Grenzräume zu zentralen Lebensräumen entwickeln: Erste Studie mit 28 Maßnahmen für den sächsisch-niederschlesischen Grenzraum vorgestellt

07.11.2019, 10:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Das Sächsische Staatsministerium des Innern hat heute in Görlitz gemeinsam mit dem Marschallamt der Woiwodschaft Niederschlesien eine umfassende Studie für den sächsisch-niederschlesischen Grenzraum vorgestellt, die erste für den deutsch-polnischen Grenzraum insgesamt.

Konkret wurden die Handlungsfelder »Daseinsvorsorge und Zugang zu Gütern und Dienstleistungen«, »Verkehrliche Erreichbarkeit«, »Wirtschaft und Innovation« sowie »Tourismus, Kultur und natürliche Umwelt« betrachtet.

»Projekte wie diese Studie verdeutlichen uns, dass Grenzen zwischen zwei Ländern nicht nur etwas Trennendes, sondern auch etwas Verbindendes haben. Die demografische Entwicklung in diesem Grenzraum stellt sowohl die sächsische als auch die polnische Seite gleichermaßen vor enorme Herausforderungen und verbindet uns«, sagte der Leiter der Abteilung für Landesentwicklung, Vermessungswesen und Sport im Sächsischen Staatsministerium des Innern, Max Winter. »Die Staatsregierung will gleichwertige Lebensverhältnisse im städtischen und im ländlichen Raum schaffen und letzteren insbesondere für junge Menschen und Familien attraktiv gestalten. Die heute vorgestellte Studie bietet uns ein Bündel an Maßnahmen, mit denen wir diesem Ziel in diesem Grenzraum Schritt für Schritt näher kommen können«, so Winter.

Wie kann der öffentliche Personennahverkehr im gesamten Grenzraum ausgebaut werden? Wie kann es uns gelingen, die Sprache unserer Nachbarn im Alltag und in der öffentlichen Verwaltung stärker aufzugreifen? Wie gewinnen wir Fachkräfte, die den Bedürfnissen des Grenzraumes entsprechen? Und wie schaffen wir es, diese mitsamt ihren Familien in der Region zu halten? Können wir mithilfe lokaler Arbeitsmärkte die Zusammenarbeit von kleinen und mittelständischen Betrieben intensivieren und sie mit Hochschulen bzw. Forschungseinrichtungen vernetzen?

Im Rahmen der heutigen Konferenz mit deutschen und polnischen Kommunalpolitikern sowie Vertretern von lokalen bzw. regionalen Akteuren wurden diese und weitere Fragen im Rahmen der Vorstellung der Studienergebnisse erörtert. Insbesondere ging es um Impulse für die künftige Raum- und Regionalentwicklung sowie um konkrete Handlungsempfehlungen für die Grenzgemeinden.

Die detaillierte Studie finden Sie im Anhang dieser Medieninformation.

Hintergrundinformationen:
Die Grenzraumstudie ist zentraler Baustein des EU-Projekts »Smart Integration«, das auf die Verbesserung der Lebensumstände im gemeinsamen Grenzraum und auf dessen zunehmende Verflechtung abzielt. Es ist auf drei Jahre angelegt und startete im Februar 2017 im Rahmen des EU-Kooperationsprogramms »INTERREG Polen – Sachsen 2014 bis 2020«. Das Sächsische Staatsministerium des Innern ist im Projekt der Leadpartner, das Marschallamt der Woiwodschaft Niederschlesien und das Institut für Territoriale Entwicklung in Wrocław sind Projektpartner. Das Projekt »Smart Integration« verfügt über ein Gesamtbudget von 1,3 Millionen Euro.


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