Transferstudie bescheinigt Sachsen großes Potenzial für zukünftige Innovationserfolge
21.04.2025, 09:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Wirtschaftsminister Dirk Panter: »Studie liefert klares Bild über Stärken, Hemmnisse und Potenziale des sächsischen Transfergeschehens«
Um die Prozesse, Maßnahmen und Instrumente des Wissens- und Technologietransfers nachhaltig zu verbessern, hat das sächsische Wirtschaftsministerium (SMWA) eine Analyse des sächsischen Transfersystems beauftragt. Die Studie zeigt Stärken, Schwächen und Potenziale für Innovation und Transfer in Sachsen auf. Wie die hohe Beteiligung von 1.150 Unternehmen, 84 Wissenschaftseinrichtungen und 62 transferunterstützenden Einrichtungen an der Umfrage zeigt, trifft das Thema den Nerv der Zeit.
Wirtschaftsminister Dirk Panter: »Der Freistaat hat die besten Voraussetzungen, wenn es darum geht, mit sächsischen Forschungsergebnissen zukünftige Markterfolge zu erreichen. Gleichzeitig gelingt uns das im internationalen Vergleich noch zu selten und nicht schnell genug. Mit der Studie zum Wissens- und Technologietransfer haben wir ein klares Bild über Stärken, Hemmnisse und Potenziale des sächsischen Transfergeschehens erhalten. Hier werden wir ansetzen.«
Zentrale Ergebnisse der Studie
- Transferpotenzial ergibt sich aus der Nutzung von Effizienz- und Synergieeffekten durch die kooperative Spezialisierung der Transfereinrichtungen in Verbünden, die strategische Besetzung von Zukunftsfeldern basierend auf den in Sachsen vorhandenen Strukturen, Kompetenzen und Technologien sowie Maßnahmen, die bei den Unternehmen die Bekanntheit von und den Zugang zu Förderprogrammen im Bereich FuE und Transfer zu erhöhen. Insbesondere die 4.200 noch nicht transferaktiven Unternehmen mit Transferpotenzial, von denen sich jedes zweite in einem Landkreis ohne Hochschulen befindet, können durch gezielte Unterstützung zu regelmäßiger Innovationstätigkeit motiviert und befähigt werden.
- Um den globalen Wettbewerb um digitale und nachhaltige Lösungen sowie in Schlüsseltechnologien zu bestehen, müssen Unternehmen ihr innovationsrelevantes Wissen stetig erneuern. Konkret hilft dabei eine enge Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen sowie der Wissenschaft. Die Förderprogramme des Freistaates, insbesondere die Förderung von Verbundprojekten, erhalten deshalb gute Noten. Uneins sind sich Unternehmen und Wissenschaftler darüber, wer die wichtigsten Vermittler zwischen ihnen sind.
- Optimierung und Ausbau von Förderung: Insbesondere die Niedrigschwelligkeit der Förderung sollte weiter gewährleistet werden. Neben privaten Investitionen kommt der öffentlichen (Aus-) Gründungs-, FuE-Verbundprojekt- und Wachstumsförderung eine hohe Bedeutung zu.
- Verstetigung und Qualifizierung von Personal: Fehlende interne Personalkapazitäten für Transfer bei Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen sowie befristete Projektstellen bei transferunterstützenden Einrichtungen erschweren den Ausbau der Transferaktivitäten. Ein wichtiger Hebel für eine marktgerechte Übertragung von Wissen und Technologien besteht in der Vermittlung von technologie- und branchenspezifischen Kompetenzen sowie der Schaffung einer ausreichenden finanziellen wie personellen Ausstattung in öffentlichen Transferstellen und -einrichtungen.
Dazu Staatsminister Panter weiter: »Wir sehen auch, dass noch Potenzial brach liegt, längst nicht immer die guten Ideen auch zu Umsatz und Arbeitsplätzen führen. Da müssen wir besser und schneller werden. Ich werde die beteiligten Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Transfer zu einem Dialogprozess einladen.«
Die Ergebnisse dienen als Ausgangspunkt, gemeinsam mit den Transferakteuren wirksamere Prozesse sowie nachhaltigere und effizientere Transferstrukturen zu etablieren. Mit einer Workshop-Reihe startet ein Dialogprozess, der in die Entwicklung und Umsetzung einer Transferstrategie für den Freistaat Sachsen mündet.