Milbradt überreicht Sächsischen Verdienstorden
21.11.2007, 09:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Ministerpräsident Georg Milbradt zeichnet am Donnerstag, dem 22. November 2007, neun Bürgerinnen und Bürger mit dem Sächsischen Verdienstorden aus. Die Feierstunde findet ab 10 Uhr im Raum 139 der sächsischen Staatskanzlei statt.
Der Sächsische Verdienstorden, der erstmals am 27. Oktober 1997 verliehen wurde, ist die höchste Auszeichnung des Freistaates Sachsen. Er wird an in- und ausländische Persönlichkeiten für Leistungen verliehen, die insbesondere im politischen, sozialen, kulturellen oder wirtschaftlichen Bereich sowie auf dem Gebiet der Umwelt dem Wohl der Allgemeinheit dienen. Vorschlagsberechtigt sind der Präsident des Landtages für die Mitglieder und Bediensteten des Landtages sowie die Mitglieder der Staatsregierung. Der Ministerpräsident entscheidet über die Vergabe.
In den vergangenen zehn Jahren haben 157 Persönlichkeiten die Auszeichnung erhalten. Darunter sind der frühere baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel, die Staatsminister a. D. Hans Geisler und Steffen Heitmann sowie die langjährige Inhaberin der Hermann Eule Orgelbau GmbH, Ingeborg Eule.
Nachfolgend sind die morgen auszuzeichnenden Ordenskandidaten sowie die wesentlichen Gründe der jeweiligen Ehrung aufgeführt:
Rudolf Braungardt, Gilching Krs. Starnberg
Herrn Braungardt ist es gelungen, als Geschäftsführer die Firma KOBRA Formen GmbH in Lengenfeld/Vogtland zu einem der erfolgreichsten Unternehmen und modernsten Produktionsstandorte der Region zu entwickeln. Mit seinem Engagement hat er mit seinen 250 Mitarbeitern einen Weltmarktführer aufgebaut und zur existenziellen Sicherheit der Region des sächsischen Vogtlandes und der Gemeinde Lengenfeld beigetragen. Sein Wirken in der Region geht weit über einen „normalen“ unternehmerischen Einsatz hinaus. Er unterstützt finanziell Vereine und die Durchführung von Veranstaltungen auf sozialem, kulturellem und sportlichem Gebiet.
Dr. h. c. Friedrich Dieckmann, Berlin
Der Schriftsteller Dr. h. c. Friedrich Dieckmann ist Mitglied des Sächsischen Kultursenats und berät in diesem Rahmen die sächsische Staatsregierung in kulturpolitischen Fragen. Als Mitglied des Kulturrats wirkte er auch auf die Entstehung der Sächsischen Akademie der Künste hin. Seit deren Gründung 1996 engagiert sich Friedrich Dieckmann aktiv in der Akademie und leitet hier als Moderator viele Veranstaltungen.
Dr. phil. habil. Volker Dudeck, Zittau
Als Direktor der Städtischen Museen Zittau von 1990 bis 2006 hat Dr. Lothar Volker Dudeck mit dem Großen und dem Kleinen Zittauer Fastentuch ein in Europa einmaliges Kulturgut ans Licht der Öffentlichkeit geholt. Mit der dauerhaften Präsentation der Fastentücher hat er die kulturelle und touristische Anziehungskraft der Stadt Zittau und der Region Oberlausitz deutlich erhöht. Ein weiterer großer kulturpolischer Erfolg für den Freistaat Sachsen gelang Herrn Dr. Dudeck mit der im Jahr 2002 gezeigten Ausstellung „Welt – Macht – Geist. Das Haus Habsburg und die Oberlausitz 1526-1935“.
