Talsperre Dröda: Besserer Trinkwasserschutz durch Abwassermaßnahmen - Baustart in Berglas
16.09.2025, 12:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Um die Wasserqualität der Talsperre Dröda auch künftig aufrecht erhalten zu können, soll das Multi-Barriere-System der Trinkwassertalsperre gestärkt werden. Das Sanierungskonzept der Landestalsperrenverwaltung Sachsen (LTV) enthält unter anderem Maßnahmen zur Verlegung von Abwasserableitung und Abwasserbehandlung aus der Trinkwasserschutzzone II. Zwei davon werden nun durch den Zweckverband Abwasser Wasser Vogtland (ZWAV) in Berglas und Heinersgrün umgesetzt. Die Pläne stellten der ZWAV und die LTV heute (Dienstag, 16. September 2025) bei einer Informationsveranstaltung in Berglas (Gemeinde Burgstein, Vogtlandkreis) gemeinsam vor. Die Fördersumme dafür beläuft sich auf 4,9 Millionen Euro durch den Freistaat Sachsen.
In Berglas wird ab 2025 bis Anfang 2027 gebaut. Hier wird ein Klärteich zurückgebaut, entschlämmt und verfüllt. Neu gebaut wird zudem ein Schmutzwasserkanal mit Leckageüberwachung. Zudem entstehen neue verschweißte Schmutzwasser-Druckleitungen ebenfalls mit Leckageüberwachung sowie sogenannte Molchschächte zum Einsatz von Reinigungs- und Inspektionsgeräten. Außerdem erfolgt der Neubau einer Abwasser-Pumpstation mit Haveriebehälter.
Auch der Regenwasserkanal soll saniert werden. Er erhält zudem eine neue Regenwasserreinigungsanlage aus Stahlbetonfertigteilen. Einer der ehemaligen Klärteiche wird zu einem Regenrückhaltebecken mit einem Stauvolumen von 100 Kubikmetern umbebaut. Zusätzlich wird die Trinkwasserleitung im gesamten Ort erneuert.
Während der Bauzeit besteht eine Vollsperrung für den Verkehr. Die überregionale Zufahrt nach Berglas wird über ländliche Wege der Gemeinde realisiert. Wir bitten um Verständnis!
Die geplanten Maßnahmen in Heinersgrün sollen zwischen 2027 und 2028 umgesetzt werden.
Hintergrundinformationen
Aus der Talsperre Dröda werden der Vogtlandkreis und der Stadt Plauen versorgt. Wie jede Trinkwassertalsperre hat auch die Talsperre Dröda Trinkwasserschutzzonen. Die Schutzzone I darf nicht betreten werden. Sie umfasst den Stausee samt seiner Ufer.
Die Schutzzone II ist ebenfalls streng geschützt. Hier gelten erhöhte Anforderungen unter andern an das Schmutzwasser im Ortsnetz. Vorgeschrieben sind neben einer Leckageüberwachung auch Havarie- und Kontrollmaßnahmen sowie eine hydrolgeologische Überwachung. Da die Baumaßnahme ebenfalls in der Trinkwasserschutzzone II durchgeführt wird, sind hier auch während der Bauzeit entsprechende Randbedingungen zu erfüllen.
Die Talsperre Dröda hat ein Einzugsgebiet von rund 53 Quadratkilometern, ein Teil davon liegt in Bayern. Wenn sie am Stauziel ist, hat die Talsperre ein Stauvolumen von rund 14 Millionen Kubikmetern Rohwasser, das im Wasserwerk Großzöbern des Zweckverbandes Fernwasser Südsachsen zu Trinkwasser aufbereitet wird. Zur Talsperre gehören zwei Vorsperren und neun kleine Vorbecken, auch Stauhaltungen genannt. Hier werden Nährstoffe und Keime zurückgehalten, um die Wasserqualität in der Hauptsperre zu verbessern.
Hinweis an die Redaktionen
Bauherr für die geplanten Baumaßnahmen ist der Zweckverband Abwasser Wasser Vogtland. Bitte wenden Sie sich mit Fragen zum Baugeschehen an den ZWAV. Fragen zum Sanierungskonzept der LTV für die Talsperre Dröda stellen Sie bitte der Landestalsperrenverwaltung Sachsen.