Gerat Wornar erhält Zejler-Preis 2014
28.03.2014, 09:51 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Feierliche Preisverleihung am 20. Juni 2014 in Kamenz
Der Pfarrer Gerat Wornar wird mit dem Preis für sorbische Sprache Zejler-Preis geehrt. Das gab Staatsministerin Sabine von Schorlemer heute bekannt und folgt damit der Empfehlung der siebenköpfigen Jury.
Der Zejler-Preis des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst wird in diesem Jahr erstmalig verliehen und prämiert herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Erwerbs, des Gebrauchs sowie der Vermittlung der sorbischen Sprache.
„Mit Gerat Wornar ehrt der Zejler-Preis einen engagierten Förderer der sorbischen Sprache. Als ehrenamtlicher Chefredakteur des Katolski Posoł hat er maßgeblich zum Erfolg des meistgelesenen sorbischen Printmediums und damit auch zum Gebrauch und zur Pflege der sorbischen Sprache beigetragen. Seine Begeisterung für die sorbische Sprache ist bei ihm beständig spürbar“, erklärt die für Belange der Sorben zuständige Ministerin Sabine von Schorlemer. „Die Sorbische Sprache gehört zum historischen sowie gegenwärtigen geistigen und kulturellen Reichtum Sachsens. Wir wünschen uns, dass diese Sprache auch in den nächsten Generationen weiter lebendig bleibt und damit zur Identität des sorbischen Volkes beiträgt.“
In der Begründung der Jury heißt es in sorbischer Sprache: „Knjezej Geratej Wornarjej spožči so Myto Zejlerja za dołholětne wobstajne skutkowanje na dobro spěchowanja a šěrjenja dobreje spisowneje serbšćiny jako čestnohamtski šefredaktor a publicist.“
Die Jury begründet wie folgt: „Herrn Gerat Wornar wird der Zejler-Preis verliehen für seine langjährigen Verdienste um die Förderung und Verbreitung der obersorbischen Sprache durch sein unermüdliches Wirken als ehrenamtlicher Chefredakteur und Publizist.“
Der Zejler-Preis wurde vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gestiftet und ist mit 5.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen. Die erste Preisverleihung findet am 20. Juni 2014 in Kamenz in der Klosterkirche St. Annen statt, die lange Zeit für den Gottesdienst der sorbischen Einwohner genutzt wurde.
Der Preis trägt den Namen des Dichters, Publizisten und Theologen Handrij Zejler (1804-1872), der als Begründer der modernen sorbischen Literatur gilt und mit seinem Werk bis heute einen positiven Einfluss auf die sorbische Sprache ausübt.
Der Preis ist Teil des Maßnahmenplans zur Ermutigung und zur Belebung des Gebrauchs der sorbischen Sprache, welcher am 24. April 2012 von der Sächsischen Staatsregierung beschlossen wurde.
Zu Gerat Wornar:
Neben seiner Tätigkeit als sorbischer katholischer Gemeindepfarrer wirkte Gerat Wornar seit dem Jahr 1978 als Chefredakteur des Katolski Posoł, der Wochenzeitschrift der katholischen Sorben. Diesen Dienst hat er fast 35 Jahre ehrenamtlich erfüllt. Unter seiner Leitung entwickelte sich der Katolski Posoł zu einer modern gestalteten und allgemein anerkannten Wochenzeitschrift, die sich mit einem Internetauftritt auch den neuen Medien öffnet. Im Laufe der Jahrzehnte veröffentlichte Gerat Wornar im Posoł verständliche Erörterungen religiöser Themen wie auch gut geschriebene Portraits, Gedanken über das Gemeindeleben und Gegenwartsprobleme. Sehr wichtig war ihm dabei immer ein sehr gutes und verständliches Sorbisch. Auf diesem Gebiet hat er sich selbst und seine Mitarbeiter ständig vervollkommnet. Darüber hinaus hat er publizistisch gearbeitet. So ist z. B. 2012 der beliebte Bildband mit dem Titel „Bei den katholischen Sorben“ erschienen. Zu den aussagekräftigen Farbbildern von Matthias Bulang hat Gerat Wornar einen ansprechenden Text geschrieben.