Dr. Tilo Flade, Freiberg
Als langjähriger Geschäftsführer der Freiberger Compound Materials GmbH (FCM) hat Dr. Tilo Flade die Entwicklung Freibergs zu einem weltweit führenden Standort im Bereich Halbleitermaterialien maßgeblich mitgeprägt. Er hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Halbleiterindustrie in Freiberg konzentriert wurde und nach 1990 die einzige europäische Galliumarsenid-Produktionsstätte in Sachsen entstanden ist. Die Entwicklung der FCM zu einem Weltmarktführer ist sehr eng mit den Leistungen von Herrn Dr. Flade verbunden. Auch die Aktivitäten des Unternehmens für die Region Freiberg, insbesondere für den Ausbau des Forschungsstandortes und der TU Bergakademie Freiberg, tragen die Handschrift von Dr. Tilo Flade.
Prof. Dr. Thomas Herrmann, Dresden
Prof. Dr. Hermann, Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Universitätsklinikum Dresden, hat wesentlich zur Erneuerung der sächsischen Hochschulmedizin und speziell zur Gründung der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden im Jahr 1993 beigetragen. Von 1994 bis 1997 war er erster Dekan der Medizinischen Fakultät. Der Bau des ökumenischen Seelsorgezentrums am Universitätsklinikum Dresden geht maßgeblich auf Prof. Dr. Hermann zurück. Das 2001 eingeweihte moderne und barrierefreie Seelsorgezentrum bereichert das Universitätsklinikum seelsorgerisch und kulturell.
Ingeborg Kießling, Ebersbach
Frau Kießling leitet seit 1966 das „Dorfensemble Walddorf“, einen Gesangs- und Musizierverein, der sich zu einem festen Bestandteil folkloristisch geprägten Oberlausitzer Kulturschaffens entwickelt hat. Mit ihrem außergewöhnlich langjährigen und anhaltenden ehrenamtlichen Engagement hat sich Frau Kießling in herausragender Weise bei der aktiven Pflege des Liedgutes der Oberlausitz auf dem Gebiet der folkloristisch gebundenen Laienmusik und Pflege kulturellen Erbes verdient gemacht.
Prof. Karl-Heinz Klawunn, Neukirchen/Erzgebirge
Prof. Klawunn, langjähriger Vorsitzender des Vorstandes der envia Mitteldeutsche Energie AG Chemnitz (enviaM), hat als Honorarprofessor sowie als Mitglied des Kuratoriums der Hochschule Mittweida (FH) mit außerordentlich großem Engagement zur Profilierung des Hochschulstandortes Mittweida beigetragen. Mit seiner Arbeit als Honorarprofessor leistet Prof. Klawunn einen wichtigen Beitrag zur Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft und damit zur Praxisnähe der akademischen Ausbildung und zur Heranbildung der notwendigen Nachwuchskräfte im Freistaat Sachsen.
Dieter Richter, Oederan
Dieter Richter setzt sich als vormaliger Präsident und heute Vizepräsident des Vereins Agrar-Marketing Sachsen e.V. (AMS) dafür ein, den Absatz sächsischer Lebensmittel zu befördern und damit Arbeitsplätze zu erhalten und neu zu schaffen. Herausragend ist auch sein Einsatz für junge Leute und deren Ausbildung, immer mit Blick auf die Sicherung einer Zukunftsperspektive für die Jugend in Sachsen, vor allem im strukturschwachen ländlichen Raum in Sachsen. Hierfür gründete er die „Richter-Akademie“, in der junge Führungskräfte und Unternehmer aus- und weitergebildet werden.
Volkmar Stein, Erding
Herr Stein hat durch sein Engagement um den Aufbau einer leistungsstarken Verkehrsinfrastruktur im Luft-, Straßen- und Schienenverkehr wesentlich zur wirtschaftlichen Stärkung des Freistaates und des mitteldeutschen Raumes beigetragen. Der Name Volkmar Steins steht zudem für die zukunftsweisende Entscheidung, in Leipzig eine zweite Start- und Landebahn zu errichten. Ohne diese Start- und Landebahn wäre es nicht gelungen, die DHL Deutsche Post AG für Leipzig zu gewinnen. Leipzig wird der wichtigste Logistik-Knoten von DHL in Europa und entwickelt sich insgesamt zum europäischen Logistikzentrum.