Ministerpräsident Milbradt verleiht Verdienstorden an Mäzenin

14.06.2005, 14:09 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

„In Würdigung Ihres großherzigen Mäzenatentums verleihe ich Ihnen den Verdienstorden des Freistaates Sachsen“. Mit diesen Worten überreichte Ministerpräsident Georg Milbradt heute (Dresden, 14. Juni) die höchste Auszeichnung der Sächsischen Staatsregierung an Margarete Groß aus dem fränkischen Erlangen. Die gebürtige Hamburgerin hat dem Freistaat Sachsen vor einem Jahr ihre bedeutende Kunstsammlung geschenkt, die sich seitdem auf Burg Gnandstein befindet.
Die in ihrer Qualität, Quantität und Vielfalt außergewöhnliche Schenkung umfasst 338 Einzelobjekte, die die Kunst aus fünf Jahrhunderten, von der Gotik bis zum Historismus, repräsentieren. Darunter befinden sich so hervorragende Gemälde wie „Maria mit Kind“, um 1600 von Jan Breughel dem Älteren gemalt, oder das um 1650 entstandene Bild der „Diana im Bade“ von Abraham van Cuylenborgh. Weiterhin enthält die Sammlung eine Barockkommode des berühmten Potsdamer Möbeltischlers Spindler aus der Zeit um 1750 und den um 1780 entstandenen „Brockhausschrank“ des berühmten Leipziger Verlegers Hermann Brockhaus. Plastiken aus der Zeit der Hoch- und Spätgotik und Teller aus der Entstehungszeit des Meißner Porzellans sind weitere wertvolle Stücke der Schenkung, die sächsisches und fränkisches Kulturgut vereint.
„Eine solche private Schenkung und dann noch von diesem Ausmaß ist wahrlich nichts Alltägliches. Sie entstammt dem Geist eines Mäzenatentums, der früher im Groß- und Bildungsbürgertum häufig anzutreffen war. Margarete Groß hat dieses Mäzenatentum in beispielhafter Weise fortgesetzt und sich damit um die sächsische Kultur verdient gemacht“, würdigte Ministerpräsident Milbradt die Verdienste von Margarete Groß.
In seiner Laudatio ging Milbradt auch auf die familiären Bindungen der Geehrten zu Leipzig ein. Sie waren letztlich ausschlaggebend für die Entscheidung von Margarete Groß, die Sammlung trotz großen Interesses fränkischer Sammlungen dem Freistaat Sachsen zu schenken. „Bei der Überlegung über die Zukunft Ihrer Sammlung erinnerten Sie sich der sächsischen, genauer der Leipziger Wurzeln der Familie Groß. Zu den Vorfahren gehört der Leipziger Jurist Dr. Johann Carl Groß, der von 1778 bis 1866 lebte und auch Oberbürgermeister der Stadt war.“
Mit der geschlossenen Unterbringung der Kunstwerke auf der südlich von Leipzig gelegenen Burg Gnandstein erhalten sie nicht nur eine würdige und touristisch bekannte Präsentationsstätte, sondern auch die Anknüpfung an die Stadt Leipzig. Burg Gnandstein rückt damit in die erste Reihe sächsischer Sammlungen auf. Die wichtigsten Exponate sind dort schon zu sehen. Voraussichtlich innerhalb der kommenden zwei Jahre werden die zur Zeit noch laufenden Baumaßnahmen abgeschlossen sein. Von da an wird die Sammlung vollständig für die Öffentlichkeit zugängig sein.
Margarete Groß ist die 128. Trägerin des Verdienstordens des Freistaates Sachsen. Der Orden wird seit 1997 für Verdienste um den Freistaat Sachsen auf sozialem, wissenschaftlichem, kulturellem, wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Gebiet verliehen. Maximal 500 Persönlichkeiten können Träger des Verdienstordens sein.


Kontakt

Sächsische Staatskanzlei

Regierungssprecher Ralph Schreiber
Telefon: +49 351 564 10300
Telefax: +49 351 564 10309
E-Mail: presse@sk.sachsen.de
zurück zum Seitenanfang