Wichtiger Bauabschnitt für den Hochwasserschutz in Döbeln fertiggestellt
31.03.2025, 09:29 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
In Döbeln (Landkreis Mittelsachsen) ist am Montag (31.3.) im Beisein von Sachsens Umweltminister Georg-Ludwig von Breitenbuch ein weiterer Bauabschnitt der neuen Hochwasserschutzanlage fertiggestellt worden. Zudem gab der Minister gemeinsam mit Oberbürgermeister Sven Liebhauser und dem Geschäftsführer der Landestalsperrenverwaltung (LTV), Eckehard Bielitz, den Startschuss für den Baubeginn des nächsten Abschnitts. Die von der LTV Sachsen im Herbst 2023 begonnene Maßnahme im Bereich der Wappenhenschanlage ist Teil des komplexen Gesamtprojekts zur Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Freiberger Mulde.
Minister von Breitenbuch: »Die Hochwasser 2002 und 2013 haben Döbeln besonders schwer getroffen. Mit der Fertigstellung dieses Abschnitts kommen wir nun einen großen Schritt beim Hochwasserschutz für Döbeln voran. Die Anlage gehört zu einer ganzen Reihe von bereits umgesetzten und noch anstehenden Maßnahmen, um die Menschen und ihre Häuser ebenso wie die Infrastruktur im Stadtgebiet zu schützen. Dem Freistaat ist es ein wichtiges Anliegen, den landesweiten Hochwasserschutz weiter auszubauen. Gleichzeitig ist es entscheidend, das Hochwasserrisikomanagement insgesamt voranzubringen – ob im Rahmen der kommunalen Flächenplanung bis hin zur Eigenvorsorge, um vor künftigen Gefahren gut gewappnet zu sein. Für die Umsetzung und Unterstützung des Vorhabens hier in Döbeln danke ich dem EFRE-Fonds der EU, dem Landtag, der LTV als Projektträgerin und der Stadt.«
Im Zuge der Baumaßnahme wurde eine rund 200 Meter lange Hochwasserschutzwand zwischen Klinikum und Oberbrücke errichtet. Zudem sind die Uferbereiche erosionssicher gestaltet worden. Die Kosten von rund 10 Millionen Euro für die insgesamt drei Bauabschnitte werden finanziert durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und kofinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Hintergrundinformation
Beim Augusthochwasser 2002 wurde fast die Hälfte des bebauten Stadtgebietes von Döbeln überschwemmt. Die Innenstadt stand teilweise mehr als 3,50 Meter unter Wasser, 37 Häuser mussten abgerissen werden. Der Gesamtschaden lag bei über 150 Millionen Euro sowie im Jahr 2013 bei 86 Millionen Euro. Nach dem Hochwasser 2002 ließ der Freistaat Hochwasserschutzkonzepte für alle Fließgewässer I. Ordnung erstellen – darunter auch für die Mulden. Das Projekt »Freiberger Mulde, Hochwasserschutz Döbeln« wurde einer hohen Dringlichkeit zugeordnet und ist eines der anspruchsvollsten und aufwändigsten innerstädtischen Hochwasserschutzvorhaben in Sachsen.
Die ersten Vorplanungen für die Hochwasserschutzanlage begannen im Jahr 2004. In das Projekt werden von der EU, dem Bund und dem Freistaat Sachsen insgesamt rund 95 Millionen Euro investiert.
Bereits fertiggestellt sind die Hochwasserschutzanlagen am Mühlgraben Sörmitz (01/2013-08/2014), ein neues Verteilerwehr (04/2014-08/2017), der Ausbau der Flutmulde (11/2013-09/2021) und der Ersatzneubau der Brücke Straße des Friedens (06/2018-11/2019).
Der Bau des Döbelner Hochwasserschutzes wird in den kommenden Jahren fortgesetzt.