Neue Waldtümpel im Werdauer Forst

10.05.2021, 15:37 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)

Sachsenforst legt Gewässer im Beispielrevier Trünzig an - Forstminister Günther: »Waldtümpel sind wichtige Biotope«

Mitarbeiter des Forstbezirks Plauen legen ab Montag (10.5.) im Sachsenforst-Beispielrevier Trünzig im Werdauer Wald fünf Kleingewässer an. Die Tümpel sollen an der «Gasleitung« im Forstrevier Trünzig entstehen. Nach dem Erdaushub wird der lehmige Untergrund verdichtet. Die so hergestellten Tümpel sollen etwa einen Durchmesser von fünf Metern aufweisen und maximal eineinhalb Meter tief sein. Die Anlage der Kleingewässer dient als neuer Lebensraum für Libellen, Molchen, Fröschen oder verschiedenen Käferarten. Das Wasser für die Tümpel speist sich allein aus dem Niederschlag.

Sachsens Forst- und Umweltminister Wolfram Günther: »Ein vielfältiger Wald besteht nicht nur aus Bäumen. Kleine Tümpel, Bäche, Sümpfe oder andere Feuchtbiotope gehören ebenfalls dazu. Das gilt erst recht für unsere Beispielreviere, in denen integrative naturgemäße Waldwirtschaft betrieben wird. Ich freue mich über dieses Projekt. Es zeigt auf, wie Naturschutzbelange in die Waldbewirtschaftung einbezogen werden können. Außerdem hat Sachsenforst im Werdauer Wald bereits einige kleine Gewässer angelegt und Lebensräume für Libellen oder Molche geschaffen.«

Da die Gewässer als sogenannte Himmelsteiche lediglich durch Niederschläge gespeist werden, kann es eine Weile dauern, bis sich die ausgehobenen Löcher mit Wasser füllen. In regenarmen Jahren ist es auch möglich, dass die Tümpel im Sommer austrocknen. Besonders für Libellen sind diese Feuchtbiotope unverzichtbar, da viele Libellenarten auf naturnahe Kleingewässer angewiesen sind. Vor allem für den Erhalt der Arten Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis), Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia) und Speerazurjungfer (Coenagrion hastulatum) ist es deshalb wichtig, ihre Lebensräume zu erweitern und miteinander zu verbinden.

In den nächsten Jahren soll das Vorhaben in weitere Bereiche des Werdauer Waldes ausgedehnt werden, um die Biotope weiter zu vernetzen. Zusammen mit ehrenamtlichen Naturschutzhelfern wird die Artenvielfalt an den Tümpeln jährlich beobachtet und über einen längeren Zeitraum erfasst.

Das Revier Trünzig im Forstbezirk Plauen wurde als eines von insgesamt 13 Beispielrevieren in Sachsen für eine integrative, naturgemäße Waldbewirtschaftung ausgezeichnet. Integrative naturgemäße Waldwirtschaft bedeutet die permanente Einbeziehung natürlicher Prozesse unter Berücksichtigung von Naturschutzbelangen in die Bewirtschaftung des Waldes.


Kontakt

Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft

Pressesprecher Robert Schimke
Telefon: +49 351 564 20040
Telefax: +49 351 564 20007
E-Mail: robert.schimke@smekul.sachsen.de
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