Weitere Wasserquelle für die Talsperre Cranzahl - Überleitung aus stillgelegtem Schacht 111

26.08.2020, 14:17 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Die Trinkwassertalsperre Cranzahl (Erzgebirgskreis) erhält zusätzliches Wasser aus Niederschlag (Gemeinde Bärenstein). Dafür wurden in den letzten Wochen rund 680 Meter Rohrleitung verlegt. Der Talsperre können damit rund acht Liter Wasser pro Sekunde zusätzlich zugeleitet werden. »Das ist eine weitere kurzfristige Maßnahme zur Stützung der Talsperre Cranzahl in der derzeitigen Situation«, sagte Heinz Gräfe, Geschäftsführer der Landestalsperrenverwaltung Sachsen. »Die schnelle Umsetzung war nur durch die reibungslose Zusammenarbeit mit den beteiligten Behörden und der Südsachsen Wasser GmbH möglich.«

Genutzt wird das unterirdische Dargebot des stillgelegten Schachtes 111. Dabei wird das Grubenwasser von einer eigens dafür neu errichteten Pumpstation in Richtung Moritzbach zur Talsperre Cranzahl gepumpt. Die Güte des gehobenen Wassers ist zur Beileitung sehr gut geeignet und wird regelmäßig überwacht.

Derzeit hat die Talsperre einen Füllstand von rund 54 Prozent*. Wie sich die Lage entwickelt, hängt von den Niederschlägen in den nächsten Monaten ab. Sollte die Trockenheit andauern, werden – wie die Zuflüsse aus dem natürlichen Einzugsgebiet der Talsperre – auch die Zuflüsse aus der Überleitung zurückgehen.

Die Talsperre Cranzahl ist für die Wasserversorgung im Raum Annaberg-Buchholz ein wichtiges Standbein. Jedoch ist sie eine der wenigen sächsischen Trinkwassertalsperren, die aufgrund ihrer Lage nicht mit anderen Talsperren vernetzt ist. Deshalb war sie vom niederschlagsarmen Winter 2019/2020 besonders betroffen.
Seit Beginn des Jahres wurden hier bereits verschiedene Maßnahmen eingeleitet. So wurde Ende Januar die Mindestwasserabgabe aus der Talsperre an den Unterlauf reduziert. Seit Mitte April läuft außerdem Wasser aus dem Bergwerk Hammerunterwiesenthal der Talsperre zu.

Aufgrund der anhaltenden Trockenheit ist dennoch ein sparsamer Umgang mit Trinkwasser im Versorgungsgebiet der Talsperre Cranzahl geboten. Bitte helfen Sie mit, das Dargebot unseres wichtigsten Lebensmittels in der Region zu schonen!

Hintergrundinformation
Die Talsperre staut die Zuflüsse aus den Einzugsgebieten des Moritzbaches und des Lampertsbaches. Zur Vergrößerung dieses natürlichen Einzugsgebietes wurde bereits beim Bau der Stauanlage ein künstliches Gewässer geschaffen – der sogenannte Hanggraben. Dieser Hanggraben hat seinen Ursprung an der Sehma am Nordhang des Fichtelberges, einer normalerweise sehr schnee- und wasserreichen Region. Vor allem das Schmelzwasser im Frühling wird dazu genutzt, um die Talsperre zu füllen.

Viele der sächsischen Trinkwassertalsperren sind in Verbundsystemen miteinander verbunden. So kann das Wasser dorthin geleitet werden, wo es gerade gebraucht wird. Die Talsperre Cranzahl ist eine der wenigen Einzelspeicher in Sachsen, die mit keiner anderen Talsperre verbunden ist.

An die Redaktionen
Die aktuellen Füllstände der sächsischen Talsperren finden Sie im Internet unter www.ltv.sachsen.de/tmz. Weitere Informationen zur Talsperre Cranzahl befinden sich auf unserer Webseite unter www.wasserwirtschaft.sachsen.de.

_*Der Füllstand bezieht sich immer auf das Stauziel. Das liegt bei der Talsperre Cranzahl bei rund 2,85 Millionen Kubikmeter Wasser. Dazu kommt ein Hochwasserrückhalteraum von 250.000 Kubikmetern, der ständig freigehalten wird, um ein eventuelles Hochwasser aufnehmen zu können. Insgesamt hat die Talsperre Cranzahl ein Volumen von rund 3,1 Millionen Kubikmetern.


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Kontakt

Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen

Pressesprecherin Katrin Schöne
Telefon: +49 3501 796 378
Telefax: +49 3501 796 116
E-Mail: presse@ltv.sachsen.de

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