Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: »Wir wollen in Sachsen noch mehr Lehrerinnen und Lehrer ausbilden«
29.01.2020, 09:09 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
»Da wir in Sachsen weiter einen hohen Bedarf an Lehrkräften haben, wollen wir künftig noch mehr Studienplätze im Lehramt zur Verfügung stellen.« Das unterstrich heute der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow. Er verwies auf das von der Sächsischen Staatsregierung beschlossene Sofortprogramm »Start 2020". Darin ist festgelegt, dass die Zahl der Studienplätze im Lehramt von derzeit jährlich 2400 auf 2700 steigen soll.
Das Wissenschaftsministerium setzt sich dafür ein, dass in einem ersten Schritt bereits zum kommenden Wintersemester 2020/2021 mehr Studienplätze bereitgestellt werden. Mit den fünf Hochschulen in Sachsen, die Lehrer ausbilden, haben die Gespräche über die Umsetzung dieses Ziels bereits begonnen. Die kurzfristig dafür benötigte Finanzierung wird noch über den Hochschulpakt ermöglicht, der künftig vom Zukunftsvertrag »Studium und Lehre stärken« abgelöst wird. »Unser Ziel ist es, dass mit dem ;Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken‘ statt bisher befristeter Stellen dauerhafte Stellen an den Hochschulen geschaffen werden«, so Gemkow.
Derzeit werden an den lehrerbildenden Hochschulen in Sachsen (TU Dresden, Universität Leipzig, TU Chemnitz, Hochschule für Musik Dresden, Hochschule für Musik und Theater Leipzig) pro Jahr insgesamt 2400 Studienanfängerplätze für die Ausbildung von Lehrern eingerichtet. Sachsen hat damit wie kein anderes Bundesland seit 2012 die Lehramtsausbildung verstärkt. In den nächsten Zielvereinbarungen und in den damit verbundenen Gesprächen spielt aufgrund des besonderen Bedarfs insbesondere das Thema des beruflichen Lehramtes eine große Rolle.
Hintergrund:
Im Jahr 2012 waren im Rahmen des »Bildungspaketes Sachsen 2020« erstmals Vereinbarungen mit den fünf lehrerbildenden Hochschulen geschlossen worden. Anliegen war es, die Anzahl der Studienanfänger in einem Lehramtsstudium an den sächsischen Hochschulen von damals jährlich ca. 1.000 auf rund 1.800 Studienanfänger zu steigern. An der TU Chemnitz wurde der Studiengang Lehramt an Grundschulen ab 2013 neu und an der TU Dresden wurden neben der Lehramtsausbildung Gymnasium und Berufsschule die Lehramtsausbildung für die Grundschule und die Mittelschule nach einer Schließung 2010 wieder eingeführt. Mit den fünf lehrerbildenden Hochschulen wurde dann im Jahr 2016 eine weitere Erhöhung der Kapazitäten vereinbart, so dass ab 2017 jährlich insgesamt 2.000 Studienanfänger immatrikuliert werden konnten. 2018 wurde die Zahl noch einmal auf 2.400 Studienanfänger erhöht. Wegen des aktuellen Bedarfs hat das Lehramtsstudium an den Universitäten inzwischen eine besondere Stellung inne. An der Universität Leipzig ist etwa ein Fünftel aller Studierenden im Lehramt eingeschrieben. An der TU Dresden ist es etwa jeder sechste Studierende.
Neben der Erhöhung der Studienplätze geht es darum, die Qualität der Lehramtsausbildung zu stärken. Die lehramtsausbildenden Universitäten in Leipzig, Dresden und Chemnitz werden dazu im Rahmen des Bund-Länder-Programmes »Qualitätsoffensive Lehrerbildung« gefördert.