„Artenreichtum dank Ehrenamt“

18.06.2010, 13:17 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Kupfer zeichnet sächsische Naturschützer aus

Umweltminister Frank Kupfer hat heute auf dem Jahrestreffen der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt im Umweltzentrum Ökohof Auterwitz in Zschaitz-Ottewig (Landkreis Mittelsachsen) zehn ehrenamtliche Naturschutzhelfer ausgezeichnet. Damit würdigt das Umweltministerium stellvertretend die Leistungen der rund 1 700 ehrenamtlichen Naturschützer in Sachsen. „Bei uns leben mehr als 30 000 Pflanzen- und Tierarten. Ohne die ehrenamtliche Arbeit der Naturschützer in ihrer Freizeit, bei Wind und Wetter, wäre dieser für uns alle lebenswichtiger Artenreichtum kaum möglich“, bedankte sich Kupfer bei den Ausgezeichneten.

Mit einer Ehrenurkunde und dem aktuellen Handbuch „Naturschutzgebiete in Sachsen“ wurden folgende Naturschutzhelfer ausgezeichnet:

Gerhard Frischmann, Limbach-Oberfrohna (Landkreis Zwickau)
Seit über 50 Jahren ist Herr Frischmann im ehrenamtlichen Naturschutz aktiv. Seine Verdienste liegen vor allem auf dem Gebiet des Vogelschutzes und der Betreuung von zahlreichen Schutzgebieten und –objekten. Der Naturschutzhelfer zeigt seit Jahrzehnten ein unermüdliches Durchhaltevermögen als „Einzelkämpfer“ für die Erhaltung der natürlichen Schutzgüter im Gemeindegebiet. Gerade die Verbindung zwischen praktischem Wirken und unermüdlicher Öffentlichkeitsarbeit für die Belange des Naturschutzes haben seine Tätigkeit besonders wertvoll gemacht.
Klaus Berndt, Markneukirchen (Vogtlandkreis)
Herr Klaus Berndt ist einer der dienstältesten, noch aktiven Naturschützer des Vogtlandkreises. Bereits 1961 wurde er im ehemaligen Kreis Klingenthal als Naturschutzhelfer berufen, wo er sich der kleinen, in diesem Gebiet tätigen Gruppe im damaligen Kulturbund anschloss. Dabei galt sein Interesse vorrangig den historischen und aktuellen Vorkommen der stark bedrohten Arten Zwergbuchs und Schneeheide, die im Südvogtland ihre nördlichsten Vorkommen in Sachsen haben und damit eine Verbreitungsgrenze markieren.
Heinz Grieger, Schwarzenberg (Erzgebirgskreis)
Als Mitglied im Zentralen Fachausschuss für Botanik, Arbeitsgruppe Orchideen, erarbeitete Heinz Grieger neben anderen Fachbeiträgen unter anderem die erste Kartei für geschützte Pflanzen im damaligen Kreis Schwarzenberg. Grieger gilt als ausgezeichneter Kenner der heimischen Flora und hat einen großen Anteil an die Unterschutzstellung zahlreicher Schutzgebiete wie das NSG „Wettertannenwiese“ und „Halbmeiler Wiesen“ sowie FND ein.

Günter Zimmermann, Niesky (Landkreis Görlitz)
Von 1958 bis zum Eintritt in den Ruhestand war Herr Günter Zimmermann Revierförster im Revier Steinölsa. Als ausgebildeter Forstmann verstand er es, unter Nutzung des natürlichen Potentials den vorhandenen Traubeneichen-Buchenwald gezielt zu entwickeln. Speziell initiierte und begleitete er die Unterschutzstellung der „Hohen Dubrau“, welche 1961 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. So konnten sieben Spechtarten, Rot- und Schwarzmilan, Waldkauz, Kolkrabe, Hohltaube und viele andere Vogelarten im Gebiet nachgewiesen werden. Besonders ist auch Zimmermanns unermüdlicher Einsatz für den Seeadler in der Region zu würdigen

Reinhard Dehlitsch, Hoyerswerda (Landkreis Bautzen)
Herr Reinhard Dehlitsch arbeitet seit Jahrzehnten aktiv im ehrenamtlichen Naturschutzdienst des damaligen Landkreises Kamenz und der ehemaligen kreisfreien Stadt Hoyerswerda. Zu seinen Tätigkeiten gehört insbesondere die Mitarbeit in der Betreuergruppe des NSG „Dubringer Moor“. Besondere Verdienste hat er sich durch seine langjährige Tätigkeit in der Pflegegruppe des NSG „Spannteich Knappenrode“ erworben. Dabei ging es besonders um die Sicherung der Brutplätze von Kranich und Großer Rohrdommel.

Ullrich Dingeldey, Dresden
Herr Dingeldey ist Mitglied der Fachgruppe Fledermausschutz Dresden beim NABU Landesverband Sachsen e. V. und berufener Naturschutzhelfer in Dresden und im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Er hat im Rahmen der Fachgruppe aktiv an der Betreuung der Fledermausvorkommen im ehemaligen Landkreis Meißen mitgewirkt. Besonders hervorzuheben ist sein Einsatz beim Bau einer Wärmekammer für die Kleine Hufeisennase im Schloss Miltitz.
Hans Stelzner, Leipzig
Stelzner ist ehrenamtlicher Mitarbeiter des Naturschutzdienstes. Besonders hervorzuheben ist sein Einsatz bei der jährlichen Erfassung und Kontrolle der im Stadtgebiet brütenden Saatkrähen (Brutkolonien). Diese Erfassungsdaten sind die Grundlage für die Einschätzung des Zustandes der lokalen Population in Verbindung mit dem Vollzug des Artenschutzrechts.
Udo Dettloff, Trossin (Landkreis Nordsachsen)
Seit 13 Jahren setzt sich Herr Dettloff erfolgreich für den Schutz von Natur und Landschaft in Nordsachsen ein. Die im Trossiner Raum lebenden Biber haben in ihm einen zuverlässigen Förderer und konsequenten Schützer erhalten. Dettloff ist es zu verdanken, dass der Biber in diesem Gebiet seinen Status als Sympathieträger für eine Wildtierart erhalten konnte. Mit großem Engagement beteiligte er sich am Bibermonitoring des Freistaates Sachsen.
Frank Meisel, Bad Lausick (Landkreis Leipzig)
Frank Meisel beschäftigt sich seit über 26 Jahren mit dem Umwelt- und Naturschutz. Seine Spezialgebiete sind die Säugetiere und die Ornithologie, speziell die Fledermäuse und der Steinkauz. Hier betreut er als ehrenamtlicher Artspezialist das Territorium des Landkreises Leipzig.
Joachim Machoy, Böhlen (Landkreis Leipzig)
Seit vielen Jahren ist Herr Machoy ein aufmerksamer Beobachter der Veränderungen in der Kulturlandschaft um seinen Heimatort Böhlen. Seit 1980 kümmert sich Machoy mit vielfältigen Initiativen um die Erhaltung einiger in der intensiv bewirtschaften Feldflur stark in Bedrängnis geratenen Biotope und deren Tier- und Pflanzenwelt. So regte er beispielsweise die Unterschutzstellung des heutigen Flächennaturdenkmals „Mühlteich Böhlen“ an. Mit zahlreichen Arbeitseinsätzen half er bis heute mit, das Gebiet zu erhalten.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Dr. Frank Bauer
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: presse@smul.sachsen.de
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