Umweltminister Wolfram Günther informiert sich zu Wasserversorgung

26.02.2020, 11:04 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Talsperrenverbundsystem muss ausgebaut werden

Sachsens Umweltminister hat am Mittwochvormittag (26.02.) die Talsperre Klingenberg besucht und sich über die Funktionsweise der Talsperre sowie ihre Bedeutung für die Wasserversorgung informiert. Hintergrund ist die nach wie vor sensible Situation angesichts geringer Füllstände in vielen sächsischen Trinkwasserspeichern. Die Niederschläge der vergangenen drei Wochen haben die Lage zwar stabilisiert, jedoch nicht wesentlich entspannt.

Der Minister hob die Bedeutung der Talsperren und deren Bewirtschaftung hervor. Günther: «Sachsens Talsperren sind zum Teil in Verbundsysteme integriert. Davon profitieren wir heute mehr denn je. Schließlich können wir geringere Füllstände in einzelnen Talsperren mit Wasser aus besser gefüllten Speichern ausgleichen. Als ein Baustein einer nachhaltigen Wasserversorgung und als Antwort auf den Klimawandel müssen wir das bestehende Verbundsystem erweitern. Kurzfristig gilt es, die flexible und gute Bewirtschaftung seitens der Landestalsperrenverwaltung fortzuführen und sich mit den übrigen Verantwortlichen, also mit kommunalen und regionalen Wasserversorgern eng abzustimmen.«

Der Geschäftsführer der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, Heinz Gräfe, verwies auf die Mitverantwortung kommunaler und regionaler Partner. »Wasserversorgung ist eine gemeinsame Aufgabe. Kommunen, Versorger und die unteren Wasserbehörden stehen ebenso in der Verantwortung, rechtzeitig geeignete Maßnahmen für einen ressourcenschonenden Umgang mit Roh- und Trinkwasser abzustimmen und umzusetzen. Dazu gehört, dass die Öffentlichkeit informiert wird und dass frühzeitig ressourcenschonende Möglichkeiten eines reduzierten Verbrauchs abgestimmt, kommuniziert oder erlassen werden«, so Gräfe in Klingenberg.

Sachsens Talsperren-Chef äußerte sich zudem zur Versorgung von Berlin und Brandenburg mit Brauchwasser. Gräfe: »Sachsen liefert gegenwärtig mit seinen Talsperren Quitzdorf und Bautzen 20 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr zur Niedrigwasseraufhöhung der Spree und damit auch zur Unterstützung von Brandenburg und Berlin. Das ist vertraglich vereinbart. Bleiben ergiebige Niederschläge im Einzugsgebiet dieser Talsperren im März und April aus, können wir die vereinbarte Brauchwassermenge nicht in vollem Umfang zur Verfügung stellen.«

Hintergrundinformationen zu Trinkwassertalsperren in Sachsen:

Der Füllstand des Talsperrenverbundsystems Klingenberg-Lehnmühle für den Versorgungsraum Dresden beträgt derzeit 65,8 Prozent. Innerhalb des Verbunds kann jedoch über die Revierwasserlaufanstalt aus der Talsperre Rauschenbach (Füllstand: 96,0 Prozent) und Talsperre Lichtenberg (Füllstand: 73,0 Prozent) zusätzliches Wasser in den Versorgungsraum geleitet werden. Somit sind hier derzeit keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Rohwasserbereitstellung zu erwarten.

Zu den Trinkwassertalsperren mit niedrigen Pegelständen gehören Cranzahl, Klingenberg-Lehnmühle, Lichtenberg, Gottleuba und Stollberg. Relativ gut gefüllt hingegen ist die Talsperre Eibenstock, Sachsens größte Trinkwassertalsperre. Der Füllstand dort liegt derzeit bei 88 Prozent und umfasst knapp 57 Millionen Kubikmeter.

Die 23 sächsischen Trinkwassertalsperren stellten im Jahr 2019 rund 93 Millionen Kubikmeter Wasser bereit und damit rund 40 Prozent des Rohwassers für die Trink-wasserversorgung im Freistaat.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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