasserstoff-Kernnetz anfangs die Regionen Dresden, Leipzig und Meißen sowie perspektivisch die Lausitz und Zwickau angebunden. Die Anbindung der weiteren Städte und Gemeinden erfolgt über die reguläre Netzentwicklungsplanung, die sich bereits in Vorbereitung durch die Netzbetreiber befindet.

Wirtschaftsminister Martin Dulig: »Der Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes ist ein positives Signal für den Wirtschaftsstandort Sachsen. Erste energieintensive Unternehmen in Sachsen, die seit der russischen Invasion in der Ukraine unter den gestiegenen Energiekosten leiden, können ihre Energieversorgung zukünftig auch mit Wasserstoff sichern und sich so unabhängiger und umweltfreundlicher als bisher aufstellen. Durch den heutigen Beschluss der Bundesnetzagentur besteht nun die notwendige Planungssicherheit.
Aufgrund des frühen Marktstadiums, in dem sich die Wasserstoffwirtschaft heute noch befindet, kann das Wasserstoff-Kernnetz keine flächendeckende Anbindung aller Regionen Sachsen und Deutschlands gewährleisten. Die Landesregierung wird sich daher weiterhin dafür einsetzen, dass so schnell wie möglich für alle Regionen Sachsens Planungssicherheit besteht.«

Hintergrund

Das Wasserstoff-Kernnetz bildet das grundlegende Rückgrat für den Hochlauf der deutschen und europäischen Wasserstoffwirtschaft, indem es Wasserstoff-Produzenten, -Importeure, -Speicher und -Verbraucher verbindet. Somit soll die zukünftige Versorgung der Wirtschaft, des Verkehrs und der Energieversorgung sichergestellt und nachhaltiges Wirtschaftswachstum angeregt werden.

Mit rund 9.040 Kilometern, die zeitnah entwickelt werden sollen, sowie einer maximalen Leistung von fast 100 Gigawatt wird das Wasserstoff-Kernnetz das größte und leistungsstärkste Wasserstoff-Pipelinesystem der Welt. Der Aufbau des Kernnetzes startet bereits 2025 und soll bis 2032 größtenteils abgeschlossen sein. Das Kernnetz wird auch das Rückgrat für den Aufbau des europäischen Wasserstoffnetzes bilden und sieht bereits Netzübergangspunkte zu den europäischen Nachbarn vor. Im nächsten Schritt wird mit der Erarbeitung des integrierten Netzentwicklungsplans Gas und Wasserstoff bis 30. Juni 2026 die weitere Netzplanung vorangetrieben.

Das Leipziger Unternehmen ONTRAS Gastransport GmbH ist federführend am Aufbau des ersten deutschen und europäischen Wasserstoff-Pipelinenetzes beteiligt. Weitere wichtige Akteure in Ostdeutschland sind die Gascade Gastransport GmbH und die Ferngas Netzgesellschaft mbH. Erstere betreibt Erdgastransportleitungen in ganz Ostdeutschland, von denen ein Teil in das Wasserstoff-Kernnetz umgewidmet werden soll. Diese Leitungen werden auch die Versorgung in Richtung der Tschechischen Republik sicherstellen. Die Ferngas Netzgesellschaft mbH, die hauptsächlich in Bayern und Thüringen aktiv ist, betreibt ebenfalls Erdgas-Pipelines im Dreiländereck von Sachsen, Thüringen und Bayern, die in das Wasserstoff-Kernnetz integriert werden sollen.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Pressesprecher Jens Jungmann
Telefon: +49 351 564 80600
Telefax: +49 351 564 80680
E-Mail: presse@smwa.sachsen.de
zurück zum Seitenanfang