Sächsische Forschung exzellent
06.06.2025, 15:03 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Breite Beteiligung außeruniversitärer Forschungseinrichtungen an eingeworbenen Exzellenz-Clustern
Zusammen sechs Exzellenzcluster an der TU Dresden und der Universität Leipzig werden als Teil der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern in den kommenden sieben Jahren neu oder weiter gefördert. Zu den Siegern des Auswahlverfahrens indes gehören nicht allein die beiden großen Universitäten. Die Entscheidung der Exzellenzkommission bestätigt auch die herausragende Leistung von zahlreichen außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Freistaat.
Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: »Die Auswahl der Exzellenzcluster mit allen ihren Partnern ist ein sichtbares Zeichen dafür, wie breit die hohe Qualität in der sächsischen Wissenschafts- und Forschungslandschaft gefächert ist. Sie zeigt zudem, dass Exzellenz selten eine Einzelleistung ist. Das Zusammenwirken von starken Verbündeten ist der Schlüssel zum Weg an die wissenschaftliche Spitze.«
Leibniz-Institute beispielsweise sind in ganz Deutschland an mehr als 20 der ausgewählten Cluster beteiligt. Bundesweit ganz vorn liegt das Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden (IPF) mit vier Beteiligungen. Es ist Partner der TU-Dresden-Cluster »REC2: Verantwortungsvolle Elektronik im Zeitalter des Klimawandels«, PoL_ »Physik des Lebens« und »CARE: Klimaneutrales und ressourceneffizientes Bauen«. Zum CARE-Cluster gehört auch das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) Dresden.
Das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW) ist beteiligt an den Clustern »ctd.qmat: Komplexität, Topologie und Dynamik in Quantenmaterialien« der TU Dresden sowie genauso wie das IPF an REC2.
Die Helmholtz-Zentren sind in der kommenden Förderperiode bundesweit an 32 Clustern beteiligt. Allein das Dresdner HZDR ist Partner in drei erfolgreichen Clustern der TU Dresden: Physik des Lebens, ctd.qmat und REC2 .
REC2 kann neben den genannten Leibniz-Instituten und dem HZDR u.a. das landesfinanzierte Nanoelectronics Materials Laboratory (NaMLab) und das Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP) als außeruniversitäre sächsische Partner nennen.
Das Cluster der Universität Leipzig, »LeiCem: Leipzig Centrum für Metabolismus – Stoffwechselgesundheit verstehen und verbessern«, hat als Partner u.a. die drei Max-Planck-Institute (MPI) für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI-CBS), für Mathematik in den Naturwissenschaften (MPI-MIS) und für evolutionäre Anthropologie (MPI-EVA), das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Genetik (IZI), das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) sowie das Helmholtz-Institut für Metobolismus, Adipositas- und Gefäßforschung (HI-MAG).
CARE zählt außer Leibniz-Instituten das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) und das Helmholtz Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) zu den Clusterbeteiligten oder Kooperationspartnern.
Das »CeTI: Centre for Tactile Internet with Human-in-the-Loop« an der TU Dresden hat an außeruniversitären sächsischen Einrichtungen das Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik Dresden (FEP), das MPI-CBG und das Deutsche Krebsforschungszentrum DZFZ (Helmholtz) mit im Boot.
An ctd.qmat sind neben IFW und HZDR die Max-Planck-Institute für die Physik komplexer Systeme (MPI-PKS) und für Chemische Physik fester Stoffe (MPI-CPfS) mit dabei.
Das Exzellenzcluster »Physik des Lebens (PoL)« arbeitet u.a. mit den Max-Planck-Partnern MPI-CBG und MPI-PKS, dem Center for Scaliable Analytics and Artificial Intelligence (ScaDS.AI) sowie wie erwähnt mit dem HZDR und Leibniz IPF zusammen.
Darüber hinaus zählen zu den Partnern der TU Dresden und Universität Leipzig in ihren Exzellenz-Clustern andere sächsische Hochschulen, auch UNU Flores bei CARE und Rec2, sowie weitere Institutionen und Partner aus der Wirtschaft. Die Beteiligungen und Kooperationen gehen zudem über Sachsen, Deutschland und Europa hinaus bis Südkorea, die USA, Israel, Taiwan oder Ruanda.
Hintergrund:
Die ausgewählten Exzellenzcluster werden ab dem 1. Januar 2026 für sieben Jahre gefördert.
Alle Anträge wurden zwischen November 2024 und Februar 2025 von mehr als 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern begutachtet, von denen rund 90 Prozent aus dem Ausland kamen. Die Exzellenzkommission traf am 22. Mai 2025 ihre Auswahlentscheidungen.
Für die Exzellenzcluster sind insgesamt jährlich rund 539 Millionen Euro Fördermittel vorgesehen, die zu 75 Prozent vom Bund und zu 25 Prozent vom jeweiligen Sitzland bereitgestellt werden.