Statement von Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow zur Berichterstattung nach der Absage einer Veranstaltung mit einem israelischen Wissenschaftler an der Universität Leipzig

02.12.2024, 17:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

»Die sächsischen Hochschulen sind Orte des freien Wortes und der freien Debatte. Wenn man dieses Selbstverständnis ernst nimmt, muss es auch jederzeit möglich sein, kontroverse Debatten zu führen und sich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen. Dies darf nicht in einem Klima der Angst oder Verunsicherung stattfinden und jedem Bestreben missliebige Ansichten oder Meinungen zu verhindern, müssen Hochschulen als Orte des freien Diskurses, der sich im Rahmen des Rechts bewegt, entgegentreten. Wenn der Diskurs und die Debatte an den Hochschulen aus Sorge vor Widerspruch im Vorhinein unterbunden wird, riskieren wir nicht weniger als den Wesenskern einer Hochschule im demokratischen Rechtsstaat einzuschränken - nämlich die freie wissenschaftliche Bildung in gesellschaftlicher Verantwortung.

Ich weiß, alle sächsischen Hochschulen haben das Selbstverständnis, Orte freier wissenschaftlicher Bildung, Lehre und Forschung zu sein. Die Universität Leipzig hat mein Vertrauen, da sie in der Vergangenheit bereits bewiesen hat, dass sie den freien Austausch von Meinungen gewährleistet und einschreitet, sobald die Grenzen des Rechts überschritten werden, wie zuletzt bei der rechtswidrigen Besetzung von Universitätsräumlichkeiten.«

Hintergrund:
Nach der Mobilisierung zu Störaktionen hatte die Theologische Fakultät der Universität Leipzig eine geplante Veranstaltung mit dem israelischen Historiker Benny Morris aus Sicherheitsgründen abgesagt.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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