Deichdurchlass für Hochwasserschutz und Auenökologie

22.10.2020, 15:00 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Umweltminister Günther: Ökologisch bedeutsamer Auwald erhält schrittweise Funktionen zurück

Sachsens Umweltminister Wolfram Günther hat am Donnerstag (22.10.) im Leipziger Ratsholz den Bau eines Durchlasses im Hochwasserschutzdeich gestartet. Über diesen soll der ökologisch enorm bedeutsame Leipziger Auwald künftig bei Hochwassern geflutet werden, die statistisch gesehen einmal in 25 Jahren vorkommen. Somit dient die Flutung dem Hochwasserschutz unterhalb gelegener Gebiete. Die Maßnahme wird durch die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) durchgeführt.

Der Minister hob die Funktionen des Waldgebiets hervor: »Der Leipziger Auwald hat eine herausragende ökologische und naturschutzfachliche Bedeutung. Allerdings wurde er vor allem im letzten Jahrhundert durch menschliche Eingriffe stark in Mitleidenschaft gezogen. Nun wollen wir das Gebiet schrittweise in großen Teilen wieder naturnäher entwickeln. Gleichzeitig werden wir den Auwald wieder stärker als Hochwasserrückhalteraum nutzen. Diese Funktion haben Auen ohnehin von Natur aus. Deshalb gehören Hochwasserschutz und die ökologische Gestaltung von Gewässern und Auenbereichen zusammengedacht. Mit dem neuen Deichdurchlass gehen wir einen wichtigen Schritt in diese Richtung.«

Mit dem Bau des Durchlasses schafft die LTV außerdem die Voraussetzung, dass die Stadt Leipzig bei der Umsetzung ihres Naturschutzprojektes »Dynamische Aue«, ausgewählte Auenwaldflächen wieder stärker in das Überflutungsregime bei Hochwasser einbeziehen kann. Das Wasser aus den gefluteten Auenwaldflächen soll dann am ehemaligen Unteren Paußnitzsiel zurück in das Elsterflutbett abgeleitet werden.

Um die naturschutzfachlich sensiblen Gebiete zu schonen, werden die Baumaßnahmen in der vegetationsarmen Zeit durchgeführt und sollen bis Februar 2021 dauern. Der Freistaat Sachsen investiert hier rund 350.000 EUR.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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