Auszeichnung für pfiffige Klimaprojekte
17.01.2025, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Sechs Preisträger von Ideenwettbewerb geehrt
Heinz Bernd Bettig, Präsident des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG), hat heute in Dresden-Pillnitz die Gewinner im »Ideenwettbewerb Klima« ausgezeichnet. Vergeben wurden jeweils drei Preise in das Lausitzer und in das Mitteldeutsche Revier. Das LfULG unterstützt die Umsetzung der prämierten Vorhaben jeweils mit bis zu 50.000 Euro.
Die Gemeinde Belgershain (Landkreis Leipzig) überzeugte mit dem Projekt »Klimaangepasster Schulhof«, bei dem auf dem Areal der Grundschule Flächen entsiegelt, Bäume gepflanzt, Schattenplätze und Versickerungsflächen geschaffen werden sollen. Die 150 Schülerinnen und Schüler helfen bei der Umsetzung des Projektes mit, beschäftigen sich mit den Möglichkeiten zur Klimaanpassung und werden unter anderem Nistkästen und Insektenhotels anfertigen.
Die Gemeinde Doberschütz (Landkreis Nordsachsen) gewinnt mit dem Vorhaben »Begrünte Naturparkschule«. Geplant ist, die Fassade der örtlichen Grundschule zu begrünen, damit sich die Klassenzimmer in dem Flachbau in den heißen Sommermonaten nicht mehr so extrem aufheizen wie bisher. Außerdem sollen einige Bäume gepflanzt, Regenwasser gesammelt und ein Teil des Schulhofes entsiegelt werden.
Dritter Gewinner aus dem Mitteldeutschen Revier ist die Stadt Naunhof (Landkreis Leipzig). Mit dem Projekt »Grüne Pause« wird der Marktplatz in der Stadt zu einer grünen und schattigen Oase für Erholung und Bildung umgestaltet. Dafür werden Sitzbänke mit einer Pergola überdacht, insektenfreundliche Stauden und Blumen gepflanzt, ein Bushäuschen beschattet und Flächen entsiegelt. Für die Bewässerung soll vorwiegend Regenwasser genutzt werden.
Ein Preis im Lausitzer Revier geht an die Stadt Görlitz, die ein innovatives Ranksystem zur Begrünung denkmalgeschützter Gebäude entwickeln möchte. Bei den vielen historischen, oft denkmalgeschützten Häusern in der Neißestadt standen in der Vergangenheit oft Befürchtungen vor Schäden an der Bausubstanz oder denkmalschutzrechtliche Aspekte den klimafreundlichen Begrünungen entgegen. Mit einem neuartigen, stabilen und dezenten Ranksystem für Kletterpflanzen soll allen Ansprüchen Genüge getan werden.
Die Wohnungsbaugesellschaft Lauta (Landkreis Bautzen) erhält den Preis für die Beplanung einer Freifläche im Wohngebiet »Lauta Süd«. Neu zu pflanzende Bäume, Sträucher, Blühwiesen und Fassadengrün sollen durch Schattenwurf und Verdunstung kühlend wirken. Regenwasser soll durch Versickerungsmulden und Baumrigolen gespeichert und genutzt werden.
Den dritten Preis im Lausitzer Revier gewinnen die Stadtwerke Löbau (Landkreis Görlitz) für die Umgestaltung des Wohngebietes »Löbau Ost«. Auf Freiflächen, die durch den Abriss alter Wohngebäude entstanden sind, sollen unter anderem Streuobstwiesen, Naschgärten und Blühwiesen zum Verweilen einladen. Regenwasser von den Dächern soll in Beete geleitet werden, die im Sommer durch Verdunstung für angenehmes Klima sorgen.
Der »Ideenwettbewerb Klima« wurde ausgelobt vom LfULG für die zwei sächsischen Strukturwandelregionen. 27 Kommunen, kommunale Unternehmen und LEADER-Aktionsgruppen aus dem Lausitzer und dem Mitteldeutschen Revier hatten Projektideen eingereicht. Zur Wettbewerbsjury gehörten Bürgermeister, Vertreter des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt, der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, der Technischen Universität Dresden, der Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH sowie der IHK Leipzig. Das LfULG wird die Preisträger bei der Umsetzung ihrer Projekte unterstützen.