Freistaat Sachsen stärkt und erweitert Energieforschung mit Strategiepapier

14.10.2025, 14:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Landesweites Kompetenznetzwerk zur Kernfusion (SAXFUSION) gestartet

Das Sächsische Wissenschaftsministerium (SMWK) hat die Fortschreibung des Masterplans Energieforschung in Form des Strategiepapiers »Energieforschung in Sachsen – Standortbestimmung und strategische Leitlinien für die Weiterentwicklung« vorgelegt.

Mit dem Papier werden ehrgeizige Ziele gesteckt. Jüngstes Beispiel dafür ist das Forschungsnetzwerk SAXFUSION, mit dem erstmals ein landesweites Kompetenznetzwerk zu Zukunftstechnologien für die Kernfusion etabliert werden soll. Des weiteren sollen die bestehenden Netzwerke in diesem Bereich weiter gestärkt werden, etwa das Netzwerk für mehr Energieeffizienz in der Mikroelektronik der Zukunft.

Mit der Fortschreibung des Masterplans und der Erweiterung der Netzwerke wird die führende Rolle Sachsens in der Energieforschung unterstrichen. Der Freistaat gehört zu den fünf Bundesländern mit dem größten Landesanteil an Fördermitteln in diesen Bereich und zählt mit über 260 Akteuren in Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie über 640 Mio. Euro eingeworbenen Forschungsgeldern (2017–2023) zu den Top-Standorten in Deutschland und Europa:

  • Hochschulen und Forschungseinrichtungen veröffentlichten seit dem Jahr 2000 über 12.000 Publikationen zur Energieforschung
  • zwischen 2015 und 2022 wurden mehr als 320 Patente für Energietechnologien eingereicht (Speichertechnologien, Sektorenkopplung, Wasserstofftechnologien)
  • Sachsen verfügt über starke Cluster im Energiesektor wie Energy Saxony und HZwo

Die Fortschreibung des Masterplans Energieforschung wurde in enger Abstimmung mit den Forschungseinrichtungen und Hochschulen sowie dem Sächsischen Energieministerium (SMWA) und dem Sächsischen Infrastrukturministerium (SMIL) erarbeitet. Es wurden Handlungsempfehlungen zur weiteren Stärkung der Energieforschung in Sachsen formuliert, die im Einklang mit dem »Weißbuch für die Forschung in öffentlichen Wissenschaftseinrichtungen im Freistaat Sachsen« stehen.

Ziel aller Empfehlungen ist es, die Inter- und Transdisziplinarität der Energieforschung im Freistaat zu heben:

  • Stärkere Vernetzung der Energieforschung mit anderen Clustern, beispielsweise der Mikroelektronik, um Synergiepotenziale zu heben
  • Steigerung der Sichtbarkeit und Akzeptanz von Energieinnovationen sowie Bündelung und verbesserte Zugänglichkeit von Informationen
  • Gewinnung von Fachkräften für den Energiesektor
  • Nutzung und Entwicklung neuer Dialogformate zum Forschungsfeld »Energie«
  • Austausch zu innovativen Förderformaten
  • Festhalten an der landesseitigen Förderung der Energieforschung
  • Weiterentwicklung der Kompetenzstelle Energieforschung

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow sagte:
»Die Fortschreibung des ursprünglichen Masterplans enthält klare Leitplanken für die Ausrichtung der Energieforschung bei uns im Freistaat und adressiert die wichtigsten Forschungsfelder auf diesem Gebiet. Dazu gehören Technologieentwicklung für die Wasserstoffherstellung und -speicherung, Energiespeichersysteme sowie Kernfusion. Bei letzterem hat der Freistaat alle Voraussetzungen und die Expertise, dieses Forschungsfeld technologisch voranzubringen und die Ergebnisse für Industrie und Gesellschaft nutzbar zu machen. An der Weiterentwicklung unseres Energieforschungsstandorts wirken alle Beteiligten mit - Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen aber auch die Partner in der Förderung und Verwaltung.«

Zum Forschungsnetzwerk SAXFUSION:
Mit SAXFUSION werden gezielt Kompetenzen im Bereich der Kernfusion gebündelt. Die Technologie wird als saubere, sichere und grundlastfähige Energiequelle betrachtet und steht weltweit im Fokus. Auch die Bundesregierung legt in ihrer High-Tech-Agenda einen Investitionsschwerpunkt bei der Fusionsforschung.

Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) koordiniert SAXFUSION mit dem Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) als Co-Projektleitung sowie weiteren sächsischen Forschungsinstitutionen. Über Kooperationen werden zudem internationale Großprojekte und Industriepartner eingebunden. Die Europäische Union und der Freistaat Sachsen fördern das Vorhaben mit rund 2,4 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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