Sehbehinderte Jugendliche aus Europa und Japan lernen bei internationalem Computercamp in Dresden

28.07.2016, 11:34 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Wissenschaftsstaatsekretär Gaul: Zwei Millionen Euro jährlich zur Förderung der Inklusion an Hochschulen

Die Sächsische Staatsregierung unternimmt große Anstrengungen, um die Teilhabe behinderter Studierender an den Hochschulen zu verbessern. Das bekräftigte Wissenschaftsstaatssekretär Uwe Gaul heute beim Open Day des 22. ICC, einem internationalen Camp für sehbehinderte Studierende zur Verbesserung ihrer Computer- und Kommunikationsfertigkeiten, das an der TU Dresden stattfindet. Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange ist Schirmherrin dieses Camps.

Das ICC hilft blinden und sehbehinderten Menschen aus Europa und Japan, die sich noch in ihrer Ausbildung befinden, die neuesten Informations- und Kommunikationstechnologien in Workshops praktisch zu vermitteln. Dabei werden ihnen vor allem Bedeutung und Möglichkeiten von Kommunikation und Netzwerken erklärt, Wege der Selbstständigkeit aufgezeigt, die englischen Sprachkenntnisse weiterentwickelt und Europa als Lebens-, Lern- und Arbeitsort vorgestellt.

Staatssekretär Uwe Gaul erklärte in seinem Grußwort: „Beeinträchtigt leben heißt weder, seine intellektuellen Möglichkeiten nicht voll ausnutzen zu können oder zu dürfen, noch nicht gleichberechtigt in der Gesellschaft sein Leben nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen zu gestalten. Ganz im Humboldt’schen Sinn und im Sinne eines modernen Menschenbildes geht es darum, dass jeder Mensch seine Persönlichkeit voll entfalten kann. Und für jeden Mensch gilt auch, dass Bildung die zentrale Voraussetzung ist, damit der Einzelne seine Potenziale voll ausprägen und verwirklichen kann.“ Wer an einer Hochschule wahrnehme, welche Hürden beeinträchtigt Studierende zum Teil heute immer noch vorfinden, der ahne auch, welche zusätzlichen Anstrengungen diese Studierenden auf sich nehmen, um ihr Ziel, ihre Persönlichkeit und auch ihre Träume in die Realität setzen zu können, so Staatsekretär Gaul.

Um diese Studierenden dabei zu unterstützen haben SPD und CDU in ihrem Koalitionsvertrag beschlossen, einen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zu erarbeiten. Dieser Aktionsplan soll zum Jahresende vorliegen. Das Wissenschaftsministerium stellt bereits jetzt jährlich 2 Millionen Euro bereit, mit denen die sächsischen Hochschulen die Teilhabe von beeinträchtigt Studierenden verbessern sollen. Dank dieser Mittel verbessern sich bereits erkennbar über viele kleine und größere Maßnahmen das tägliche Studium und auch die Beratung dieser Studierenden. Zudem wird eine Studie zur Inklusion an Hochschulen, deren Ergebnisse das Wissenschaftsministerium demnächst erwartet und die der Sächsische Landtag erbeten hat, einen landesweiten Überblick über den Stand, die Herausforderungen und daraus abgeleitet Handlungsempfehlungen geben.

Zudem gratulierte Staatssekretär Gaul dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V. (DVBS), der in diesem Jahr sein 100jähriges Bestehen feiert. „Das Wirken Ihres Verbandes hat in Deutschland Zug um Zug die spezifischen Bedarfe für blinde und sehbeeinträchtigte Studierende in den Hochschulalltag getragen. Sie haben sich um die Inklusion von beeinträchtigt Studierenden damit insgesamt mitverdient gemacht“, erklärte der Staatssekretär.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

Pressesprecher Falk Lange
Telefon: +49 351 564 60200
E-Mail: falk.lange@smwk.sachsen.de
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