Erfolgreich von der wissenschaftlichen Idee zur wirtschaftlichen Innovation

13.11.2013, 10:20 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Life Science Inkubator Sachsen schlägt neue Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft

Die Gründungsszene Sachsens im Bereich Biotechnologie bzw. Life Sciences hat sich mit drei bis fünf Gründungen oder Ansiedlungen pro Jahr gut entwickelt. Auf Grund der langen Zeitspanne von der Grundlagenforschung bis zum marktfähigen Produkt ist es für Wissenschaftler immer noch eine große Herausforderung, aus einem wissenschaftlichen auch einen wirtschaftlichen Erfolg zu machen.

Mit dem Life Science Inkubator (LSI) Sachsen startet ein neuartiges Modell zur Förderung von Forschungsvorhaben und bietet Raum für visionäre Existenzgründer. Hier werden innovative Forschungsprojekte aus den Bereichen Biotechnologie, Pharma und Medizintechnik für einen Zeitraum von bis zu drei Jahren begleitet und bis zur Finanzierungsreife weiterentwickelt.
Eine Public-Private-Partnership aus Bund, Land, Wissenschaftsorganisationen und privaten Investoren trägt dieses bundesweit einmalige Konzept.

„Wir sind sehr stolz auf die Breite und die Exzellenz sächsischer Spitzenforschung. Allein im Rahmen der sächsischen Technologieförderung haben sächsische Unternehmen und Forschungseinrichtungen in der laufenden Strukturfondsperiode biotechnologische Projekte mit einem Volumen von 150 Millionen Euro und einer anteiligen Förderung von 90 Millionen Euro verwirklichen können. Auch die Transferergebnisse hin zur wirtschaftlichen Verwertung sind besser, als häufig gemutmaßt wird. Dennoch müssen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik sowie alle sonstigen Akteure, die zum Transferprozess beitragen können, immer wieder neue Wege beschreiten, um diesen Prozess zu optimieren. Einen solchen Weg gehen Sachsen und der Life Science Inkubator nun gemeinsam. Ich wünsche mir, dass wir damit noch mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ermutigen, mit ihren Ideen eigene Technologie-Unternehmen zu gründen“, sagte die auch für Technologiepolitik im Freistaat Sachsen zuständige Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer bei der Eröffnungsveranstaltung im Dresdner BioInnovationsZentrum.

„Der erfolgreiche Übergang einer innovativen Idee aus der Grundlagenforschung in die wirtschaftliche Verwertung ist kein Selbstläufer“, weiß Dr. Jörg Fregien, Geschäftsführer des Life Science Inkubator (LSI) Bonn/Sachsen. „Aus diesem Grund leitet der LSI seine Projekte und betreut sie von der Konzeption, über die Planung bis hin zum Transfer. Als Team entwickeln Wissenschaftler und LSI-Projektmanager z.B. ein neues Diagnostikum zur Markt- oder Finanzierungsreife – immer mit Blick auf Zeit, Budget und Meilensteine.“

Ein wichtiges Kriterium für die Wahl des Standortes war die Übereinstimmung der Ziele von LSI und Freistaat Sachsen: Wissenschaft und Wirtschaft enger zu verzahnen und den Technologietransferprozess zu beschleunigen.

In enger Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und der Technischen Universität Dresden wurde der Inkubator in kurzer Zeit aufgebaut – mit NanoscopiX und Cell’s Kitchen haben bereits zwei Gruppen mit der Arbeit an ihren Projekten begonnen. Auch das Bonner Projekt Mesentech wird nun in Dresden betreut.

„Wir haben uns mit unserem Ansatz zur Behandlung der altersbedingten Makula-Degeneration auf ein sehr komplexes Gebiet gewagt“, so Dr. Dierk Wittig, Projektleiter der Gruppe Mesentech. „Sicher wären wir heute noch nicht auf der Zielgeraden, hätten wir nicht gemeinsam mit dem LSI die kritischen Punkte identifiziert und eine Lösung gefunden.“

Seit Beginn der Biotechnologie-Offensive im Jahr 2000 hat sich der Freistaat Sachsen mit „biosaxony“ zu einer der dynamischsten Biotechnologie-Regionen in Deutschland entwickelt. Diese Initialzündung wurde mit 200 Millionen Euro an Fördermitteln unterstützt und hat die Gesamtinvestitionen von privaten und öffentlichen Geldgebern auf mehr als eine Milliarde Euro anwachsen lassen. Auf etlichen Teilgebieten, etwa der regenerativen Medizin, gehört die Forschung bereits zur europäischen Spitze. Einige Unternehmen, beispielsweise im Bereich Diagnostik, haben das Potenzial zum Weltmarktführer. Und biosaxony e. V. als erst wenige Jahre junge Vereinigung der gesamten sächsischen Szene hat mittlerweile über 80 Mitglieder - Tendenz steigend.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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