China lernt von Sachsen

18.11.2017, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Delegation besucht berühmten Dreischluchtenstaudamm

Bei ihrem Besuch hat die von Ministerpräsident Stanislaw Tillich geleitete Delegation aus Sachsen heute (18. November 2017) den legendären Dreischluchtenstaudamm in der Provinz Hubei besucht. Die 181 Meter hohe Staumauer staut das Wasser des Jangtsekiang, der mit 6 380 Kilometern längster Strom Chinas und der drittlängste der Erde ist.

„In Sachsen sind uns Talsperren und Stauseen vertraut. Die Dimensionen des Dreischluchtenstaudammes hier in China sind aber auch für uns beeindruckend“, so Sachsens Umweltminister Thomas Schmidt. „Fast 40 Milliarden Kubikmeter Wasser fasst der mehr als 600 Kilometer lange Stausee. Das Wasser unserer größten Talsperre, der Talsperre Eibenstock, hätte darin fast 500-mal Platz. Die 32 Turbinen hier am Dreischluchtenstaudamm liefern sogar 4 000-mal so viel Strom wie alle Turbinen an den Talsperren des Freistaates zusammen“.

Trotz dieser Dimensionen sei Sachsen aber auch beim Thema Talsperren für die Partner in China interessant. „Bei einem Besuch in Sachsen waren die Fachleute aus China von dem guten Zustand unserer Talsperren begeistert, die zum Teil bereits einhundert Jahre und länger sicher stehen. Sachsen hat große Erfahrungen im Bau, bei der Überwachung und bei der Instandhaltung von Talsperren. Mitarbeiter unserer Landestalsperrenverwaltung arbeiten mit, wenn die ‚International Commission on Large Dams‘ weltweit geltende technische Standards für den Bau großer Stauanlagen entwickelt. Das macht uns auch in China ein wenig stolz“.

Über den Bau und den Betrieb der Stauanlagen hinaus hat Sachsen auch große Erfahrungen bei der Bewirtschaftung der Einzugsgebiete der Talsperren. So dienen 23 der 140 landeseigenen Talsperren und Stauanlagen in Sachsen der Trinkwasserversorgung. In ihrem Einzugsgebiet muss daher besondere Vorsorge getroffen werden, um eine möglichst hohe Qualität des Wassers zu sichern. Auch dieses Wissen ist für China hochinteressant.

Hintergrund:

Talsperren haben in Sachsen eine lange Tradition. Bereits vor 500 Jahren wurden in der Blütezeit des Bergbaus die ersten Stauanlagen angelegt, die Wasser für Erzwäschen und Hammerwerke bereitstellten. Damals entstanden zum Beispiel die Revierwasserlaufanstalt Freiberg und die Galgenteiche in Altenberg.

Ende des 19. Jahrhunderts stieg mit der Industrialisierung und dem damit einhergehenden Bevölkerungswachstum der Wasserbedarf. Daher wurden in großem Umfang Talsperren gebaut, unter anderem die Talsperren Einsiedel und Klingenberg.

Heute betreibt die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen rund 140 Stauanlagen mit einem Stauraum von zusammen etwa 550 Millionen Kubikmetern. Die meisten dieser Anlagen haben mehrere Funktionen. Neben der Versorgung mit Trink- und Brauchwasser dienen sie dem Hochwasserschutz und erhöhen in Trockenzeiten die Pegelstände der Flüsse. Teilweise werden die Talsperren auch touristisch genutzt.

www.talsperren-sachsen.de


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Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de

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