Neuer Bericht zur Abwasserbeseitigung in Sachsen veröffentlicht
09.07.2025, 13:22 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Der Anschlussgrad der sächsischen Bevölkerung an öffentliche Abwasserbehandlungsanlagen ist in den vergangenen Jahren weiter gestiegen. Ende 2023 waren 92 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner im Freistaat an zentrale abwassertechnische Systeme angeschlossen, im Jahr 1990 lag der Anteil bei 56 Prozent. Dies geht aus dem aktuellen »Lagebericht zur kommunalen Abwasserbeseitigung und Klärschlammentsorgung« des Sächsischen Landesumweltamtes hervor. Auch die Umrüstung der Kläranlagen für eine umwelt- und ressourcenschonende Abwasserbewirtschaftung ist inzwischen nahezu flächendeckend umgesetzt. So wird das Abwasser von 99,8 Prozent der sächsischen Einwohner nach dem Stand der Technik gereinigt.
Für den Bericht wurden Daten zur Reinigungsleistung von über 680 kommunalen Kläranlagen erfasst. Die Datenerfassung erfolgte durch die unteren und oberen Wasserbehörden sowie kommunale Aufgabenträger. Die Auswertung und Prüfung der Daten übernahm das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Der Lagebericht Sachsen 2024 dokumentiert den Umsetzungsstand der bisherigen EU-Richtlinie im Berichtszeitraum 2022/2023 und gibt Einblicke in die Entwicklung seit 1990.
Von 1991 bis 2023 haben der Freistaat Sachsen gemeinsam mit der Europäischen Union und dem Bund den Neu- und Ausbau von Abwasserbehandlungsanlagen und Kanalisationssystemen mit rund 4,4 Milliarden Euro unterstützt. Damit wurden Investitionen in Höhe von ca. 8,2 Milliarden Euro in die abwassertechnische Erschließung nach dem Stand der Technik getätigt. In den Jahren 2022 und 2023 wurden in Sachsen rund 320 öffentliche Abwassermaßnahmen mit insgesamt 53,4 Millionen Euro Fördermittel unterstützt. Mit der Förderung will der Freistaat dazu beitragen, einen guten chemischen und ökologischen Gewässerzustand im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen und so insbesondere im ländlichen Raum die Umwelt- und Lebensqualität zu verbessern.
Trotz großer Fortschritte beim Ausbau der Abwasserinfrastruktur in Sachsen besteht weiterhin Handlungsbedarf. Dazu zählen die weitere Minderung von Nährstoffeinträgen, die Modernisierung von Regenwassereinleitungen sowie die Entwicklung neuer Techniken. Diese Zukunftsaufgaben begleitet der Freistaat in Form von Handlungskonzepten und Förderprogrammen.
Der Lagebericht 2024 kann ab sofort kostenfrei in der Publikationsdatenbank des Freistaates Sachsen heruntergeladen werden: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/47725.