Wechsel an Spitze der „Königsbrücker Heide“
30.11.2012, 11:07 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Dr. Peter Kneis verlässt Naturschutzgebiet nach fünf Jahren
Umweltminister Frank Kupfer dankt Dr. Peter Kneis für fünf Jahre erfolgreiche Arbeit als Leiter der beiden Naturschutzgebiete „Königsbrücker Heide“ und „Gohrischheide und Elbniederterrasse Zeithain“. „Herr Dr. Kneis hat sich in dieser Zeit große Verdienste erworben“, sagt der Minister. „Seit 2007 hat er die beiden großen Naturschutzgebiete im Spannungsfeld zwischen Wildnis, Umwandlung ehemaliger militärischer Flächen und Tourismus wesentlich vorangebracht. Herr Dr. Kneis hat die forstliche Liegenschaftsverwaltung, den fachbehördlichen Naturschutz und die gebietsbezogene Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit in einer Verwaltung gebündelt, um die landesbedeutsamen Naturschutzziele auf mit Kampfmitteln belasteten Flächen zu verwirklichen und darüber anschaulich zu informieren.“
Die Ergebnisse seiner auch für den Tourismus positiven Bemühungen sind bei der im Oktober 2012 eröffneten Dauerausstellung „Nach vorn zurück – Mission Naturlandschaft Königsbrücker Heide“ im Besucherzentrum Königsbrück eindrucksvoll erlebbar. „Dafür spreche ich Herrn Dr. Kneis meinen herzlichen Dank aus“, so Kupfer. In Zukunft wird Dr. Kneis seine vor Ort gesammelte Erfahrung in die Naturschutzabteilung des Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft einbringen. Schwerpunkt seiner zukünftigen Arbeit werden die Fragen der Unterschutzstellung und des Managements von Natura 2000-Gebieten sein.
Neuer Leiter der beiden Naturschutzgebiete wird Dr. Jürgen Stein. Der promovierte Forstwirt war 1990 maßgeblich an der Gründung des Nationalparks Sächsische Schweiz beteiligt, den er danach 20 Jahre lang erfolgreich leitete. Seit 2011 arbeitete Dr. Stein in der Geschäftsführung des Staatsbetriebes Sachsenforst.
Die Königsbrücker Heide ist mit knapp 7 000 Hektar Sachsens größtes zusammenhängendes Naturschutzgebiet. Auf dem bis 1992 von den Streitkräften der damaligen Sowjetunion als Truppenübungsplatz genutzten Gebiet gibt es heute mehr als 10 000 Tier- und Pflanzenarten. Viele von ihnen stehen auf der Roten Liste. Die Königsbrücker Heide ist als Fauna-Flora-Habitat (FFH-Gebiet) und Vogelschutzgebiet Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzwerks Natura 2 000. Das Naturschutzgebiet soll künftig als Wildnisgebiet gemäß der Internationalen Schutzgebietskategorie IUCN Ib entwickelt werden. Dabei bleiben mehr als drei Viertel des knapp 70 Quadratkilometer umfassenden Großschutzgebietes der Natur überlassen.
Die rund 2 800 Hektar große „Gohrischheide und Elbniederterrasse Zeithain“ befindet sich nördlich von Riesa im Naturraum Elbe-Elster-Niederung. Beide Schutzgebiete wurden fast 100 Jahre lang militärisch genutzt. Heute kommen dort seltene Tierarten wie Elbebiber, Fischotter und viele Fledermausarten vor.
Weitere Informationen zu beiden Naturschutzgebieten finden Sie im Internet unter www.nsgkoenigsbrueckerheide-gohrischheide.eu.