Luchsweibchen Nova auf Langstreckenwanderung

22.01.2025, 08:48 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

/
Luchsweibchen Nova auf Streifzug (© Archiv Naturschutz LfULG / Catriona Blum-Rerat)

Luchsweibchen Nova auf Streifzug (© Archiv Naturschutz LfULG / Catriona Blum-Rerat)

/
Luchsweibchen Nova auf Streifzug (© Archiv Naturschutz LfULG / Catriona Blum-Rerat)

Luchsweibchen Nova auf Streifzug (© Archiv Naturschutz LfULG / Catriona Blum-Rerat)

Vernetzung der Populationen in Sachsen und Thüringen möglich

Das Luchsweibchen Nova, das im März 2024 im Westerzgebirge ausgewildert wurde, ist nach Thüringen abgewandert. Das teilte das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie heute in Dresden mit.

Die Aufenthaltsorte der Luchsin lassen sich anhand der Daten ihres Senderhalsbandes recht gut verfolgen. Danach hat sie ihre Wanderschaft am 27. Dezember 2024 begonnen und seither knapp 150 Kilometer zurückgelegt. Diese weite Wanderung so kurz vor der beginnenden Paarungszeit der Luchse hat die Experten des sächsischen Auswilderungsprojektes »RELynx Sachsen« überrascht. Normalerweise sind Luchsweibchen ortstreuer als ihre männlichen Artgenossen. Nova beweist damit, dass auch weibliche Luchse zu weiten Wanderungen aufbrechen können und dass es so möglicherweise gelingen kann, die Trittsteinpopulationen in Sachsen, Thüringen und im Bayerischen Fichtelgebirge miteinander zu vernetzen. Damit soll eine genetische Verarmung verhindert werden. Zudem ist es Nova gelungen, ein recht dichtes Verkehrsnetz unbeschadet zu durchwandern. Sie überquerte unter anderem die Autobahnen A72, A9 und A4 nach Norden in Richtung Jena.

Die aus dem Schweizer Juragebirge stammende Luchsin Nova hatte nach ihrer Auswilderung im Westerzgebirge schnell ein neues Zuhause gefunden und ihr Territorium zwischen Eibenstock, Schneeberg und Bockau etabliert. Für das sächsische Auswilderungsprojekt ist ihre Abwanderung bedauerlich. Nun bleibt die Hoffnung, dass sie in Thüringen auf einen geschlechtsreifen Kuder trifft und im Frühjahr Nachwuchs zur Welt bringt. Für die Luchse in Mitteldeutschland wäre das ein Gewinn, so das Projektteam.

Nach dem Tod von Luchs Anton, der bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, und der Abwanderung von Nova, streifen jetzt noch drei der fünf ausgewilderten Luchse auf leisen Pfoten durch das Westerzgebirge. Das Luchsweibchen Alva, ebenfalls ein Wildfang aus dem Schweizer Juragebirge, hielt sich den Senderdaten zufolge den ganzen Dezember über in der Umgebung von Eibenstock und in räumlicher Nachbarschaft zu Nova auf. Nova verlagerte in diesem Zeitraum ihren Aktivitätsschwerpunkt von der Region Eibenstock etwa zehn Kilometer nach Osten in die Nähe von Breitenbrunn. Das Luchsmännchen Chapo hält sich südöstlich davon am Abhang des Keilberges auf der böhmischen Seite auf. Von Luchs Juno, der im August sein Senderhalsband verloren hatte, liegen keine Ortungsdaten vor. Da er sich bisher sehr ortstreu im Auswilderungsgebiet bewegt und sein Territorium abgesteckt hatte, gehen die Experten davon aus, dass er sich noch dort aufhält.


zurück zum Seitenanfang