Förster sammeln 1,5 Millionen Eicheln

12.03.2002, 09:50 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

In Sachsens Wäldern ist die Ernte von forstlichem Saatgut abgeschlossen. Insgesamt wurden 8,6 Tonnen Rohsaatgut - unter anderem Eicheln, Bucheckern und Zapfen - aus dem Staatswald geerntet. Das sind im Vergleich zum Vorjahr rund 25 Prozent weniger. Wie das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium mitteilte, unterliegt die Ernte großen jährlichen Schwankungen. Gründe dafür sind Wetter, Schädlingsbefall, Blühverhalten und die Stärke des Insektenfluges.

Die aus dem Saatgut gezogenen Bäume werden zur Erstaufforstung und zur Umgestaltung der Wälder in ökologisch wertvolle Mischbestände genutzt. So verwandelten sich beispielsweise im letzten Jahr 86 Hektar Fichten- und Kiefernwald durch 500.000 neugepflanzte Eichen in Mischwald. Rund 310 Hektar Fläche wurden im Privat- und Körperschaftswald neu aufgeforstet. Dies förderte der Freistaat mit über 1,1 Millionen Euro. Im Landeswald wurden 73 Hektar neu aufgeforstet.

In dieser Saison lieferten sieben Nadelbaumarten 2,7 Tonnen Zapfen. Von drei verschiedenen Eichenarten gab es 3,8 Tonnen Eicheln, das sind mehr als 1,5 Millionen Eicheln (a 2,5 g). Beerntet wurden auch Winterlinde (64 kg), Hain- (170 kg) und Rotbuche (1 565 kg). Zur Gestaltung von Waldrändern wird zunehmend auch Saatgut von Sträuchern gesammelt. Von sieben Straucharten - darunter Weißdorn, Hartriegel und Wolliger Schneeball - fielen in der vergangenen Saison 216 kg Früchte an. Das Saatgut wird von besonders ausgebildeten Waldarbeitern gepflückt (Tanne, Kiefer) oder gesammelt (Eiche, Buche). Für den "Nachwuchs" sorgen dabei ausschließlich qualitativ hochwertige Bäume.

Nicht nur durch die Forstverwaltung, auch private Unternehmen ernten forstliches Saatgut. Erwartet werden hier noch weitere 25 Tonnen. Im letzten Jahr lag die Gesamterntemenge im Freistaat bei 46 Tonnen. Insgesamt beschäftigen sich 33 Betriebe im Freistaat mit Ernte, Handel und Pflanzenanzucht.

Bevor das Saatgut ausgesät wird, muss es in der Sächsischen Staatsdarre im Forstamt Flöha (LKrs. Freiberg), die auch die gesamte Ernte koordinierten, behandelt werden. So werden Zapfen beispielsweise warmer Luft ausgesetzt, damit sich die Deckschuppen abheben und die Samenkörner herausfallen können. Kerne der Vogelkirsche werden vom Fruchtfleisch befreit und anschließend getrocknet. Saatgut, das nicht eingelagert oder im Landeswald verbraucht werden kann, wird an private Baumschulen verkauft.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Dr. Frank Bauer
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: presse@smul.sachsen.de
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