Heizen mit Erdwärme wird immer beliebter
25.11.2015, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Schmidt: Zahl der Anlagen seit 2005 mehr als vervierfacht
Umweltminister Thomas Schmidt hat heute (25. November 2015) auf die große Bedeutung der Geothermie für den Energiesektor in Sachsen hingewiesen. „Es gibt mittlerweile 12 200 Erdwärmeanlagen in Sachsen“, sagte der Minister bei der Eröffnung des 12. Sächsischen Geothermietages in Dresden. „Damit hat sich die Zahl der Anlagen seit 2005 mehr als vervierfacht. In den vergangenen beiden Jahren sind rund 1 400 Erdwärmeanlagen hinzugekommen. Die Nutzung von Erdwärme hat sich in den zurückliegenden Jahren zu einer festen Größe im Energiemarkt entwickelt. Viele Sachsen heizen ihre Häuser heute ganz selbstverständlich mit Erdwärme.“
Schmidt betonte, dass in der Geothermie das Potenzial für eine noch breitere Verwendung stecke. „Im Gegensatz zu den anderen erneuerbaren Energien steht die Erdwärme rund um die Uhr zur Verfügung, egal ob die Sonne scheint oder Wind weht.“ Ein Großteil der Erdwärmeanlagen in Sachsen wird im Ein- und Zweifamilienhausbereich errichtet. In den vergangenen vier Jahren sind jedoch auch vermehrt Großanlagen entstanden – für Kindergärten, Schulen, Bürokomplexe oder Industriegebäude. 90 Prozent der Erdwärmenutzungen sind Erdwärmesondenanlagen, die zum Heizen, zur Warmwasserbereitung und zum Kühlen genutzt werden. Die restlichen zehn Prozent sind geothermische Nutzungen in Form von Brunnenanlagen und Erdkollektoren. Die in Sachsen installierte Gesamtheizleistung von ca. 150 Megawatt reicht aus, um zum Beispiel rund 12 500 Haushalte im Jahr mit Wärme zu versorgen.
Der Freistaat unterstützt den Ausbau der Geothermie in Sachsen unter anderem durch einen Geothermieatlas, den das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) erstellt. Der Atlas ermöglicht für den jeweiligen Standort eines Hauses eine schnelle Abschätzung, mit welchem Aufwand ein Einfamilienhaus per Erdwärme beheizt werden kann. „Das ist ein wichtiger Service für Bauherren, Ingenieurbüros und Behörden“, so der Minister. „In den vergangenen beiden Jahren wurden zwei grenzüberschreitende Kartenblätter gemeinsam mit dem Polnischen Staatlichen Geologischen Institut erarbeitet. Die Karten der Neißeregion sind ab sofort im Maßstab von 1:50 000 im Geothermieatlas online abrufbar.“ Bis Ende 2016 wird das LfULG zehn weitere Kartenblätter erstellen, die dann unter anderem auch die Ballungszentren Leipzig und Chemnitz umfassen.
Den Geothermieatlas und weitere Informationen zum Thema Erdwärme finden Sie im Internet unter: http://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/geologie/18992.htm.