Weißeritzmündung Dresden: Kapazität für Hochwasserabfluss fast verdoppelt
20.09.2012, 11:07 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Bauabschnitt beendet / ökologische Durchgängigkeit hergestellt
Die Fischaufstiegsanlage an der Mündung der Vereinigten Weißeritz in die Elbe in Dresden Cotta ist fertig. Heute (Donnerstag, 20. September 2012) wurde die Anlage abgenommen und freigegeben. Der rund 250 Meter lange Abschnitt zwischen Elbmündung und oberhalb der Brücke Hamburger Straße ist damit fertiggestellt. Nun kann die Weißeritz im Mündungsbereich bis zu 400 Kubikmeter Wasser pro Sekunde abführen. Das entspricht in etwa den Abflussmengen des Augusthochwassers 2002. Die Arbeiten an diesem Abschnitt begannen Ende 2009 und kosteten rund 1,2 Millionen Euro. Da sie sehr stark von den Wasserständen in der Vereinigten Weißeritz und in der Elbe abhängig waren, mussten sie mehrmals unterbrochen werden.
In der Weißeritz gab es mehrere Sohlabstürze, die die Leistungsfähigkeit des Flusses bei Hochwasser einschränkten. Die Flusssohle erhielt von der Mündung in die Elbe bis zur Brücke Hamburger Straße ein einheitliches Gefälle. Dafür wurde der Sohlabsturz unterhalb der Brücke Hamburger Straße komplett zurückgebaut. Ein zweiter Sohlabsturz befand sich oberhalb der Brücke. Dieser war 2,50 Meter hoch und wurde um etwa 70 Zentimeter verringert. Ganz abgetragen werden konnte der Absturz nicht, da sich unter der Gewässersohle einer der Hauptabwasserkanäle der Landeshauptstadt Dresden befindet.
Um den Flussabschnitt dennoch durchgängig für Fische und andere Wasserlebewesen zu machen, musste eine neue Fischaufstiegsanlage gebaut werden. Zusätzlich macht eine Niedrigwasserrinne den Flussabschnitt nun auch bei niedrigen Wasserständen passierbar. Mit der Maßnahme werden die Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie erfüllt. Diese fordert die Herstellung eines „guten Zustandes“ der europäischen Gewässer. Ein zentraler Bestandteil ist neben einer verbesserten Wasserqualität die ökologische Durchgängigkeit.
Dieses Projekt wurde vom Freistaat Sachsen sowie vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.